Reise- und Foodfotografin Maria Schiffer pendelte zwischen dem Jahr 2017 und 2018 zwischen Europa und Afrika, um an ihrem Buch „Eating With Africa“ zu arbeiten. Mittlerweile ist ihr Reise-Kochbuch im Buchhandel erschienen. Und gehört in Zeiten von Reisebeschränkungen und Beherbergungsverboten dringend in jedes Bücherregal und jede Küche.
Doch was isst eigentlich Afrika? Dafür kochte sich Maria alleine ein Jahr lang von Südafrika über Madagaskar bis nach Sierra Leone durch Afrika, um dies – zumindest in Teilen – herauszufinden. Und dabei kann sich ihr Kochbuch sehen lassen. Mit knapp 50 persönlichen Rezepten und Geschichten, vom Kuhhirten bis zum Sternekoch ist das Buch erfrischend anders als viele Kochbücher, die in jüngster Vergangenheit erschienen sind. Maria teilte sich den Tisch unter anderem mit Menschen der Ur-Ur-Enkelin des ersten Präsidenten von Südafrika, mit den Familien von Völkergruppen der Herero in Namibia oder mit einem Dorfältesten entlang des Sambesi.
Eindrucksvoll sind die lebensnahen Geschichten, die Maria in „Eating With Africa“ erzählt und dadurch einen persönlichen Einblick in das Alltagsleben der jeweilige Länder gibt. Ob in Südafrika oder in weniger bekannten Destinationen wie dem Archipel São Tomé und Príncipe. Begleitet wird das Ganze von echtem Essen und dessen authentischer Zubereitung: Von marokkanischem Msemen (Teigfladen) über einen Lammeintopf aus Südafrika sowie Rolex (Eieromelett und Gemüse in einem Chapati kombiniert) aus Uganda.

Hier kommt unser Lieblingsrezept aus „Eating With Africa“: Marokkanische Frühstücks-Pancakes
Das Wort „msemn“ bedeutet „Fettmacher“ – damit ist eigentlich alles gesagt … bis auf eines: Sie schmecken einfach wunderbar. Ganz besonders mag ich msemn mit Tahin, Honig und amlou, einer Arganölpaste mit Nüssen und Honig, schreibt Maria.
Mehl, Grieß und 1 TL Salz in einer Schüssel miteinander vermischen. Nach und nach 500 ml warmes Wasser hinzugeben und dabei alles mit den Händen vermengen, bis ein dicker Teig entsteht. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig darauf mit den Fingern und Handballen mindestens 10 Minuten durchkneten. Am Ende sollte der Teig elastisch sein und nicht kleben. Aus dem Teig 15 Kugeln formen. Die Butter zerlassen und mit dem Öl mischen. Die Arbeitsfläche von Teigresten reinigen und mit etwas von der Butter-Öl-Mischung einreiben.
Eine der Teigkugeln auf die eingeölte Arbeitsfläche legen und dünn mit der Butter-Öl-Mischung bestreichen. Den Teig nun mit Fingern und Handballen behutsam ausziehen; zwischendurch den Teig mit etwas Hartweizengrieß bestreuen, um das Ausziehen zu erleichtern. Es funktioniert tatsächlich am besten, wenn man das mit den Händen macht! Den Teigling wenden, wenn nötig Butter und Grieß dazugeben und weiter ausziehen, bis der Teig nicht mehr dünner wird. Er hat dann ungefähr die Größe einer großen Pizza und sollte teilweise durchsichtig sein. Und: Dies sind „Fettmacher“, es ist also okay, wenn ihr nicht mit dem Fett geizt! Nun wird der Teigling gefaltet, und zwar so, dass alle Seiten zur Mitte umgeklappt werden. Die Seiten sollten sich dabei in der Mitte überlappen. So entsteht ein Quadrat. Mit den anderen Teigkugeln ebenso verfahren.
Eine Pfanne erhitzen und etwa 2 EL Butter-Öl-Mischung hineingeben. Den Pfannkuchen bei schwacher Hitze ausbacken. Das dauert etwa 5–8 Minuten, denn auch die Mitte des Pfannkuchens sollte gar werden. Den Pfannkuchen während des Ausbackens unbedingt mehrmals wenden, sonst verbrennt er. Wenn der Pfannkuchen auf beiden Seiten kleine braune Flecken hat, ist er fertig.
Übrigens: In Marokko gilt man als guter Koch, wenn man den Pfannkuchen mit den Händen statt mit einem Pfannenheber wendet … wahrscheinlich können marokkanische Köche das, weil sie schon so viele msemn gebacken haben, dass die Hitze ihnen nichts mehr ausmacht – mit einem Pfannenheber geht es aber ebenso gut!

Zutaten für 4 Personen
- 750 g Mehl (Type 405,
plus mehr zum Verarbeiten) - 250 g Hartweizengrieß
(plus mehr zum Verarbeiten) - Salz
- 300 g Butter
- 300 ml Rapsöl
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