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Deutschland Travel 26. Juni 2020

Sehnsucht Bucketlist: Das Lindley Lindenberg

Wie eine überdimensionierte Puppenstube steht das Gebäude unweit des Frankfurter Osthafens im Frankfurter Ostend. Von außen betrachtet, könnte man meinen, hier wohnt die coolste WG Frankfurts. Es lassen sich Wohnzimmer und Küchen erkennen, außerdem ein Kräutergarten, Büros und eine Bar. Sozusagen die Zukunft des Wohnens in der Großstadt. Die Rede ist vom relativ neuen „Lindley Lindenberg“.

Ähnlich wie seine beiden Partnerhotels („Libertine“ und „Lindenberg“) ist das „Lindley Lindenberg“ kein konventionelles Hotel, sondern vielmehr Gästegemeinschaft und knüpft an jenem Trend an, der die Zukunft der Hotellerie maßgeblich prägen wird: unter anderem Individualität, Regionalität und „Collaborative Living“.

© Steve Herud

Auf meine Frage was das Hotel auszeichnet, lässt mich Geschäftsführerin Denise Omurca wissen: „Im Lindley Lindenberg verschwinden Grenzen zwischen Gast und Gastgeber und werden auf verschiedenen Etagen in gemeinschaftlichen Räumen zelebriert. Wer sich Kräuter im Indoor-Garten pflückt, in der Guten Stube Platten auflegt oder einen Drink auf der Dachterrasse mit anderen Kollektivlern genießt, erfährt, dass Zuhausesein im Lindenberg kein Spruch auf einer Werbetafel ist. Wir verbinden Architektur, Interieur Design und zeitgenössische Kunst mit einem herzlichen Hospitality Ansatz und spornen uns selbst an, nachhaltige Hotellerie neu zu denken.“

© Steve Herud

Ingesamt 100 Zimmer beherbergt das Hotel, wobei die Zimmer nicht sonderlich groß, dennoch keineswegs beengend sind. Doch wer will schon seine freie Zeit im Zimmer verbringen, wenn auf sieben Etagen eine Reihe von Gemeinschaftsräumen zur Verfügung stehen, von denen einige ausschließlich für Bewohner des Hotels gedacht sind? Im Erdgeschoss finden sich die öffentlichen Bereiche des Hauses: Rezeption, Bäckerei (natürlich gibt es Sauerteigbrot) mit Café und das Restaurant „Leuchtendroter“, übrigens hervorragender Ableger des vegetarischen Sternerestaurants „Seven Swans“ am Frankfurter Mainkai. Dann gäbe es da noch die „Gute Stube“ mit Dieter Rams-Plattenspieler, Platten- und Büchersammlung, einen Kräuterraum sowie Baumraum. Im Panoptikum finden Tagungen, Kino oder Konzerte statt.

Im Coworking Space kann man sich einen Arbeitsplatz mieten und in der Bar Marmion findet man neben einer extrem umfangreichen und ausgezeichneten Weinkarte eine Auswahl exzellenter, auch alkoholfreier Cocktails, angelehnt an Charles Henry Baker´s Cocktailrezepte aus den 1930er Jahren. Bei gutem Wetter am besten auf der Dachterrasse.

© Steve Herud

Wer Sport machen möchte, findet im Keller den Fitnessraum „Studioblitz“. Außerdem gibt es zwei Gemeinschaftsküchen mit allen erdenklichen Zutaten und hauseigenen Produkten für eine gute Mahlzeit. Auch Kunst- und Interior-Connoisseure kommen im „Lindley“ voll auf ihre Kosten. An 500 Stellen finden sich Fotografien und grafische Arbeiten im Haus wieder. Und das Interior wurde vom Frankfurter Studio Aberja konzipiert, welches irgendwo zwischen Art Nouveau und Art Déco angesiedelt ist sowie Vintage-Stücken gekonnt mit Klassikern kombiniert. Beispielsweise Tische von e15, aufgearbeitete Thonet-Stühle und Leuchten von Frank Landau.

Wenn hier nicht die coolste WG Frankfurts wohnt, dann weiß ich auch nicht mehr?

© Steve Herud

Und was kann man sonst noch so machen? 

Atelierfrankfurt ist direkt um die Ecke, dort haben viele junge Frankfurter Künstler*innen ihr Atelier. Es finden dort Ausstellungen, Studioführungen, Märkte und skurrile Parties statt.

Fahrrad schnappen, am Main entlangfahren und immer wieder Trink- und Esspausen machen und Brücken gucken.

Im Sommer auf jeden Fall: Schwedlersee, schöner Ort, um alles um sich rum zu vergessen und direkt im Grünen am Wasser zu tanzen.

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