Springe zum Inhalt →

Best Of Schweiz Travel 5. Juli 2022

Unverbraucht und authentisch: Die Alpenstadt Engelberg

Mit einem kräftigen Schwung schaukelt die Luftseilbahn über die Seilbahnstütze, während wir, also ich und drei Inder, die ursprünglich in den USA leben, wie sie mich wissen lassen, immer näher auf die senkrechte Fürenwand zusteuern. Etwas Mut braucht es, doch man wird dafür schnell belohnt.

In etwas mehr als fünf Minuten schwebt man von der Talstation der Fürenalpbahn auf die Fürenalp. Das Panorama, das während der Fahrt immer schöner wird, ist umwerfend, Paraglider schweben mit ihren bunten Schirmen durch das Tal und die imposanten Engelberger Berge stehen unerschütterlich da.

© Rainer Eder

Auf die Frage hin, wie eine perfekte Alpenstadt in der Schweiz wohl aussehen könnte, würde mir sofort Engelberg einfallen. Vor allem für sein Benediktinerkloster ist das Städtchen bekannt und für seine Lage am Fuße des 3238 Meter hohen Titlis, einem der schönsten Aussichtsberge der Zentralschweiz. Nahezu unübersehbar beherrscht die Eispyramide des Titlis den Talkessel von Engelberg.

Doch erstaunlicherweise ist selbst unter einheimischen Touristen das abgeschiedene Hochtal des Kantons Obwalden noch wenig bekannt, während es in Indien und Japan zweifelsohne zum Pflichtbesuch einer jeden Schweizvisite gehört. Vermutlich weil die Schweiz eben ein Land der Superlative ist. Auch für die Schweizer selbst: Zermatt, St. Moritz, Davos, Andermatt. Die Liste der schillernden und weltberühmten Schweizer Ortschaften ist lang.

Unverbraucht und authentisch 

Diese Superlative findet man allerdings auch in Engelberg, wobei es auf die Definition ankommt, was man unter Superlativ versteht. Authentizität oder übertriebener Luxus? Wer nach Engelberg kommt, findet einen ursprünglichen, unverbrauchten Luxus in der Kombination mit atemberaubender Natur.

© Engelberg-Titlis Tourismus AG

Jene kostbare Natur findet man beispielsweise auf der Rundwanderung um den Trübsee, oder bei der Panoramawanderung von der Fürenalp in der Region „Little Patagonia“, auf dem Aaschlucht-Erlebnisweg, und natürlich beim obligatorischen Ausflug auf den Titlis mit der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt.

© Engelberg-Titlis Tourismus AG

Ein Hauch Belle Époque

Wohnen lässt es sich mehr als ausgezeichnet im ersten Fünf-Sterne-Hotel Engelbergs: Vergangenes Jahr eröffnete am 25. Juni 2021 nach umfassender Renovierung und Modernisierung das „Kempinski Palace Engelberg„. Wer die Grandhotel-Atmosphäre im Charme der Belle Époque in Engelberg erleben möchte, bucht sich am besten dort ein Zimmer und reserviert sich zugleich ein Tisch im hauseigenen Fine-Dining-Restaurant „Cattani“.

Die Küche des Cattani zelebriert den Farm-to-Table-Gedanken und verwendet ausschließlich hochwertige Schweizer Produkte: Käse und Butter aus den umliegenden Alpen, Forellen aus dem Talboden, Burrata aus dem Entlebuch, Wabenhonig und Lamm aus dem Luzerner Hinterland. Dasselbe gilt für das Gemüse: Alles, was auf den Tisch kommt, wird in der Schweiz geerntet oder produziert. Ausnahmen gibt es lediglich auf der Weinkarte – auch wenn dort der Fokus auf einheimische Weine liegt. Sollte es doch mal regnen, ist der Indoor-Infinity-Pool im „Kempinski The Spa“ samt Aussicht auf die umliegende Bergwelt garantiert der „Place to be“ in Engelberg.

Zurück zum Superlativ, den man in Engelberg nicht nur immer wieder aufs Neue in der Natur erleben kann, sondern auch im kulinarischen Angebot des Alpenstädtchens. Sei es im Restaurant Spannort, im Hess Asia, im Spice Bazaar oder auf der Sonnenterrasse des Alpenclubs: Überall an diesen Orten wird einem klar, was Luxus wirklich ausmacht: Ehrliche Gastfreundschaft, sehr guter Service, hochwertige und regionale Produkte und die Rückbesinnung auf das Wesentliche.

© Alpenclub Restaurant

Über Engelberg

Engelberg liegt 25 km südlich des Vierwaldstättersees eine Autostunde von Zürich in einem Hochtal auf rund 1000 Metern Höhe. Das Dorf am Fuss des 3238 Meter hohen Titlis ist das Outdoor-Paradies schlechthin: Im Sommer stehen 500 km Wanderwege, etliche Mountainbike-Trails, sechs Klettersteige für jedes Level und Boulder- und Kletterrouten zu Verfügung. Langweilig wird es auch auf dem Alpkäse-Trail und der urchigen Buriäbähnli-Safari nicht, und für Familien ist mit den grosszügigen Spielplätzen beim Trübsee und bei der Berglodge Ristis (Brunni) für Action gesorgt. Im Winter ist der Obwaldner Ferienort dank der hohen Schneesicherheit und guten Schneequalität weltweit bei Freeridern und Skitourengänger als Tiefschnee-Mekka bekannt.

 

Kommentare sind geschlossen.