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Deutschland Travel 29. Oktober 2021

Unterwegs in Potsdam mit Christopher Weiß

Vor wenigen Monaten haben wir uns bereits an anderer Stelle mit Architekten, Investor und Projektentwickler Christopher Weiß unter anderem über die Zukunft der Stadt ausgetauscht. Dieses Mal geht es jedoch um Christophers Wahlheimat Potsdam, von der er seit unserem ersten Treffen immer wieder schwärmt. Nicht nur, aber sicherlich ein guter Grund, um ihn nach ein paar Tipps für die Landeshauptstadt Brandenburgs zu fragen.

Übrigens: Zwischen Nauener Tor und dem Holländischen Viertel in Potsdam befindet sich der Klosterkeller, ein bedeutendes Denkmalensemble, das derzeit behutsam restauriert und weiter entwickelt wird. Und zwar unter anderem von Christophers Firma Glockenweiß. Durch die äußerst spannende Symbiose aus geschichtsträchtigem Altbau und einem in den Klostergarten ergänzten Neubau entstehen moderne Lebenswelten an diesem historischen Ort. In beiden Gebäudeteilen entstehen insgesamt 19 Wohnungen, die sich in Größe, Grundrissen und architektonischen Besonderheiten unterscheiden und darum ganz individuelle Präferenzen ermöglichen. Was sie aber alle verbindet, ist die Ästhetik bis ins kleinste Detail in Verbindung mit höchster Qualität.

Als wäre der Klosterkeller nicht bereits Aufgabe genug für den Projektentwickler Glockenweiß, hat sich Christopher noch ein weiteres Projekt in Potsdams Innenstadt vorgenommen: Nämlich das neue Quartier für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Potsdam, das auf dem Areal der Alten Feuerwache, zwischen Plantage und Kutschstall entsteht. In dieser neuen Begegnungszone wird sich auf 25.000 qm nahezu unerschöpfliches Potential bündeln, mitten in Potsdam. Offen, tolerant und inklusiv. Ein Ort, wo sich eine bestehende Künstler- und Kreativszene sichtbar machen und mitteilen kann. Wo man als kreativ Tätige:r sowohl wohnen als auch arbeiten kann.

Wo man auf kurzen Wegen, im Vorbeigehen, Beobachten und Teilnehmen inspirierende Erlebnisse haben und neue Erfahrungen machen kann. Wo das Zueinanderkommen unterschiedlicher Charaktere, Ideen und Angebote dazu führt, sich selbst neu zu erleben, zu lernen und weiter zu wachsen. Wo es viel Raum zum Atmen gibt und dadurch neue Energie freigesetzt wird. Wo sich Besucher:innen ebenso wie Anwohner:innen und unmittelbare Nachbar:innen, angezogen fühlen, diesen Ort rund um die Uhr zu erkunden.

Was sind deine Lieblingsrestaurants und Cafés für Frühstück, Mittag- und Abendessen?

Meistens verbinde ich einen Termin in der Innenstadt mit einem guten Kaffee beim Bueno Vida Coffee Club am Bassinplatz. Dort gibt es auch sehr leckere Küchlein oder Cookies. Ideal, um das Treiben auf dem Markt gegenüber zu beobachten. Man sitzt draußen auf einer Art Mini-Treppenanlage und damit etwas höher als normalerweise – perfekt für den guten Rundumblick. Ab 2022 freue ich mich auf das neue Cafe der Espressonisten direkt im Nauener Tor. Mittagslunch sehr gerne gleich um die Ecke bei Miss Green Bean in der Brandenburger Straße. Entweder trubelig mit anderen Gästen am großen Esstisch direkt am Eingang oder ganz ruhig oben im 1. Obergeschoss.

Dort kann man sehr entspannt den ganzen Tag verbringen – am besten mit einem guten Buch auf dem Sofa. Abends dann mit der Familie zum Italiener PANE e VINO in der Friedrich-Ebert-Straße – mit Blick auf das Stadthaus und das urbane Leben. Seit kurzem auch mit Pizza, wenn man nicht nur Fleisch oder Fisch mag. Wenn es schicker sein soll zu zweit, dann ins Juliette in der Jägerstraße – französische Küche stilvoll in einem Fachwerkhaus.

Dein Lieblingshotel für eine authentische Reise?

Sehr zentral mit sehr schöner Fassade und mit einem ruhigen Innenhof ist das nh Hotel in der Friedrich-Ebert-Straße – direkt gegenüber vom Holländischen Viertel und damit perfekt für einen Rundgang in der Innenstadt. Am authentischsten aber ist vermutlich die Schiffspension Luise, die in der Berliner Vorstadt in der Nähe des Kulturstandortes Schiffbauergasse dauerhaft ankert. Ein Sammelsurium von Einrichtungsgegenständen!

