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Travel 28. November 2018

Bierfisch, Milchreis und der Elb-Havel-Winkel

„Wo ist bitte die Altmark?“. Eine Frage, die ich mir dieses Jahr öfter gestellt habe, nachdem ich erfahren habe, dass ich als sogenannter #Altmarkblogger in die Region unweit von Berlin reisen werde. Komischerweise oder glücklicherweise – wie man es sieht – ist die Altmark immer noch ein wahrer Geheimtipp.

Die Altmark ist ein Landstrich im nördlichen Elbbogen, wo sich der Fluss in der Mitte Deutschlands langsam nach Nordwest in Richtung Hamburg schwenkt. Die abwechslungsreiche landschaftliche Gliederung macht die Region spannend. Flache Wiesenlandschaften wie der Drömling im Westen und die Wische im Osten, wo man glaubt, der Himmel berührt die Erde, wechseln mit den bewaldeten Höhen der „Altmärkischen Schweiz“ rund um Klötze oder dem Elb-Havel-Gebiet mit den „Kamernschen Bergen“.

Vor allem der Havel-Radweg gehört unter Kennern – ich selbst bin diese Strecke leider noch nicht gefahren – zu den schönsten Flussradwegen in Deutschland. Und auch die Flusslandschaft zwischen Brandenburg an der Havel und der Hansestadt Havelberg sind ideal für ausgedehnte Wasserwanderungen.

Im Rahmen der #Küchenspione habe ich die Gelegenheit bekommen, für einen Tag die Gegend rund um den Elb-Havel-Winkel anzusehen und ein typisches Gericht der Region zu kochen: Bierfisch mit Milchreis. Was sich etwas ungewöhnlich anhört, schmeckt erstaunlicherweise gut. Kein Wunder, dass jenes Gericht vor allem zu Hochzeiten und Festen serviert wurde und immer noch serviert wird.

Die Küchenspione bestehen aus Björn Gäde (LEADER-Manager der LAG Elb-Havel-Winkel), Marina Heinrich (Kultur- und Tourismusbeauftragte der Hansestadt Havelberg) und Jenny Freier (Tourismusmanagerin der VerbGem Elbe-Havel-Land), die abwechselnd in der Region zwischen Elbe und Havel unterwegs sind.

Aber nochmal zurück zum Elb-Havel Winkel, der übrigens zu Sachsen-Anhalt gehört. Der historisch geprägte Landstrich zieht sich von Tangermünde und Havelberg bis in die Region des Havellandes nach Rathenow (etwa eine Stunde mit dem Zug von Berlin entfernt). 

In Schweden schämen sich angeblich immer mehr Menschen dafür, zu fliegen und. Unter dem Stichwort #Flygskam sind zahlreiche Artikel zu finden. Wer im kommenden Sommer also auf eine Flugreise verzichten möchte, könnte beispielsweise mit dem Fahrrad von Potsdam bis zur Elbe fahren oder die rund 90 km zwischen Brandenburg an der Havel und der Hansestadt Havelberg auf einem Hausboot zurücklegen.  Bis dahin habe ich euch das Rezept für Bierfisch mit Milreis aufgeschrieben. Viel Freude beim Kochen.

Bierfisch mit Milchreis

Für 4 Personen:
1 kg Karpfen
200 g Speck
2 Flaschen dunkles Bier
½ l Malzkaffee
2 Lorbeerblätter
6 Gewürzkörner
5 Pfefferkörner
2 Zwiebeln
1 Zitrone
1 Stück Lebkuchen
1 Pk. Lebkuchengewürz
8 EL Butter
2 TL Speisestärke
250g Rundkornreis
1l Milch
1 Pk. Vanillezucker
1 P. Salz

Man nehme den Speck und schneidet ihn in dünne Scheiben. Speck in einen großen Topf anbraten und mit dunklem Bier und Malzkaffe ablöschen. Die Zwiebeln und die Zitrone in Scheiben schneiden und zusammen mit den Lorbeerblättern, Gewürzkörnern, Pfefferkörnern, Lebkuchen und Lebkuchengewürz im Bier-Sud 15 Minuten kochen lassen.

Den Karpfen schuppen und ausnehmen, Kopf und Flossen abschneiden. Danach in vier gleichgroße Portionen zerteilen. Nun die Fischstücke in den Sud geben und je nach Größe der Stücke für 15 – 20 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen. Es ist wichtig, das der Fisch nicht mehr kocht. Abschließend etwas Wasser oder Bier mit der Speisestärke anrühren und die Bier-Soße damit leicht andicken. Nach Geschmack nachwürzen und mit einem Stückchen Butter verfeinern.

Für den Milchreis in einem großen Topf 1 EL Butter schmelzen, den Reis darin kurz anschwitzen und dann mit Milch auffüllen. In die Milch den Vanillezucker sowie eine Prise Salz geben. Alles unter Rühren einmal aufkochen und danach auf kleinster Stufe 30 Minuten ziehen lassen. Nach der Hälfte der Zeit einmal umrühren.

Die restliche Butter in einem Topf schmelzen (Nussbutter) und beim servieren abschließend über den Milchreis geben.

 Dieser Beitrag ist in Kooperation mit LandLeute GbR entstanden. Der Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.

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