Im Hinterland von Mallorca, weit weg vom Trubel Palmas, liegt das Castell Son Claret. Ein idealer Ort, um nach einigen Monaten Lockdown, Corona-Blues und dunklen Wintermonaten, endlich wieder Kraft zu tanken.
Bereits die imposante Auffahrt zum Hotel, mehr als hundert Meter lang, gesäumt von Buschrosen und Palmen sowie einem wunderschönen Blick in die weite Ferne auf den Pinienwald, der sich über die Hügel zieht, verspricht einen unvergesslichen Aufenthalt. Noch schöner ist der angelegte riesige Ziergarten mit Obstbäumen und allerlei Blumenbeeten, ein kleiner Teil des insgesamt 132 Hektar großen Anwesens. Kaum besser könnte das Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert mit seinen zwei wuchtigen Burgtürmen kaum liegen. Eingebettet am Fuße des Puig de Galatzó im Herzen des Unesco-Welterbe, die Serra de Tramuntana, der Gebirgszug in Mallorcas Nordwesten und außerhalb des Örtchens Capdellà.
Ideal wohnen, lässt es sich beispielsweise in den neuen Gartensuiten, die im vergangenen Jahr (2020) fertiggestellt wurden und sich durch eine besonders ruhige und zurückgezogene Lage auszeichnen. Jener Luxus der Stille wird lediglich von dem Zwitschern weniger Vögel untermalt. Hingegen völlig unnötig und etwas deplatziert wirkt der Flatscreen Fernseher im sehr hochwertig und stimmig eingerichtetem Schlafzimmer. Schließlich ist die großartige Aussicht vom Garten der Suite auf die liebevoll angelegten Gärten sowie die unberührte Landschaft besser als jedes Fernsehprogramm.
Ansonsten bekommt man im Castell Son Claret, das übrigens seit seiner Eröffnung im Mai 2013 dem Verband Leading Hotels of the World angehört, alles was man von einem Fünf-Sterne-plus-Luxushotel erwarten kann.
Kulinarisch kann das Castell nach wie vor überzeugen, auch wenn Mallorcas bestes Restaurant, das mit zwei Michelin-Sternen bedachte Zaranda um Küchenchef Fernando Pérez Arellano vergangenes Jahr im Hotel seine Türen für immer geschlossen hat. Seit wenigen Wochen kocht jedoch Küchenchef José Cantó und sein Team klassische Gerichte aus der ganzen Welt mit lokalen Produkten, mal experimentell (Wachtel in Safran-Marinade mit Kartofellterrine), mal gewöhnungsbedürftig (Seeigel mit Dashi Brühe, Kaffee und Seefenchel), mal umwerfend gut (Rind mit Kimchi, eingelegte Rote Beete und Pippin Apfel Püree) im neu eröffneten „Sa Clastra“ im historischen Innenhof des Hotels.
Bodenständiger, aber ebenso sehr gut geht es im Olivera zu. Ob mit hausgemachtem Burratina aus Kuhmilch von Menorca mit Trockentomate, Rucola, Pinienkernen und Trüffel, Avocado-Ceviche mit Hummer, Basilikum und Koriander oder als Pflicht-Dessert die Tarte mit Zitronen aus dem hoteleigenen Garten.
Auf die Frage, was das Castell Son Claret so besonders macht, lässt mich Björn Spaude, geschäftsführender Direktor des Hotels wissen: „Die Einzigartigkeit des Castell Son Claret besteht für mich aus drei wesentlichen Komponenten: Die einmalige Lage des Anwesens inmitten unberührter Natur und doch nah genug an Palma und Andratx, die Sorgfalt und Qualität, mit der das Hotel und seine Gärten zu neuem Leben erweckt wurden und besonders unsere Mitarbeiter:innen, die mit Freude, Überzeugung und Herzenswärme wahre Gastgeber:innen sind.“
Was Björn Spaude meiner Meinung nach vergessen hat zu erwähnen: Die außergewöhnliche Bibliothek des Hauses, nicht größer als zehn Quadratmeter, aber mit einer erstaunlichen Buchauswahl: Zeitgenössische Literatur aus Europa und den USA, moderne Klassiker, anspruchsvolle Sachbuchtitel. Lesen hingegen lässt es sich besser auf der Terrasse oder am Pool des Hauses.
Und abschalten? Vermutlich am besten auf dem eineinhalb Stunden lange Spaziergang durch die Besitzung, vorbei an Mandelbäumen, knorrigen Olivenstämmen, Feigenbäumen und Steineichen, idealerweise bei Sonnenaufgang. Oder bei Sonnenuntergang an der Bar in der ehemaligen Kapelle des Anwesens, wo das Altarbild durch exquisite Alkoholika ersetzt wurde. Unser Tipp: Barchef Roberto macht ausgezeichnete alkoholfreie Cocktails.
Dieser Beitrag ist in Kooperation (unbezahlt) mit dem Castell Son Claret entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.
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