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Feuilleton Literatur 19. April 2018

Literarisches Sixpack mit Andreas Brendt

Andreas Brendt hat zwei Bücher über seine zahlreichen Reisen, Surfen und die Sehnsucht nach Abenteuern geschrieben. Und über ein Leben zwischen Pistolen, Edelsteinen, Malaria, eine entlegene Insel, gemeine Verbrecher sowie allwissende Professoren. Als auch über Freundschaft, natürlich die Liebe und Monsterwellen. „Boarderlines“ gehört in den Bücherschrank jedes Reisenden. Zeit für eine neue Folge des „Literarischen Sixpacks“. Here we go.

1.) Tino Hanekamp: So was von da

Unangefochten auf Platz 1! Wunderbare Sprache, gute Story und man liest nicht nur, man ist voll dabei. 24 Stunden Leben. Drogen, Party, Verrückte und zarte Liebe. Man spürt die Charaktere, die Gefühle, die Umgebung und den Spirit – herrlich!

2.) Eckhart Tolle: Eine neue Erde

Wer sich fragt, warum wir uns an manchen Tagen einfach nicht glücklich fühlen oder ganze Lebensphasen lang leiden, findet hier die Antwort. Pflichtlektüre für jeden Heranwachsenden, Lehrer, Politiker, Mensch, da wir verstehen sollten, wie wir ticken. Besonders mitten im Fernsehwahn und unserer werbeoptimierten Konsumwelt. Ein in unzählige Sprachen übersetzter Bestseller, der mich begeistert hat – und vielleicht auch ein Stück weit verändert hat.

3.) Simon Beckett: Kalte Asche

Die Atmosphäre auf der abgelegenen Insel ist gruselig. Die einzelnen Szenen stellen die Nackenhaare auf. Die Charaktere der eingeschworenen Gemeinde, die sich plötzlich einem Mordfall gegenübersehen, sind prägnant und trotzdem geheimnisvoll. Und dann geschehen weitere Morde. Das über die Insel herfallende Unwetter isoliert die Geschichte von der Außenwelt und spannt den Bogen. Der Inhalt dieses Buches ist voller Wendungen – bis zu aller letzten Seite.

4.) Helge Timmerberg: Shiva Moon

In Shiva Moon verbindet Timmerberg seine Kunst zu schreiben, besondere Momente einzufangen und Weisheiten ohne erhobenen Zeigefinger zu vermitteln mit einer Reise durch das aufregendste Land der Welt. Indien. Wie jede Reise ist auch diese nicht nur voller Begegnungen und Abenteuer, sondern auch eine Reise zu sich selbst. Wenn sich das mit sprachlicher Brillanz und einfach reinem Lesevergnügen verbindet, kommt man in den Fluss. Und darum geht es hier: Eine Reise vom Ursprung bis zu Mündung (des Ganges) und allem, was das Leben dabei zu bieten hat.

5.) Timur Vermes: Er ist wieder da

Ich habe laut gelacht. Ständig. Hitler taucht in unserer Zeit auf und ist ganz der Alte. Ein Idiot, der sofort wieder einen bekloppten Plan schmiedet. Dabei ist er so hirnrissig und kommt dennoch in unserer verrückten Welt zurecht (weil er nix peilt und die Leute um ihn herum auch nicht), dass ich mich nur noch wegschmeissen konnte. Super.

6.) Richard Brautigan: Das Hawkline Monster

Brautigan war Kult und ist jetzt nur noch wenig bekannt. Aber ich liebe seine Bücher. Total eigen und irgendwie verrückt, so schafft er doch immer diese Melancholie. Die Storys sind immer ein wenig abgefahren (nichts für Realisten). Genau so wie seine Sätze, die mich manchmal einfach nur sprachlos zurücklassen. Für mich ist dieser man ein Magier mit Sprache.

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