Die Vergangenheit zum Leben erwecken und parallel in die Gegenwart übersetzen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Brüder Klaus und Moritz Dissertori, die aus einer Südtiroler Hoteliersfamilie stammen, haben sich diese Herausforderung zum Ziel gemacht. Und schaffen es auf erstaunliche Weise, historische Bausubstanzen zu Orten zu machen, die sowohl Alleinreisende, Familien, Aktivurlauber und Ruhesuchende gleichermaßen ansprechen.
Aktuell führen die beiden Brüder vier unglaublich schöne und zeitlose Hotels in ihrem Heimatort Lana und in Bozen: das Boutiquehotel 1477 Reichhalter, die Villa Arnica, das seit 1980 bestehende Hotel Schwarzschmied, das sie von ihren Eltern übernommen haben und das Parkhotel Mondschein im Zentrum der Südtiroler Hauptstadt.
Historische Häuser im neuen Gewand
Vor allem das Parkhotel Mondschein ist der beste Beweis, wie es den Dissertoris gelungen ist, ein denkmalgeschütztes Haus, das bereits im 13. Jahrhundert Reisende beherbergte und Bozens Place to be war, zu einem Ort zu machen, der heute eine große Anziehungskraft vor allem, aber nicht nur auf ruhesuchende Großstädter ausübt. Nach mehrmonatiger Renovierungsphase wurde das Hotel im Mai 2022 im warmen Flair der frühen 1960er Jahre wiedereröffnet und seit diesem Jahr gibt es einen Pool, der den Park des Hotels vollständig macht.
Zum Frühstück gibt es ein weltklasse Buffet, frische Smoothies, Eierspeisen und warmen Yogi Porridge aus Hirse. Abends und tagsüber gibt es Humus, Salate, Burger und Pasta. Tagsüber kann man sich im Park sehr gut unter einem der hohen Bäume und Palmen oder am Pool ausruhen, einen Yogakurs besuchen, einen Cocktail an der Bar trinken, einen faulen Morgen im Bett verbringen oder sich mit einem der zahlreichen Magazine, die in der Lounge ausliegen, entspannen.
Aber auch in den drei weiteren Häuser gelingt Moritz und Klaus Dissertori etwas einzigartiges: Sie schaffen es, Häuser zum Leben zu erwecken, die die Bedürfnisse und Ansprüche vieler Reisender abdecken. Und das mit vorhandenem anstatt rücksichtslosem Bau von Neuem. Böden werden freigelegt, alte Türen liebevoll saniert und das, was schon da ist, mit Hilfe von Denkmalamt und Architekten wieder in Schuss gebracht. Und das wiederum mit schönen Materialien, guter Qualität und intelligentem Design.
Wenige Meter vom ehemaligen Hotel der Eltern, dem Schwarzschmied, eröffneten sie vor wenigen Jahren die Villa-Arnica, die in ihrer Neugestaltung mit einem sehr hübschen Poolhaus eher an eine Villa in Südfrankreich erinnert als an Südtirol. Und das inmitten von Weinbergen, Apfelbäumen und gepflegten Parzellen des 2000 Quadratmeter großen Obst- und Gemüsegartens für die hauseigene Küche.
Wem das Schwarzschmied, das älteste Haus der Familie Dissertori, doch etwas zu groß ist und die Villa Arnica blöderweise ausgebucht ist, kann sich mit etwas Glück im Hotel „1477 Reichhalter“ in einem der acht liebevoll eingerichteten Zimmer einbuchen.
Es liegt mitten im Ort Lana, gerade mal zehn Minuten zu Fuß vom Schwarzschmied entfernt und ist eines dieser Wirtshäuser, das man so in einem typischen Wes Anderson Film erwarten würde. In der Vergangenheit wurde das Haus als Mühle, Bäckerei, Metzgerei, Säge, Schänke, Stallung und Kaffeehaus genutzt, heute ist es eines der bekanntesten Restaurants und Hotels in Südtirol. Mittags und abends gibt es frische Salate, traditionelle Südtiroler Fleischgerichte mit saisonalem Gemüse, hausgemachte Nudeln, aber auch Oktopus und Tintenfisch sowie den besten Wein aus der Region. Und wie für Familie Dissertori typisch, in einer unnachahmlichen Atmosphäre.
Anreise
Südtirol ist sehr gut mit dem Auto über den Brenner zu erreichen. Mit dem Zug geht es mehrmals täglich von München per Eurocity nach Brixen und Bozen. Innerhalb Südtirols fahren Busse. Wer will, kann auch fliegen: Die italienische Boutique Airline SkyAlps verbindet Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Kassel direkt mit Bozen. Euer Ziel erreicht ihr damit stressfrei in unter zwei Stunden. An Bord werdet ihr mit Südtiroler Köstlichkeiten verwöhnt, die im Ticketpreis enthalten sind – von regionalem Schüttelbrot bis hin zu ausgewählten Qualitätsweinen.
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