Ohne Zweifel gehört das Widder Hotel in Zürich zu den ersten Designhotels weltweit. Umso erstaunlicher, dass das neun Altstadthäuser umfassende Hausensemble aus dem 15. Jahrhundert mitten in der Zürcher Altstadt nach knapp 30 Jahren seit seiner Eröffnung im Jahr 1995 auch heute noch neuere Designhotels alt aussehen lässt. Vielmehr noch: Das Widder Hotel, das zu den Swiss Deluxe Hotels gehört, ist selbst zur Design-Ikone und zum Gesamtkunstwerk geworden.
Die Schweizer Architektin Tilla Theus hat die einst einzeln stehenden historischen Zunfthäuser zu einem Fünf-Sterne-Superior Haus verbunden. Und behutsam die historische Substanz mit hochmodernen Hotelkomfort in Verbindung gebracht. Alle neun Gebäude haben Namen, beispielsweise „Kleiner Widder“, „Tatzfuss“ oder „Pfeife“. Jedes einen eigenen Stein, eine eigene Holzart. Und das Herz sowie der Treffpunkt des Hauses ist die Bibliothek im ältesten Teil des Hausensembles, der um 1200 errichtet wurde. Nur einen Schritt von dort und man steht draußen im Widder Garden.
Insgesamt gibt es im Widder 35 Zimmer und 14 Suiten. Kein Zimmer gleicht allerdings dem anderen, jedes steht für sich allein. Einige sind gemütlich, andere prunkvoll. Etliche haben Wandfresken, andere haben einen barocken Kachelofen, Erker und Täfelungen, manche frei stehende Badewannen und High-Tech-Stereoanlagen. Und diverse Spezialanfertigungen. Hinzu kommen Designklassiker der klassischen Moderne: Sofas und Liegen von Le Corbusier, Sessel der Wiener Werkstätten, Eames Lounge Chairs von Vitra, Hocker von Philippe Starck, Stehleuchten von Baltensweiler. Alles eine gekonnte Symbiose aus Alt und „Neu“. Der Beweis, wie zeitlos gutes Design ist.
Überall findet man in den verschiedenen Häusern an den Wänden und in den Zimmern und Suiten, die durch ein verwinkeltes Auf und Ab der Treppen und Gänge verbunden sind und einen von einem Haus in das nächste leiten, Kunst. Und zwar im Original: Robert Rauschenberg, Hans Arp, Andy Warhol, Sophie Taeuber-Arp, Alberto Giacometti und Max Bill. Nichts im Widder ist von der Stange.
Fantastisch ist auch der Widder Garden im Sommer, der direkt mit der Bibliothek verbunden ist. Star-Gärtner Enzo Enea hat den Garten gestaltet. Im Zentrum zwei beeindruckende Ahornbäume und eine üppige Begrünung. Die Speisekarte liest sich nicht nur ausgezeichnet, sondern ist es auch: Trockenfleisch und Käse vom eigenen Bauernhof Château de Raymontpierre im Jura. Burrata, Sommersalat, Widder-Burger, gebratene Calamari mit Gemüse gefüllt. Japanische Süßigkeiten, Cheesecake Tarte und Eis vom eigenen Hof. Ausgeschenkt wird Tessiner Wein: Bianco di Merlot und Rosé di Merlot von eigenen Rebbergen.
Ausgesprochen gut ist auch die À-la-Minute-Küche zum Frühstück sowie das Buffett, das zwar nicht sonderlich groß, dafür geschmacklich und von der Qualität der Produkte umso überzeugender ist. Gefrühstückt wird im Widder Restaurant.
Abends kann man dort ebenso essen, wenn man einen Tisch bekommt. Mit 18 GaultMillau Punkten und 2 Michelin Sternen gehört das Widder Restaurant unter der Leitung von Ausnahme-Koch Stefan Heilemann zu den besten Adressen Zürichs. Alternativ kann man in der Boucherie August essen. Auf der Karte stehen Fleisch- und Wurstspezialitäten, Klassiker wie Fleischkäse, hausgemachte Pasteten, Terrinen und Tartars, aber auch fast vergessene Schweizer Fleischgerichte wie Siedfleischsalat, Kutteln und Schwartenmagen. Aber auch Vegetarier können aus einer kleinen Auswahl an Gerichten wählen. Besonders empfehlenswert ist der vegetarische Burger mit einem Burger Patty aus grünen Erbsen.
Treppab geht es in die Widder Bar, die mit ihrer Lapislazuli-Wand und über 1200 Spirituosen in dieser Form in der Schweiz einmalig ist. Und nicht grundlos seit Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen wie beispielsweise Barkarte des Jahres (Mixology Bar Awards) oder Best Hotel Bar 2021 (Falstaff) gewürdigt wird. Selbstverständlich kommt man auch auf seine Kosten, wenn man keinen Alkohol trinkt. Barchef Wolfgang Mayer hat längst erkannt, dass manche anspruchsvollen Gäste lieber zu Kombucha statt Champagner greifen oder zum außergewöhnlichen Mocktail statt Cocktail-Klassiker.
Langweilig wird einem im Widder Hotel garantiert nicht. Gäste, die im Widder einchecken, profitieren von Service und Angebot der zugehörigen Hotels und Restaurants von The Living Circle rund um den Zürichsee. Vom hoteleigenen Steg des Storchen Zürich kann man mit dem privaten Motorboot zum Alex Lake Zürich fahren. Oder weiter über den See nach Herrliberg zum Bauernhof Schlattgut. Von dort kommen landwirtschaftliche Produkte frisch auf den Teller – zum Beispiel im nur wenige Minuten entfernten Restaurant Buech.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Swiss Deluxe Hotels entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.
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