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Best Of Deutschland Travel 3. Juli 2018

Places We Love: Das Strandhotel Ostseeblick auf Usedom

Die Sonne bricht durch die Wolken und taucht die Seebrücke Heringsdorf in ein bläuliches Licht. Die Ostsee ist aufgewühlt an diesem Abend, während der Irrsinn, die Probleme und die Hektik der Stadt in weiter Ferne liegt. Einige Spaziergänger spazieren barfuß, jedoch in dicken Windjacken den Strand entlang. Oberhalb der Strandpromenade in erster Reihe thronen die großen Hotelhäuser.

Usedoms Schönheit und Ruhe ist groß, denke ich, während ich gedankenverloren auf die unendliche Weite des Meeres blicke. Theodor Fontane schrieb in einem Brief an seine Frau über Usedom: „Man hat Ruhe und frische Luft, und diese beiden Dinge erfüllen Nerven, Herz und Lungen mit einer stillen Wonne.“ Seitdem ist einiges auf der Insel mit seinem endlosen Sandstrand passiert. In den Jahrzehnten vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert war die Insel für die High Society der Berliner Gesellschaft der ideale Ort zum Sehen und Gesehenwerden.

Heute hingegen hat die Insel etwas an seiner Exklusivität verloren. Immer wieder schlage ich meine Hände über dem Kopf zusammen und kann nur mit dem Kopf schütteln, als ich zum ersten Mal über die Seebrücke in Heringsdorf, die 1957 abgebrannt ist und 1995 wieder errichtet wurde, laufe. Ein ramschiger Laden reiht sich an den Nächsten, am See-Ende befindet sich ein Restaurant, welches lieber auf Quantität als Qualität setzt. Und in Richtung Festland wird die Brücke von merkwürdig trist aussehenden Zwillingshochhäusern, einem Hotel und einer Rehaklinik, umrahmt. Glamour adé, Augen zu.

Usedom ist eben mehr als eine schöne Urlaubsinsel. Und es ist auch nicht möglich dessen Geschichte zu ignorieren. Beispielsweise die berühmte Bäderarchitektur, ein beeindruckendes Ensemble von Villen aus der Gründerzeit und auf der anderen Seite Architektur, von der man wohl in den 90er Jahren dachte, sie sei schick. Und Enteignungen in der Nazizeit, die DDR-Gewerkschafter nach dem Krieg und die heutigen Ferienzimmer sowie verbundener Leerstand im Winter. Thomas Hahn schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „(Usedom) ist eine Denkmalinsel für die Wallungen der deutschen Geschichte. Man kann sich hier rausdenken aus der Hektiker-Welt und reindenken in die verschiedenen Epochen dieses seltsamen Ortes, von dem man so leicht nicht mehr loskommt.“

Auf der anderen Seite bietet Usedom Ostseeurlaub, wie er nicht perfekter sein könnte. An einigen Ecken gibt es frisch belegte Fischbrötchen mit Aal, Lachs und Zander. Die unfassbar schöne Strandpromenade von Bansin über die polnische Grenze nach Swinemünde, 180 Kilometer Radwege, 400 Kilometer Wanderwege und ein schroffes Hinterland. Und das Strandhotel Ostseeblick in Traumlage im Seebad Heringsdorf, welches zu den besten Wellnesshotels Deutschlands gehört. Die Besitzer Sybille und Uwe Wehrmann haben mit ihrem Hotel, das eine lange Geschichte hinter sich hat, ein Ort auf Usedom erschaffen, der sofort an die Zeit erinnert, als die Ostsee noch als Côte d´Azur des Nordens galt.

Was aber macht das Strandhotel Ostseeblick so besonders?

Es gibt Tapas-Kochkurse, Whiskey-Tastings, Segeltörns sowie eine Insel-Safari. Oder ganz neu die Weinwerkstatt für alle, die ihr Weinwissen erweitern wollen. Und das Restaurant „Bernstein“, welches zu einem der besten Gourmet-Restaurants der Insel (14 Punkte im Gault Milau) gewählt wurde. Und eine Atmosphäre im Hotel, als würde man sich zu Hause fühlen. Es ist so still in meinem Hotelzimmer, dass ich das Rauschen und die Stille des Meeres hören kann. „Entspanne Dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.“ schrieb Kurt Tucholsky. Im Ostseeblick hat man die ideale Gelegenheit dazu.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Strandhotel Ostseeblick entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.

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