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Feuilleton Musik 19. Juni 2018

Pop-Kultur Berlin 2018: Das Line-Up steht

Das Pop-Kultur Line-up 2018 ist komplett! Knapp 100 Veranstaltungen umfassen die drei Tage des Berliner Festivals, das vom 15. bis 17. August auf dem Gelände der Kulturbrauerei stattfindet. Wir werden dabei sein.

Im Anschluss zu dem Eröffnungskonzert „Plunderphonia“, eine „Pop-Kultur Commissioned Work“ von Henrik Schwarz und dem holländischen Alma Quartet, spricht Lizzie Doron, die Autorin des Buchs „Sweet Occupation“, gemeinsam mit dem Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer über das soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Druckmittel Boykott. „Ist der Boykott von Kunst und kulturellem Austausch ein sinnvolles Mittel, um in einem komplexen Konflikt Veränderung und Annäherung zu erreichen? Ich bezweifle das sehr. Ein solcher Boykott verhärtet Fronten, wo Kunst Dialoge anstoßen kann. Boykottaufrufe gegen Israel sind von Dämonisierung und Doppelstandards geprägt, sie bedienen und befördern antisemitische Denkmuster“, fasst Lederer die Thematik aus seiner Perspektive zusammen.

In einer von Salwa Houmsi zusammengestellten Gesprächsrunde mit Rapper Ahzumjot und Backspin-Chefredakteur Kevin Rühländer stellt die 22-jährige Moderatorin die Frage, ob im Jahr 2018 RapperInnen nicht eigentlich ihre eigene Plattform auf Instagram sind: “Singles, Streams & Storys statt Alben, CDs und Interviews. Bald ist nichts mehr wie vorher – und das ist überhaupt kein Grund zur Panik”, so Houmsi, die u.a. für Fritz, Jäger & Sammler und funk (ZDF) tätig ist. „Pop-Kultur“ blickt nicht nur in die Zukunft, sondern reflektiert auch vergangenes: „Irmin Schmidt hat nie damit aufgehört, »Musikgeschichten« zu schreiben“, so Kurator Christian Morin. Bei „Pop-Kultur“ erzählt Schmidt an drei Abenden aus einem langen Leben und zeigt Filme, in denen er selber oder seine Band CAN den Ton angegeben haben.

Das feste „Pop-Kultur“ Programmteam, bestehend aus Festival-Leiterin Katja Lucker, Martin Hossbach und Christian Morin, hat dieses Jahr wieder „Commissioned Works“ mit zusätzlichen Schwerpunkt-Strängen konzipiert. Für einen dieser roten Fäden konnte 2018 die Golden-Pudel-Resident-DJ und female:pressure-Aktivistin Yeşim Duman aus Hamburg gewonnen werden. Sie holt unter dem Motto „Pop-Hayat“ z.B. die Autorin Fatma Aydemir, die Rapperin Lady Bitch Ray und die MISSY-Magazine-Journalistin Hengameh Yaghoobifarah auf die Bühnen.

Dumans dreitägiger Commissioned-Work-Block umfasst zudem die Vorführung des Films „Shakedown“ von der Regisseurin Leilah Weinraub, die auch beim Festival anwesend sein wird. Weiterhin zeigt sie eine begehbare Installation der Berliner Künstlerin Nuray Demir mit dem Titel „T-Unlimited – die Pop-Hayat Çaystube“. Auch die Gestaltung der Abschlussparty von „Pop-Kultur“ im Frannz liegt dieses Jahr in Dumans Händen.

Neben bisher bekannt gegebenen KünstlerIinnen wie Haiyti, Pan Daijing, Kat Frankie, Neneh Cherry, Die Nerven, Anna von Hausswolff oder Nilüfer Yanya, wurde das Live-Programm u.a. um die im Jahre 1968 in Harlem gegründete Gruppe The Last Poets erweitert. „Ohne sie kein Rap“, betont Kurator Martin Hossbach ihre Wichtigkeit. Auch Acts wie „… And You Will Know Us By The Trail Of Dead“, Sassy 009, Better Person und Choolers Division sind neu dazu gekommen.

Das komplette Programm:

Detaillierte Informationen zu allen Programmpunkten, auch denen, die wir aus Platzgründen hier nicht aufführen konnten, finden sich auf der „Pop-Kultur“ Website.

Pop-Kultur wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), Pop-Kultur Live / Commissioned Work wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). 

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