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Best Of Europa Personal 27. Juni 2023

Ingwerwasser statt Weißwein: Das Ayurveda Parkschlösschen

In Deutschland gibt es inzwischen eine Reihe guter Adressen für Ayurveda-Anwendungen. Zu den besten gehört das „Parkschlösschen“ in Traben-Trarbach an der mittleren Mosel in Rheinland-Pfalz.

Umgeben von riesigen alten Bäumen sowie einer herrlich angelegten Parkanlage lässt sich im Ayurveda Parkschlösschen eine Reise nach innen machen ohne dabei auf Komfort, Service und Genuss verzichten zu müssen. Auch wenn das mit 5 Sternen klassifizierte Hotel alles andere als ein gewöhnliches Luxushotel ist. Wir sind für eine dreitägigen Alltags-Break eingecheckt.

© Ayurveda Parkschlösschen

Was ist Ayurveda?

Wer glaubt, dass es sich bei Ayurveda um einen Wellness-Trend handelt, liegt komplett falsch. Ayurveda kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „das Wissen vom Leben“. In Indien gehört die ganzheitliche Heilmethode zur Volksmedizin. Auch in Deutschland ist Ayurveda mittlerweile als Alternativmedizin akzeptiert und wurde von der WHO als medizinische Wissenschaft anerkannt. Neben der Erhaltung und Wiederherstellung körperlicher Gesundheit beschäftigt sich die ganzheitliche Lehre des Ayurveda auch mit der Stärkung des Geistes. Aber wie kann man sich das vorstellen?

Meine kurze dreitägige Auszeit startet mit einer medizinischen Konsultation bei der Ayurveda-Medizinerin Vanita Kansal. Für das Puls lesen legt Vanita drei Finger um mein Handgelenk, um durch das Fühlen meines Pulses Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen festzustellen. Entwarnung: Ich bin gesund, auch wenn sich ein Ungleichgewicht bemerkbar macht. Zu viel Vata, zu viel Pitta. Das sind neben Kapha zwei der drei Grundkräfte des Lebens, die nach der ayurvedischen Lehre das Gleichgewicht der Körperfunktionen bestimmen. Wobei Vata beispielsweise für Überanstrengung, zu viele Aktivitäten, Sorgen und Angst und Pitta für Wut, Hass und Aggressivität steht. Eine klassische Störung, die viele Mittelwesteuropäer trifft.

Vata-Pitta Störung 

Zur Verbesserung meines Wohlbefindens bekomme ich Ashwagandha-Kapseln und Kräuterkapseln (7 Heidelberger Kräuter), die meine Leber entgiften sollen, während meiner Zeit im Parkschlösschen verschrieben. Und ich solle doch künftig, um meinen Vata-Überschuss zu beruhigen, meditieren, so Kansal. Zudem bekomme ich eine Tiefenmuskelmassage (Vishesh) mit anschließendem Öl-Stirnguß (Shirodhara) sowie eine Fußmassage (Padabhyanga) verordnet. Die Massagen (unter anderem eine vierhändig ausgeführte Synchronmassage) sind jedes Mal so gut, dass ich in einen Trancezustand weggleite und bemerkbar mein Angespanntheit nachhaltig lösen. Außerdem bekomme ich eine Liste mit Lebensmitteln ausgehändigt, die ich künftig bevorzugen oder meiden solle.

Eines der obersten Gebote bei einer Ayurveda-Auszeit ist das Ausruhen und nach den Gesetzen der Natur leben. Was für mich und meine Ayurveda-Konstitution konkret bedeuten würde, täglich spätestens zwischen 22 und 23 Uhr schlafen zu gehen, um 7:30 Uhr zu frühstücken, um 12 Uhr Mittag zu essen und zwischen 18 und 19 Uhr Abend zu essen. Eigentlich gar nicht mal so unrealistisch.

Das Essen im Parkschlösschen ist unbeschreiblich gut. Zum Frühstück gibt es eine überschaubare Portion warmen Brei mit Fruchtkompott. Der Sinn: Als Gast soll man wieder spüren, was der eigene Körper wirklich braucht. Erst, wenn man wirklich Hunger verspürt, soll man essen und ein Drittel des Magens leer lassen. Auf diese Art ist man zwar satt, aber nicht überfüllt. Ab 12 und 18 Uhr gibt es mehrgängige ayurvedische Gourmetküche, ohne Fleisch oder Industriezucker. Auch hier gilt: Nicht zu viel essen, was schwer fällt. Gestartet wird mit dem Nachtisch, gefolgt von Suppe und einem vegetarischen Hauptgang. Zum Trinken gibt es heißes Wasser und diverse Ayurveda-Tees ohne Teein.

© Ayurveda Parkschlösschen

Wieder zu sich finden

Knapp 60 Gäste kann das Parkschlösschen aufnehmen. Die meisten Gäste kommen alleine, um wieder zu sich zu finden, ein paar Kilos abzunehmen oder um chronische Erkrankungen wie Rheuma, Asthma und Allergien besser in den Griff zu bekommen. Aber auch beispielsweise nach einer kräftezehrenden Chemotherapie oder einem Burnout.

Die Panchakarma-Kur

Auch ich stelle bereits nach drei Tagen im Parkschlösschen fest: Ayurveda ist keine Esoterik, sondern vielmehr der Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit und Gesundheit. Ich fühle mich besser und frischer. Meine Gedanken sind klarer. Meine körpereigene Energie ist zurück. Wie man sich nach einer Panchakarma-Kur fühlt, kann ich nur erahnen. Das Wort stammt aus dem Sanskrit und steht für fünf Handlungen. Also die große Reinigungskur des Körpers inklusive Abführung und Einläufe. Mit ihrer Hilfe werden Stoffwechselrückstände beseitigt, der Körper ganzheitlich regeneriert und das ureigene Gleichgewicht hergestellt. Das Ziel: Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Organismus und die präventive Gesundheitsvorsorge.

Ein Gast, der bereits seit einer Woche im Parkschlösschen ist und bereits zum dritten Mal eine 13-tägige Kur macht, lässt mich bei meiner Abreise wissen, dass ich das doch mal machen solle. Er sei der Meinung, es gäbe keine bessere Investition in die eigene Gesundheit. Recht dürfte er damit haben.

© Ayurveda Parkschlösschen

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Ayurveda Parkschlösschen entstanden. Der Beitrag spiegelt die  persönliche Meinung des Autors wider.

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