In der feinen Pariser Gesellschaft galt das 10. Arrondissement lange Zeit als schäbig. Und auch in manchen Touristenführern wurde sogar vor dem Viertel der kleinen Leute und Einwanderer gewarnt. Wer das Viertel allerdings mit allen Sinnen entdeckt, kann ein Stück authentisches Paris entdecken.
Im Süden, von der Place de la Bastille bis hinauf zum Gare de l´Est im Norden ist das zehnte Arrondissement bis heute ein Quartier geblieben, in dem alteingesessne Pariser leben und die rechte Front National bis in die jüngere Vergangenheit bei Wahlen meist gar nicht antrat. Zu linksliberal der Geist der dortigen Bevölkerung, die meist aus Freischaffenden, Architekten, Künstlern, Ärzten, Musikern und Schriftstellern besteht. Und aus Eingewanderten aus Indien, Polen, China, Pakistan, Afrika und der Türkei.
Die Gegend rund um den Gare du Nord ist sehr lebendig. Und statt wahnsinnig touristisch zu sein, legt sich hier eine vielschichtige Patina über die prächtigen Boulevards und neoklassizistischen „Hausmann Stil“ Bürgerhäuser. Große Museen findet man hier nicht, vielmehr eine Handvoll unabhängiger Galerien. Einkaufen kann man dort hingegen toll. Also keine kleinen Schrott-Eifeltürme, sondern auf den verschiedenen Märkten oder in einer Passage mit zahlreichen indischen Geschäften.
Übernachten lässt es sich ausgezeichnet gegenüber dem drittgrößten Bahnhofs der Welt im 25hours Terminus Nord.
Mein erster Eindruck:
Das 25hours Terminus Nord ist wie alle Häuser der Kette sehr liebevoll eingerichtet und für Paris einigermaßen bezahlbar. Hier gehen nicht nur Touristen ein und aus, sondern auch Einheimische.
Das Hotel in drei Worten:
Bunt, modern und inspirierend.
Mein Lieblingsort im Hotel:
Ein großer Tresen aus bronzefarbenenem Mosaikglas, dunkle Holzfußböden und gemütliche Ledersessel: Die Sape Bar ist der ideale Ort, um sich von der Schnelligkeit und lauten Pariser Innenstadt zu erholen. Mein Favorit: das selbstgemachte Ginger Beer.
Kulinarischer Höhepunkt:
Die Nahost-Küche im Hotelrestaurant „Neni“ ist erstaunlich lecker. Falafel mit Tahina, Humus, Baba Ghanoush, Tintenfisch-Salat oder Sabich.
Das erlebt man außerhalb des Hotels:
Unweit vom Hotel gibt es einiges zu entdecken. Beispielsweise das älteste Kino Paris „Le Louxor“, das 2013 glücklicherweise wiedereröffnet wurde. Nach einem Entwurf von dem 1873 in Algerien geborenen Architekten Henri-André Zipcy wurde das Haus am 6. Oktober 1921 eröffnet. Neben einem spannenden Kinoprogramm, gibt es auch eine Dachterrasse mit Café.
In der Brasserie de la Goutte d’Or bekommt man bei den Pariser Pionieren des Craft-Bier Brauens ungewöhnliche Biere ausgeschenkt.
Naive Kunst und Art brut gibt es in der Halle Saint Pierre zu bestaunen. 1986 begründete der französische Publizist und frühere Rennfahrer Max Fourny (1904–1991) das Museum mit seiner Sammlung von etwa 600 Werken Naiver Kunst in einer ehemaligen Markthalle am Fuß von Sacré-Cœur de Montmartre.
Paris Dichte an Plattenläden ist auch heute noch vermutlich einmalig. Unweit von Sacré-Cour befindet seit kurzem (2023) sich der Plattenladen Balades Sonores. Dort finden regelmäßig auch Konzerte im Laden statt. Die Plattenauswahl ist gigantisch, sei es Second-Hand oder Neuware: von Rare Groove, Soundtracks, über Jazz und Pop sowie Rock.
Dieser Beitrag ist in Kooperation (unbezahlt) mit 25hours Hotels entstanden. Der Artikel spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.
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