„Es gibt nur ein Engadin auf der ganzen Welt, wir sind restlos begeistert und schlürfen die Luft der Gemsen wie französischen Champagner„, schrieb Komponist Richard Strauss im Jahr 1947 während seines Aufenthalts im Hotel Saratz in Pontresina. Das Zitat ist unvergessen. Begeistert bin auch ich vom Engadin, ja vom Kanton Graubünden im Allgemeinen.
Dort wo die Schweiz, Österreich und Italien aufeinandertreffen, also jenes Dreiländereck mitten in den Schweizer Alpen, gibt es soviel zu entdecken, dass man eigentlich für immer bleiben müsste. Für all diejenigen, die nur für wenige Tage in das Engadin kommen, kann etwas Orientierungshilfe nicht schaden.
7 Dinge, die man im Engadin gemacht haben muss
Im Hotel Castell in Zuoz einchecken
Oberhalb des Dorfes Zuoz, umgeben von Natur und Kunst lässt es sich hier ganz wunderbar entspannen. Im vergangenen Jahrhundert übernachteten unter anderem bekannte Persönlichkeiten wie der deutsche Kronprinz, Stefan Zweig oder Arthur Schnitzler. Heute strömt die internationale Kunstwelt nach Zuoz und ins Castell. Im Hotel selbst finden sich zahlreiche Kunstwerke, u.a. von Martin Kippenberger, Gabriel Orozco, Peter Fischli/David Weiss und unweit des Hotels James Turrells Skyspace, Pitz Uter `05.Toll ist auch das hauseigene Restaurant des Hotels mit einer ausgesprochen guten alpenländischen sowie mit mediterranen Einflüssen geprägte Küche, einer umfassenden, anspruchsvollen Weinkarte und einem über 100-jährigen Speisesaal aus der Jugendstilzeit. Besonders empfehlenswert: Das Art Weekend, das einmal im Jahr stattfindet und Kunstschaffende und Kunstsammler zusammenbringt.
Die Seenlandschaft des Engadins entdecken
Im Sommer locken die verschiedenen Engadiner Seen mit Abkühlung und einem riesigen Angebot für Wassersportler. Beispielsweise eine halbe Stunde vom Lej da Satz entfernt liegt der Moorsee Lej Nair. Dank des schwarzen Wassers wird er im Sommer angenehm warm. Oder der Silsersee, wo bereits Nietzsche gerne seine Zeit am Ufer verbrachte. Dort kann man im Sommer eine Fahrt auf dem höchstgelegenen Kursschiff Europas machen. Und natürlich der St. Moritzsee für einen gemütlichen Spaziergang. Wem die Wassertemperatur nichts ausmacht, dürfte seine Freude mit dem Champfèrsee und Lej Suot haben. Jener See wird auch im Sommer nicht viel wärmer als 14 Grad.
Chesa Stüva Colani in Madulain
Das Restaurant im Chesa Colani wird von Paolo Casanova geführt, der vom angesehenen Koch Massimo Bottura, der mit 3 Michelin-Sternen ausgezeichnet ist, ausgebildet wurde. Paolo kreiert moderne Menüs, die wundervoll angerichtet sind. Die Gerichte werden aus lokal angebauten Produkten gekocht und das Restaurant sorgt für unvergessliche Essens-Erlebnisse, die von edlen Weinen begleitet werden. Dieses Jahr erhielt das Restaurant seinen ersten Michelin-Stern.
Wanderung zum Morteratsch-Gletscher
Schritt für Schritt auf den Spuren des drittlängsten Gletschers der Ostalpen wandern. Dies bietet der Gletscherweg Morteratsch. 16 Haltepunkte informieren über das Zurückweichen des Gletschers und über das geheimnisvolle Leben in seinem Vorfeld. Bereits nach knapp 50 Gehminuten ab dem Bahnhof Morteratsch erblickt man das Ziel: den milchigen Gletschersee und die gigantische Eiszunge. Laden Sie die Bernina- Glaciers-App auf Ihr Smartphone und geniessen Sie die fesselnden Audiotexte inmitten der eindrücklichen Landschaft. Kinder können in der einzigartigen Gletscherwelt den Geschichten des Morteratsch-Kinderbuchs und dem Gletschergeist „Sabi“ folgen und dabei spannende Eindrücke sammeln.
Das Schloss Tarasp
Das Schloss Tarasp überblickt als Wahrzeichen des Unterengadins majestätisch die Region. Es lohnt sich aber, auf einer Führung auch einen Blick hinter die dicken Mauern zu werfen. Seit einigen Jahren ist der Engadiner Künstler Not Vital der neue Schlossherr und stellt in den Innenräumen seine eigene Kunst sowie Werke anderer bekannter Künstler aus.
Das Muzeum Susch in Susch
Spannende moderne Kunst gibt es im Muzeum Susch, gegründet von der polnischen Mäzenin Grażyna Kulczyk. Ausserordentlich ist an diesem jungen experimentellen Kunstort nicht nur das, was ausgestellt wird, sondern auch die Räume selbst. Das Museum befindet sich in einem Komplex aus einem ehemaligen Pfarrhaus sowie den Empfangs- und Wirtschaftsgebäuden eines Klosters aus dem 12. Jahrhundert. Fürs leibliche Wohl während des Besuchs sorgt die Hatecke Ustaria: Betrieben vom bekanntesten Salsiz-Hersteller Graubündens.
Hirschbrunft in der Val Trupchun im Schweizerischen Nationalpark
Die Val Trupchun im Schweizerischen Nationalpark ist die Hirscharena der Alpen: Während der Brunftzeit von Mitte September bis Anfang Oktober halten sich dort hunderte Rothirsche auf. Mit lautem Röhren werben die männlichen Tiere – die Stiere – um die Gunst der Weibchen. Wer die Tiere beobachten will, nimmt ein Fernglas mit und macht es sich an einem Rastplatz bequem.
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