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Österreich Travel 4. März 2020

Linzer Torte und Zukunftsmusik: Zu Besuch in Linz

Über die oberösterreichische Stadt Linz wurde bereits soviel geschrieben, dass es keine leichte Aufgabe ist, dem bereits Geschriebenem etwas Neues hinzuzufügen. Linz erfindet sich neu, Linz verändert, „in Linz beginnt´s“. Doch selbst in Österreich, vornehmlich aus der Hauptstadt Wien, wird immer noch mit etwas Mitleid und Respektlosigkeit nach Linz geschaut. Vermutlich von jenen, die es, obwohl Wien mit dem Zug nur etwas mehr als eine Stunde von der Stadt an der Donau entfernt ist, noch nicht geschafft haben. Zu unrecht.

Denn Linz ist in Hinblick auf seine Größe und Einwohnerzahl (um die 200 000 Einwohner) überraschend kreativ und anders. Vor allem, wenn man österreichische Städte wie Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg besser kennt.

© Michael André Ankermüller

Spätestens seit dem Jahr 2009, als Linz Kulturhauptstadt Europas war und wenige Jahre später im Dezember 2014 von der Unesco in das „Creative Cities Network“ aufgenommen wurde, erlebt die Stadt einen kleinen Boom. Erstaunlicherweise ist jedoch Linz und die Ars Electronica bereits seit Ende der 1970er Jahre ein wichtiger Innovationstreiber in Hinblick auf Medienkunst und World Wide Web. Ein Blick in die Vergangenheit reicht: John Lasseter von Pixar, Jimmy Wales von Wikipedia oder Julian Assange von Wikileaks: Sie alle haben ihre Projekte auf der Ars Electronica vorgestellt.

Und sogar Nirvana trat vor über mittlerweile 30 Jahren in dem Kulturverein KAPU, der bis heute existiert, auf.

Etwas außerhalb der Stadt gelegen, versucht Kulturmanager Chris Müller seit mittlerweile über zehn Jahren mit der Tabakfabrik ein kleines österreichisches Silicon Valley aufzubauen. Wo einst Pfeifentabak hergestellt wurde, wird heute Zukunft gemacht.

Wer hingegen einfach ein paar gemütliche Tage verbringen möchte, wird in Linz nicht enttäuscht werden. Ob kulturell mit sehenswerten Ausstellungen im LENTOS Kunstmuseum (vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart), im Schlossmuseum Linz, dessen Neubau alleine durch dessen Architektur sehr sehenswert ist, im OÖ Kulturquartier mit seinem über die Ländergrenzen hinweg bekanntem Höhenrausch sowie Graffiti und Street im Mural Harbor.

© Michael André Ankermüller

Die beste Linzer Torte gibt es in dem alt-österreichischen Kaffeehaus in der k.u.k Hofbäckerei oder in der Konditorei Jindrak. Den besten Mittagstisch hingegen gibt es für Fleischliebhaber in der Alten Metzgerei, vegetarisch hingegen im Restaurant Cook oder bei Horsts Wohnküche. Und Abends: Unbedingt einen Tisch im muto sowie im Rossbarth reservieren. 4 Gänge bekommt man dort beispielsweise schon ohne Weinbegleitung für 59 Euro.

Wem es dann doch mal zu laut in der Stadt werden sollte, kann direkt vom Hauptplatz mit der Pöstlingbergbahn, eine der steilsten Bahnen der Welt, auf den Pöstlingberg fahren, um dort den besten Blick aus der Vogelperspektive auf die Stadt zu bekommen.

Und den Tag ausklingen lassen?

Auch dafür gibt es in Linz einige Adressen, die überraschen. Beispielsweise die Bar Frau Dietrich in der Altstadt. Der Eingang verbirgt sich hinter einem Telefon, wo die richtige Nummer gewählt werden sollte. Oder in der noch relativ jungen Bar von Florian Hackl mit dem Namen Mezzanin, wo man problemlos an dem langen Bartresen ins Gespräch mit Linzern und Zugezogenen kommt, die stolz auf ihre Stadt sind. Und mir verraten, „dass Linz schon viele Jahre nicht mehr das hässliche Entlein Österreichs und bloß Industriestadt ist“.

© Michael André Ankermüller

Hinkommen

Mit dem ICE täglich von Berlin direkt nach Linz (6,5 Stunden Fahrtzeit). Oder von München nach Linz (knapp 3 Stunden Fahrtzeit).

Schlafen 

Sehr zentral im Zentrum der Altstadt im Hotel Schwarzer Bär.

Vor Ort  

Empfehlenswert ist die Linz-Card. Neben zahlreichen Rabatten haben Linz-Card-Besitzer auch freien Eintritt in Linzer Museen, freie Fahrt mit den Linz AG Linien und können einen 10-Euro-Donau-Kultur-Bonus nutzen.

©Linz Tourismus Robert Josipovic

Die Recherchereise für diesen Beitrag wurde zum Teil unterstützt von Veranstaltern, Hotels, Fluglinien und/oder Tourismus-Agenturen. Unter anderem von Linz Tourismus.

Die Anreise nach Linz ist mit der Deutschen Bahn zu empfehlen. Wer mit dem Auto anreist, sollte die Mautgebühren für die Autobahn in Österreich berücksichtigen. Hier gibt es z.B. die Vignette für Österreich

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