Etliche Habsburger Adelige bauten im 19. Jahrhundert, als der Norden Kroatiens noch Teil Österreich-Ungarns war, imposante Villen für die Sommerfrische. Die herrschaftlichen Bauten im Jugendstil prägen bis heute das Stadtbild Opatijas. Einige von ihnen sind heute Vier- und Fünf-Sterne Hotels mit einem oft uneingeschränkten Blick auf die Kvarner Bucht. Und erinnern daran, dass vor 100 Jahren die Küste bei der wohlhabenden und feinen Gesellschaft der Donaumonarchie beliebt war.
Eine der schönsten Terrasse an dem Küstenstrich der Kvarner Bucht an der kroatischen Adria findet man in dem Nobelhotel Milenij in Opatija. Dort lässt sich ganz gut nachvollziehen, warum Opatija an der kroatischen Adriaküste noch immer mit k.u.k Atmosphäre und seinen zahlreichen Villen und Hotels aus der Belle Epoque punktet. Dazu kommt das gesunde Mikroklima am Fuße des Berges Ucka und die schöne Natur, die das gesamte Küstengebiet umgibt. Auch die Gärten und Parks von Opatija, die vor über 170 Jahren entstanden, sind ein guter Grund nach Opatija zu kommen. Der schönste ist sicherlich der Park Angiolina mit seinen majestätischen Magnolien, Zypressen und Palmen, meterhohen Bambuspflanzen und Zedern, die einst von Seefahrern mitgebracht wurden und seitdem für eine mediterrane Stimmung sorgen.
Lungomare und Franz Joseph
Kaiserlich spazieren lässt es sich auf dem zwölf Kilometer langen Uferweg Lungomare. Als Franz-Joseph-Promenade führt er vom Fischerdörfchen Volosko über Opatija an der Küste entlang bis ins 1000-jährig Lovran. Immer im Blick zwischen den unzähligen Pinien und Stechpalmen: Das azurblau glitzernde Wasser der Adria in der Sonne sowie größere und kleinere Yachten und Segler auf der einen Seite. Stellenweise verwaiste Villen, deren russische Besitzer wohl wegen des Ukraine-Kriegs nicht mehr nach Kroatien dürfen, auf der anderen Seite. Und auch die ein oder andere komplett verfallene Jugendstilvilla sowie das leerstehende und verlassene Hotel Belvedere in Bestlage unweit der Riviera.
Ansonsten erinnern zahlreiche weitere gastronomische Institutionen der Stadt an die k.u.k Zeit. Neben beispielsweise Sachertorte gibt es die deutlich besser schmeckende Milenij-Torte im Caffè „Mahler“ Kaffeekreationen im Caffè „Wagner“. Und auch Wiener Schnitzel sowie Wiener Melange ist keine Seltenheit auf den Speisekarten Opatijas. Viele der Restaurants an der Riviera von Opatija kann man allerdings getrost auslassen.
Erstklassige Gastronomie
Was man allerdings auf keinen Fall verpassen sollte: das winzige Fischerdorf Volosko. Idealerweise läuft man zu Fuß von Opatija immer die Promenade entlang, um sich guten Gewissens im „Plavi Podrum“ durch die Speisekarte zu essen oder sich wie die Einheimischen in der Konoba „Ribarnica“ von täglich fangfrischem Fisch und Kvarner Scampis bereits zum Mittagstisch begeistern zu lassen. Die Preise sind moderat, das Gefühl unter Einheimischen in der kroatischen Sommerhitze zu essen, unbezahlbar.
Wirklich anspruchsvoll und auf höchstem Niveau wird auch im Restaurant des Design Hotels Navis gekocht: So gibt es beispielsweise zum Start unglaublich frische kroatische Austern und ein ausgezeichnetes Carpaccio aus Kvarner Scampis. Auch beim Hauptgang gibt es neben Hummer, Thunfischsteak und Lammkoteletts, fangfrischen lokalen Fisch ohne viel Chichi, dafür perfekt zubereitet und von höchster Qualität. Abgerundet mit einigen Gläsern Weißwein der Rebsorte Pošip und Malvasia kann man gut verstehen, weshalb regionale kroatische Produkte weltweit in der gehobenen Gastronomie so nachgefragt sind.
Immer noch Geheimtipp
Im Jahr 2020 war Rijeka, die drittgrößte Stadt Kroatiens, die unweit von Opatija liegt, Europäische Kulturhauptstadt. Umso erstaunlicher ist, dass die Region Kvarner, die zwischen Istrien und Dalmatien liegt und eben unweit von Rijeka immer noch für viele Reisende unbekannt ist. „Vielleicht zum Glück“, wie mich Goran Ivancic wissen lässt, der seit einigen Jahren in einer weniger touristisch frequentierten Straße von Opatija das sehr gute Restaurant „Istranka“ führt. Davor war Ivancic, der in Volosko geboren wurde, über 25 Jahre als Hoteldirektor in Opatija tätig und kennt die Region und seine touristischen Bemühungen und Entwicklungen wie wenig andere. „So kommt es schon mal vor, dass man an den unberührten Buchten, den einsamen Kiesstränden oder beim Spazierengehen am Meer höchstens einem Esel begegnet“, so Ivancic. „Wo gibt es das denn sonst noch in dieser Form an der Adria?“
Anreise
Der Flughafen Rijeka liegt auf der Insel Krk. Ansonsten befindet sich der nächstgelegene Flughafen im italienischen Triest, etwa 60 Kilometer von Opatija entfernt.
Unterkunft
Direkt an der Promenade liegt das Fünf-Sterne Hotel Milenji in einem Jugendstilgebäude und einer wunderschönen Terrasse mit Blick auf das adriatische Meer.
Das Design Hotel Navis liegt an der Küste zwischen Opatija und Rijeka in der kroatischen Kvarner-Region (in der Preluk-Bucht) und ist in einen steilen Felsenhang direkt über dem Meer gebaut. Vom Navis aus sind es nur zehn Minuten zu Fuß bis zum kleinen Fischerdorf Volosko.
Allgemeine Informationen
Tourismus-Zentrale der Region Kvarner.
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