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Hotels Travel 21. November 2018

Places We Love: Hotel Bachmaier Weissach

Ich versuche den halben Laib Bauernbrot, der mir eben auf den Tisch gestellt wurde, mit einem kleinen Brotmesser durchzuschneiden. Vergeblich. Das Brot ist so kross, dass sich zahlreiche Krümmel auf der Tischdecke verteilen. Zugegebenermaßen etwas peinlich, denke ich, während der Kellner mir den ersten Gang des heutigen Abends serviert: „Roh marinierte Lachsforelle mit Limettenvinaigrette und Kräutern.“

„Glücksmomente“ steht auf der Menükarte vor mir. Nachvollziehbar, wenn man schon mal im Gasthof zur Weissach, der zum Hotel Bachmaier gehört, gegessen hat. Nicht nur, weil das Essen fantastisch ist, sondern weil man das Gefühl bekommt, in eine bessere, alte Zeit gereist zu sein. Mit ausreichend Phantasie male ich mir aus, wie vor vielen Jahren Fürsten und Intellektuelle das Grandhotel, das es schon vor 150 Jahren gab, besuchten.

Das Schöne: Die Räumlichkeiten des Gasthofes wirken nicht aufdringlich bayerisch kitschig, sondern verbinden bayerische Tradition stilvoll mit der Moderne. Alte Hölzer, die originalen Tische und Stühle von damals, schöne Leuchten und Vorhänge sowie wenige Accessoires. „Bayerisch mit einer gewissen Raffinesse“, wie es wohl Eigentümer Korbinian Kohler sagen würde, der das Haus 2010 kaufte, vor dem schleichenden Verfall rettete und zu einer der Top Adresse am Tegernsee machte. Keine leichte Augabe, wenn man die Dichte an Luxushotels am Tegernsee im Hinterkopf hat.

Seit 2017 ist das Hotel in aller Munde. Der Grund: Herr Kohler ließ es sich nicht nehmen, ein japanisches Mizu Onsen Spa für das Bachmaier Weisssach zu bauen. Bereits im Taxi auf dem Hinweg, ließ mich der Fahrer wissen, dass jenes Spa für viel Aufregung in der Region sorgte. Und man darüber spricht, dass es mindestens sieben Millionen Euro gekostet hat.

Doch jene Investition hat sich gelohnt, denke ich, als sich am zweiten Tag meines Aufenthalts dicke Wolken vor die Sonne schieben und mein geplanter Wanderausflug ins Wasser fällt. Das MIZU ONSEN SPA im Bachmaier Weissach ist anders als viele Wellness-Oasen, die ich bisher gesehen habe. Kein Schnickschnack, reduziert auf das Wesentliche.

Herr Kohler meint dazu selbst: „Unser Ziel ist es, einen Ort der Erholung und Selbsterfahrung zu schaffen, an dem der Mensch seine äußere und innere Welt zueinander führen kann. Es geht um die Konzentration auf die reinigende Kräfte des Wassers, frei von überflüssiger Ablenkung. Das Eintauchen in kraftspendendes Nass bedeutet nicht nur körperliche Erholung durch das mineralreiche Wasser, ebenso wichtig ist die beruhigende Wirkung auf den Menschen. (…) Und so geht es im MIZU ONSEN SPA nicht um Grotten, Saunen oder Bäder. Wir denken vielmehr in Temperaturen und Feuchtigkeitsstufen, in Wasserwiderstand und Klang.“

Doch damit nicht genug: Das Bachmaier Weissach besitzt auch das einzige japanische Restaurant am Tegernsee. Blöderweise konnte ich das Restaurant nicht testen, da es nicht täglich geöffnet ist. Ein Grund wiederzukommen, denke ich.

In einer Beschreibung über das Hotel las ich folgendes: „Dezenter Luxus und moderne Eleganz mit einem großen Schuss bayerischer Herzenswärme, verknüpft mit der Vielfalt eines Grandhotels und der Privatsphäre eines Boutique Hotels – das ist das Resort- und Wellnesshotel Bachmaier Weissach am Tegernsee!“

Dem ist wenig hinzuzufügen. Außer vielleicht die Tatsache, dass man sich jenen dezenten Luxus erstmal leisten muss. Aber: Wer „Glücksmomente“ erleben möchte, muss manchmal halt etwas tiefer in die Tasche greifen.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Design Hotels entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die unbezahlte, persönliche Meinung des Autors wider. 

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