Dein Lieblingsshop und Concept Store?

Ab in die Gutenbergstraße – die kleine Schwester der trubeligen Fußgängerzone in der Brandenburger Straße! Hier ist fast jeder Laden ein Kleinod. Zuerst in den Stammladen der Espressonisten und zu Kaffee- und Espressomaschinen beraten lassen. Zum Espresso passt natürlich ein Stück Schokolade – gleich nebenan in der Confiserie Felicitas. Die Einrichtung alleine ist eine Augenweide. Und wer anschließend etwas fürs gute (sportliche) Gewissen machen möchte: Im Sportschuhladen Meilenweit kann man sich wunderbar zu Laufschuhen beraten lassen. Angeboten werden auch Laufkurse für das gemeinschaftliche Laufen oder Joggen.

Deine Lieblingsgalerie und Museum?

Ein wirklich schöner Ort ist das Museum Barberini. Auch wenn es ein neues Gebäude ist, welches historisch rekonstruiert wurde, merkt man die Liebe zum Detail. Im Sommer finden ab und zu auch Veranstaltungen im Hof statt mit Blick auf die Havel. Gespannt bin ich auf die Eröffnung des neuen MINSK im nächsten Jahr, das sich der DDR-Kunst widmet und dem Brauhausberg ein neues Gesicht geben wird.

Was würdest du an einem regnerischen Tag in deiner Stadt machen?

Den Tag ganz der Wissenschaft und Bildung widmen! Zunächst ins Extavium in der Innenstadt am Kanal. Hier kann man Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. Anschließend ein paar Schritte weiter hoch hinaus in die Wissenschaftsetage im Bildungsforum. Über den Dächern von Potsdam mit Blick auf den Platz der Einheit lässt sich auch hier vieles Lernen. Wer noch nicht genug hat, geht unten in die Bibliothek und blättert in den passenden Büchern dazu oder hört ein Hörbuch. Nach soviel Wissensvermittlung noch ein Ausklang in der Biosphäre im Bornstedter Feld. In einer riesigen Tropenhalle fühlt man sich ganz weit weg von zuhause!

Was würdest Du an einem sonnigen Tag in deiner Stadt machen?

Ganz wichtig in Potsdam: Das Weltkulturerbe. Im Sommer am besten am späten Nachmittag die weniger bekannten Schlösser und Gärten besuchen! Das Belvedere auf dem Pfingstberg und auf dem Klausberg, Schloss Charlottenhof, die Römischen Bäder… am schönsten genießt man den Sonnenuntergang mit einem Glas Wein in der Bacchus-Stunde auf dem Winzerberg oder auf der Terrassenanlage der Orangerie.

Der schönste Platz in der Natur?

Die Lennésche Feldflur in Bornstedt und Bornim mit seinen weiten Feldern, immer wieder überraschenden Ausblicken und ganz viel Natur. Mit dem Fahrrad kann man wunderbar über sonnige Feldwege oder schattige Alleen fahren und zum Schluss an Havel und Seen die Seele baumeln lassen.

Welches Souvenir würdest Du aus deiner Stadt mit nach Hause nehmen?

Eine schöne Pflanze von Karl-Foerster, dem Experten für Stauden, aus seinen Foerster-Gärten in Bornim.

Dein Lieblingsbuch, deine Lieblingsplatte und dein Lieblingsfilm?

Im Moment lese ich sehr viel über das Silicon Valley, die Hintergründe, die Macher:innen, die Trends. Sehr empfehlenswert das Buch „Das Silicon Valley Mindset“ von Mario Herger. Potsdam hat durch das Hasso Plattner Institut (HPI) inzwischen eine international angesehene IT-Uni und durch das Netzwerk „Silicon Sanssouci“ ähnliche Ambitionen. Wer mit einem Augenzwinkern die Welt um San Fransisco kennenlernen möchte, empfehle ich die Streaming Serie „Silicon Valley“ von Mike Judge. Passend zu Potsdam mein all-time-favorite „Gli uccelli“ von Ottorino Respighi – luftig-leichte klassische Musik wie gemacht für die italienische Architektur in Potsdam.

Was vermisst Du am meisten, wenn Du auf Reisen bist?

Am Wochende mit einem guten Kaffee in der Morgensonne in Ruhe Zeitung zu lesen. Und in der kalten Jahreszeit unsere Fußbodenheizung in der Küche…

Dein Lieblingszitat?

„Carpe diem!“

© Leon Seibert / Unsplash

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