Das „The Fontenay“ hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2018 den Anspruch zu den besten Hotels in Deutschland zu gehören. Architektonisch gehört es auf jeden Fall mit seinen 14.000 Quadratmetern Glasfläche zu den spannendsten Hotelbauten, die es in der Bundesrepublik zu besuchen gibt.
Vielmehr erinnert der siebenstöckige Bau am Hamburger Alsterufer in prominenter Lage mit seiner Fassade aus Fensterfronten und weißen Keramikflächen mit mittlerweile leichter Patina an eine Skulptur.
Der Entwurf stammte von dem Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners. Die Idee: Inspiriert durch Wasser, Bäume und Himmel entwarf Stararchitekt Jan Störmer ein Gebäude, dessen Grundform aus drei ineinander übergehenden Kreisen besteht.
Im Inneren des Hotels wurde hingegen hanseatisch statt protzig und maßlos eingerichtet: An den Wänden Stofftapeten, grünes Onyx oder weißer Marmorino-Putz. Zudem dunkles Eichenparkett, blaue, teilweise maßgefertigte Sitzmöbel, viel Leder, Granit und diverse helle Beigetöne bestimmen die Optik. Außergewöhnlich ist die verbaute Software in den 114 Zimmern und 17 Suiten: So werden Vorhänge, Licht, Klima und andere Einbauten etwa über ein Touchpad gesteuert. Spektakulär ist auch das kreisrunde Atrium mit seinen ungewöhnlichen 27 Metern Deckenhöhe.
Noch spektakulärer ist die Fontenay Bar im sechsten Stock, die umsäumt ist von einer Dachterrasse, die im Instagram-tauglichen Infinity Pool und Spa-Bereich endet. Von dort kann man auch das Zwei-Sterne-Gourmet-Restaurant Lakeside über eine Wendeltreppe erreichen. (Während unseres Aufenthalts hatten wir keine Möglichkeit, die Küche von Küchenchef Julian Stowasser zu testen.)
Alles andere als Standard ist der Spa-Bereich und der damit verbundene grandiosen Blick über die Außenalster mit Segelbooten und die Innenalster mit dem ikonischen Rathaus dahinter.
Im ebenerdigen Gartenrestaurant Parkview wird saisonal gekocht mit einer Auswahl an Klassikern, mit etwas Raffinesse, ohne übertreiben zu wollen. Zum Beispiel ein perfektes Tatar vom Husumer Weiderind, klassisch angemacht mit geröstetem Sylter Weißbrot als Vorspeise, als Hauptgänge Kalbsfleischfrikadellen vom italienischen Weidekalb mit Nussbutterjus, wildem Brokkoli und Pfifferlings-Blaubeerrisotto oder gebratenes Wolfsbarschfilet mit Mirabellen-Nussbutterschaum, glasierter Fingermöhre und Zweierlei vom Blumenkohl. Auszusetzen gibt es überhaupt nichts, möglicherweise nur, dass für unseren Geschmack die Speisekarte etwas experimentiervoller sein dürfte.
Wirklich schön: Wer das „The Fontenay“ erleben möchte, muss nicht zwingend dort übernachten. Gastronomisch kann man das Haus auch so erleben. Empfehlenswert ist das sehr gute Frühstück mit einer kleinen à la carte Auswahl und einem umfangreichen Frühstücksbuffet. Und wem das nicht genug ist, kann sich im Anschluss eine Behandlung im Spa buchen.
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