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Deutschland Travel 2. März 2020

Slow Travel: Mit dem Fahrrad an der Elbe entlang

Der „WOCHENENDER: Die Elbe“ erkundet zwischen Cuxhaven und Wittenberge Sehnsuchtsorte links und rechts der Elbe und ist der ideale Begleiter für alle, die mit dem Fahrrad auf dem Elberadweg unterwegs sind.

Entsprungen im tschechischen Riesengebirge, tritt die Elbe aus der Dresdner Elbtalweitung in das norddeutsche Tiefland ein. Im Norden nimmt sie ihren Weg vorbei an malerischen Städtchen, erweckt den Hamburger Hafen zu tosendem Leben, bis sie bei Cuxhaven schließlich in die Nordsee mündet. Die Elbe, der weiße Fluss, wie sie früher einmal genannt wurde, ist mal schmal und sanft, mal breit und wild, und sie fließt fast immer in ihrer natürlichen Form durch Deutschland.  

Schöne Plätze ganz nah

Eli Frenz ist Herausgeberin der Reisebuch-Reihe WOCHENENDER und stellt im Band „Die Elbe – Von Cuxhaven bis Wittenberge“ auf 192 minimalistisch gestalteten Seiten mit hochwertigen Fotos und kurzen, persönlichen Texten 72 handverlesene Lieblingsorte an beiden Uferseiten der Elbe vor. Auf ihren Recherchereisen erlebte sie den Fluss als unheimlich vielfältig: „Für mich als Hamburgerin war es beeindruckend zu erleben, wie naturbelassen die Elbe außerhalb der Stadt noch ist. Und ich habe wieder einmal gemerkt: Man muss überhaupt nicht weit reisen, um schöne Plätze zu entdecken, die man bislang noch nicht kannte.“

Kilometerlange Obstplantagen im Alten Land

Doch nicht nur die Elbe verändert sich auf ihrem Weg stetig, auch die sie umgebende Landschaft wandelt sich beständig. Im Westen ist sie bereits hinter Hamburg dem Einfluss der Gezeiten ausgesetzt. Hier fließt sie am rechten Ufer durch die platten Landstriche der Elbmarschen, vorbei an prächtigen Gutshäusern, alten Höfen und verschlafenen Dörfern und am linken Ufer durch die kilometerlangen Obstplantagen im Alten Land, die sich im Frühling in ein rosafarbenes Kirschblütenmeer verwandeln. 

Am besten lässt sich die Elbe in ihrer so unterschiedlichen Schönheit in gemütlicher Reisegeschwindigkeit erkunden: mit dem Fahrrad. Der Elberadweg macht einem das denkbar einfach, denn er begleitet den weißen Fluss ganz dicht an beiden Uferseiten. Im Reisebuch werden deshalb neben Lokalen, Manufakturen, Höfen und Übernachtungsmöglichkeiten auch ganz unterschiedliche Fahrradtouren vorgestellt. 

Am Elbdeich entlang

„Ich kann zum Beispiel direkt an der S-Bahnhaltestelle Wedel aufs Fahrrad steigen und 37 Kilometer nach Glückstadt radeln“, erzählt Eli Frenz. 37 flache Kilometer durch die Haseldorfer Marsch, immer am Elbdeich entlang. In Glückstadt hat man sich dann eine Pause verdient. Entweder in der entzückenden Altstadt, dem hübschen Hafen oder im „Der kleine Heinrich“, ein urgemütliches Restaurant mit einheimischer, saisonaler Küche nach alten holsteinischen Rezepten, ganz wie bei Muttern. „Das ist übrigens nicht bloß eine Phrase“, sagt Eli Frenz, „viele der Rezepte stammen von der Mutter der Gastwirtin. Und wer Glückstadt besucht, muss einmal den originalen Glückstädter Matjes probieren! Man sagt, es sei der beste des Nordens.“

© Uta Gleiser

Die Elbe in Hamburg

Der WOCHENENDER führt seine LeserInnen in diesem Band auch durch die Stadt. Denn in Hamburg teilt sich die Elbe an der Bunthäuser Spitze in Süderelbe und Norderelbe – und von dort aus in Hunderte Nebenarme, Kanäle und Fleete. Und wer einmal hier war, spürt ganz schnell: Ohne die Elbe wäre Hamburg nicht Hamburg. 

Im Buch werden Klassiker wie die „Strandperle“ (hier heißt es Bier in die Hand, Füße in den Sand und den schweren Containerriesen beim Vorbeifahren zusehen) oder das „Entenwerder 1“ (das sich vom Geheimtipp zum Lieblingsort vieler HamburgerInnen entwickelt hat) vorgestellt – aber auch Geheimtipps wie das „Hafenmuseum Hamburg“ oder das „Turtur“, das im Sommer Pizzeria und im Winter Club ist. 

© Uta Gleiser

Hippiesker Charme an der Mittelelbe

Östlich von Hamburg, ab Geesthacht, ist die Elbe wieder ein ganz anderer Fluss. Es beginnt die tideunabhängige Mittelelbe, die sanfter ist, kleiner und so ungefährlich, dass man auch in ihr schwimmen darf. An ihren Ufern grüne Auen und dichte Wälder. „Die Gegend lockte im Laufe der Jahre viele KünstlerInnen, Alternative und Menschen an, die sich intensiv mit den ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit auseinandersetzen – und versprüht insbesondere im Wendland mit seinen Kommunen und alternativen Gemeinschaften, einen ganz eigenen, hippiesken Charme“, erzählt Eli Frenz. 

Hier hat Eli Frenz ganz viele Lieblingsorte gefunden. Einer davon ist das „Elbeglück“, eine Pension mit liebevoll restaurierten und schlicht, aber elegant eingerichteten Appartements und Ferienwohnungen. Das dazugehörige Gartenlokal liegt direkt am Elberadweg und hat im Sommerhalbjahr selbst gekochte Gerichte und Kuchen im Angebot. Und wer nicht mit dem eigenen Fahrrad unterwegs ist, kann sich einfach eines aus dem Schuppen leihen und die Umgebung erkunden. 

Fotos: Elbeglück Pension am Elbdeich © Uta Geisler 

 

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