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Deutschland Travel 3. Februar 2021

Slow Food: Hofläden und Manufakturen um Hamburg

Wie schmeckt Glück? Nach warmem Brot, frisch aus dem Ofen? Nach einem saftigen Apfel, direkt vom Baum? Nach würzigem Käse von einem Schaf, dem man beim Grasen auf der Weide zusehen kann? Der neueste Band aus der Reisebuchreihe versammelt einzigartige Hofläden und Manufakturen um Hamburg.

Was ist Glück? Und wie schmeckt es? Das hat sich Verlegerin Eli Frenz schon immer, aber ganz besonders im letzten Jahr gefragt – und für ihren jüngsten Band der Reisebuchreihe WOCHENENDER zahlreiche Hofläden und Manufakturen um Hamburg besucht, um eine Antwort zu finden. „In diesem WOCHENENDER zelebrieren wir Genuss“, so Eli Frenz. „Wir haben ihn auf Bauernhöfen, in Hofläden und Selbsterntegärten, aber auch in Ateliers und Werkstätten gefunden. Das Bedürfnis, etwas anders zu machen, besser zu machen, klimabewusster zu leben, ist seit Corona ja nochmal größer geworden. Die Menschen entdecken das regionale Reisen wieder für sich und entscheiden sich auch in Bezug auf Lebensmittel und Produkte immer bewusster.“

© Yvonne Schmedemann

Regionales Reisen und klimabewusste Lebensmittel

Auf ihren Recherchereisen hat Eli Frenz überall Menschen getroffen, denen es ein Herzensanliegen ist, mit Natur, Tieren und Material achtsam umzugehen, und die jeden Tag hart dafür arbeiten, die Welt ein wenig schöner und nachhaltiger zu gestalten. „Und eines habe ich dabei auch gelernt: Wer Freude daran hat, Dinge wachsen und entstehen zu sehen, muss gar nicht weit fahren. Das kleine große Glück liegt wirklich nah“, ergänzt sie.

© Isadora Tast

Zwei ihrer Lieblingsbeispiele dafür sind die Tomatenretter im Osten von Hamburg sowie der Erntegarten Projekt Vielfalt etwas nördlich der Stadt. Der Tomatenretter e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt an Tomaten zu erhalten und unter die Menschen zu bringen – nicht durch klassischen Verkauf, sondern durch den Handel mit Saatgut. Damit will er sich ausdrücklich von der Produktionslogik kommerzieller Landwirtschaft abheben und nicht nur Artenvielfalt, sondern auch mehr Geschmack zurück in unsere Salatschüsseln bringen. „Wer die Hände gerne selbst in feuchte Erde gräbt, schaut im Selbsterntegarten Projekt Vielfalt vorbei – ein großer, wild duftender Garten voller Liebenswürdigkeiten, Blumen, Beerenobst, Kräutern und Gemüse. Entstanden ist er als Herzensangelegenheit eines jungen Paars, das sich beim Studium der ökologischen Landwirtschaft kennengelernt hat“, so Eli Frenz.

© André Reuter

Geben und Nehmen

Was Geben und Nehmen bedeutet, lässt sich auch von der Fischerei Kneeden Quell/Trave gut lernen, denn mit der Natur kann nur leben, wer akzeptiert, dass sie in Kreisläufe eingebunden ist. Die Jacobsens fangen nicht nur Fische aus der Trave, sie geben ihr auch welche zurück, indem sie sich beispielsweise an der Wiederansiedlung hier fast ausgestorbener Arten wie Meerforelle, Lachs oder Ostseeschnäpel beteiligen.

© Uta Gleiser

Doch natürlich ist auch dieser WOCHENENDER ein Reisebuch. Die Besuche bei Hofläden und Manufakturen kann man mit schönen Spaziergängen und Ausflügen in die Natur verbinden. Auf größeren Höfen wie dem Gut Wulksfelde, dem Hof Eggers oder dem Michaelshof Sammatz gibt es oft auch ein Hofcafé, ein Restaurant, Übernachtungsmöglichkeiten und weitere Angebote. „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise der Hof Grafel in Rotenburg (Wümme)“, erzählt Eli Frenz. „Seit zwölf Generationen befindet er sich im Besitz derselben Familie. Inzwischen ist der Hof Rückzugsort, Yogaresort, Wildniscamp für Kinder und Landwirtschaftsbetrieb in einem. Die Familie beschäftigt sich aber nicht nur mit der Frage, wie sich Menschen von der Welt erholen, sondern möchte auch wissen, wie sich die Welt vom Menschen erholt.“

© Isadora Tast

Handverlesene Sehnsuchtsorte

Doch Glück kann man nicht nur schmecken. So stellt dieser WOCHENENDER auch Ateliers und Werkstätten vor, in denen nach jahrhundertealter Tradition Fliesen bemalt, an der Töpferscheibe Unikate geformt oder vegane Schafffelle hergestellt werden. Insgesamt 58 handverlesene Sehnsuchtsorte stellt der „WOCHENENDER: Hofläden und Manufakturen um Hamburg“ auf 192 minimalistisch gestalteten Seiten mit hochwertigen Fotos und persönlichen Texten vor.

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