Am Dorfplatz von Burgeis befindet sich das geschichtsträchtige Hotel Weisses Kreuz, das sich seit dem Jahr 1871 im Besitz der Familie Theiner befindet und aus drei eigenständigen Gebäuden besteht. Zunächst war es eine Herberge für Reisende, dann ein Bauernhof, später ein Gemischtwarenladen, ein Gasthaus und schließlich ein traditionsreiches Hotel. Und stets ein zentraler Treffpunkt im kleinen Dorf Burgeis im Obervinschgau in Südtirol.
Direkt gegenüber liegt der „Ansitz zum Löwen“, ein architektonisches Juwel, das seine Wurzeln im 13. und 16. Jahrhundert hat. Gemeinsam mit den Architekten Elke Ladurner und Stefan Marx aus Schlanders hat die Familie Theiner es geschafft, den baufälligen, denkmalgeschützten „Ansitz zum Löwen“ nach vielen Jahren Leerstand seine Schönheit zurückzugeben.
Dabei war ihnen besonders wichtig, die historische Bausubstanz zu bewahren und gleichzeitig behutsam mit modernen Elementen harmonisch zu ergänzen. Und das ist mit dem Umbau im Jahr 2013 vortrefflich gelungen. Hier schmiegt sich die Moderne an die Vergangenheit.
Einzigartig schlafen
Wer im Ansitz übernachtet, erlebt eine einzigartige Atmosphäre: knarzende Böden, Täfelungen und eine unvergleichlich gemütliche, warme Stimmung. Hinter kunstvoll gestalteten Kassettendecken, massiven Holzdielen und originalen, antiken Wandverkleidungen verbirgt sich modernste Technik.
Im Gegensatz dazu bieten die Panoramasuiten im neuen Holzflügel des „Weisses Kreuz“ auf 42 Quadratmetern Minimalismus mit viel Holz, großen Glasfronten und großzügigen Balkonen mit Blick auf die umliegenden Berge und das Kloster Marienberg.
Wellness und Infinitypool
Wer im Ansitz zum Löwen schläft, darf Spa, Bar und Restaurant mitbenutzen. Seit Sommer 2022 kann man einen vollständig neu gestalteten Wellness-Bereich im Weissen Kreuz erleben. Dabei handelt es sich nicht um einen Anbau, sondern um eine Umgestaltung des bestehenden Bereichs. Der bereits bestehende Garten wurde stimmig erweitert, das Hallenbad in einen hellen Wintergarten mit Panoramaverglasung verwandelt.
Neu hinzugekommen ist ein Ruheraum mit gemütlichen Kuschelbetten sowie ein moderner, 20 Meter langer, Instagram-tauglicher Infinitypool. Zudem gibt es im Erdgeschoss des „Weisses Kreuz“ einen Wellnessbereich mit einem Dampfbad, einer Zirben-Bio-Sauna (60 Grad) sowie einer finnischen Sauna (80-100 Grad). Zusätzlich bietet das Spa eine Vielzahl von Anwendungen, von Maniküre über Schröpfen bis hin zu Honigmassagen. Neu hinzugekommen ist auch ein schlichter Yoga- und Meditationsraum sowie ein heller, verglaster Fitnessraum mit einer soliden Ausstattung.
Kulinarische Höhenflüge
Wie man es von Südtirol erwartet, kann man im „Weissen Kreuz“ sehr gut essen. Einerseits in Form eines täglichen 5-Gang-Menüs im Rahmen einer Halbpension oder im hauseigenen Fine-Dining-Restaurant Mamesa, das von 3-Hauben-Koch Marc Bernhart und Patissier Kay Baumgardt geführt wird. Chefkoch Bernhart legt großen Wert auf den puren Geschmack der Zutaten und verwendet hochwertige Produkte aus der Region, darunter Räucherspeck und Wagyu-Rind aus eigener Zucht aber auch Fisch, Kaisergranat und Meeresfrüchte aus dem Atlantik und Norwegen sowie grundsätzlich die besten Produkte, die man weltweit bekommen kann. Marc machte bei Bobby Breuer und Gerhard Wieser seine Ausbildung, kochte mit Stefan Heilemann in Zürich, ehe er nach Burgeis zurückkehrte und es dort mit Spitzen Patissier Kay Baumgardt schnell geschafft hat, das 800-Einwohnerdorf mit dem Mamesa auf die Bucket List vieler Foodies zu setzen.
Wirklich erstaunlich ist, wie erstklassig Bernhart und Baumgardt in der Küche harmonieren. Während beispielsweise eines der Signature Gerichte von Bernhart, ein Kaisergranat mit Gewürzananas, Kokos und eine mit Kaisergranat gefüllten Maultasche die perfekte Kombination aus Textur, Säure und leichter Schärfe ist, bringt Baumgardt sehr selbstbewusst eine Nocke Pistazieneis auf geräuchertem Ziegenquark mit stolzen 15 Gramm Prunier Oscietra Kaviar auf den Teller. Hinzu kommt eine perfekter Service und eine stimmige, anspruchsvolle Weinbegleitung von Sommelière Mara Theiner.
Auch das Frühstücksbuffet im Hotel „Weisses Kreuz“ liest sich wie ein kleines Best of Vinschgauer Produkte. So kommt beispielsweise das Brot von der Bäckerei Angerer aus St. Valentin, die Wurst und der Speck von der Metzgerei Mair in Glurns, die Säfte vom Ansteinhof Schluderns, die Eier von den Jungbauern Peter und Simon und ihrem Projekt „Obervinschger Wanderhenne“ sowie Kaffee von Kuntrawant vom Stilfser Joch.
Für Vinophile präsentiert Seniorchef und Sommelier Thomas Theiner im Weinkeller und Verkostungsraum „the blue wineroom“ über 500 sorgfältig ausgewählte Weinetiketten zur Weinprobe. Bis zu 14 Hausgäste können dabei heimische Weine wie Vernatsch oder edle Tropfen aus dem Piemont entdecken.
Anreise
Südtirol ist sehr gut mit dem Auto über den Brenner zu erreichen. Mit dem Zug geht es mehrmals täglich von München per Eurocity nach Brixen und Bozen. Innerhalb Südtirols fahren Busse. Wer will, kann auch fliegen: Die italienische Boutique Airline SkyAlps verbindet Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Kassel direkt mit Bozen.
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