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Best Of Personal Ressourcen 30. März 2020

Meine Glücksformel für mehr Reichtum

Wie werde ich eigentlich reich? Diese Frage hat sich vermutlich jeder irgendwann mal in seinem Leben gestellt. Nach jahrelanger Suche habe ich endlich eine Antwort darauf gefunden.

Alain de Botton, Flaneur und Philosoph schreibt treffend in seinem Buch „Status Angst“: Reichtum ist (…) kein Absolutum, es hängt von unserem Wünschen ab. Immer wenn wir etwas wollen, was wir nicht bekommen, werden wir ärmer, ganz gleich, welche Mittel uns zu Gebote stehen. Und immer wenn wir mit dem zufrieden sind, was wir haben, können wir uns als reich bezeichnen, ganz gleich, wie groß unser Besitz ist.“ 

Was heißt das aber praktisch für dich? Reichtum ist relativ, eine Frage der Maßstäbe. Wer für sich selbst realisiert, dass die eigenen Ansprüche ausschlaggebend für den eigenen Reichtum sind, hat eine ideale Grundlage dafür, reich zu werden. Demzufolge ist derjenige reich, dessen Ansprüche nicht größer sind als sein Vermögen. Der von mir geschätzte Henry David Thoreau drückt es so aus: „Ein Mensch ist um so reicher, je mehr Dinge zu entbehren er sich leisten kann.“

Die gängige Vorstellung von Reichtum geht demnach meiner Meinung fällig am Kern der Sache vorbei. Wir sehen eine teure Uhr am Handgelenk und glauben, dessen Besitzer ist reich. Wir sehen eine Penthousewohnung und meinen, der Bewohner ist reich. Ob sich jene Menschen jedoch wirklich reich fühlen, ist fraglich. Denn gerade Materialismus und die oftmals verbundenen Erwartungen stehen unserem Glück im Weg.

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum Reichtum, ist der ständige Vergleich mit anderen. Wer kennt das Gefühl nicht, mit seinem Umfeld mithalten zu wollen? Oder sogar mehr haben zu wollen als die anderen? Und dann kommt hinzu, dass die vermeintliche Leistungsgesellschaft in der wir leben, uns dazu motiviert, eben genau das zu tun. Ständig nach mehr streben, wollen und besitzen, sozusagen grenzenlos.

Alain de Botton meint: „Indem uns die moderne Gesellschaft mit nie da gewesenen Einkommen verwöhnt, macht sie uns scheinbar reicher. Aber bei Leichte besehen, könnte es sehr wohl sein, dass sie uns im Endeffekt ärmer macht. Denn indem sie immer neue Erwartungen in uns weckt, bleibt die Kluft zwischen dem, was wir wollen, und dem, was wir bekommen, zwischen dem, was wir sind, und dem, was wir sein könnten, immer weiter bestehen.“

Was ist aber nun mein Geheimrezept?

Ob selbst motiviert oder gezwungenermaßen, macht es Sinn, seine Erwartungen zurückzuschrauben. Denn bedauerlicherweise lässt sich die Realität nicht auf Knopfdruck ändern. Was sich jedoch ändern lässt, sind die eigenen Erwartungen. Einfacher gesagt, als getan, ich weiß.

Doch ich glaube fest daran, dass gerade im Verzicht die eigentliche Voraussetzung für bewussten Genuss zu finden ist. Damit ist keinesfalls Askese gemeint, also der radikale Verzicht auf alles, was Spaß machen könnte. Sondern vielmehr die freiwillige Beschränkung auf das absolute Notwendige. Und auch hier gilt: Was notwendig für Dich ist, bestimmst du. Beispielsweise mehr Zeit und Freiheit als materieller Reichtum.

Was ich nicht abstreiten will: Mehr Geld zu besitzen, schadet nicht und kann auch einen positiven Einfluss auf unser Lebensglück haben. Solange wir dabei nicht vergessen, was wirklich zählt. Auch an dieser Stelle möchte ich nochmal Henry David Thoreau zitieren: „Meine größte Kunst ist von jeher gewesen, mit wenig auszukommen.“ 

Doch die Gefahr, dem Materialismus zu verfallen, ist nahezu grenzenlos. Autos, übervolle Kleiderschränke, Kredite, Leasingverträge, Abos…

Bereits in den 1970er Jahren machte Erich From in seinem Buch „Haben oder Sein“ darauf aufmerksam: „Für unsere jetzige Situation ist es von eminenter Bedeutung, dass der Mensch auch ohne Ketten ein Sklave sein kann. Die äußeren Ketten werden einfach nach innen verlegt. Die Wünsche und die Gedanken, die ihm von der Gesellschaft suggeriert werden, fesseln ihn stärker als äußere Ketten. Die äußeren Ketten nimmt der Mensch wenigstens wahr, der inneren Fesseln aber wird er sich viel weniger bewusst, so dass er mit der Illusion, frei zu sein, gefangen lebt.“

Und was ist jetzt dein Geheimrezept?

Halten wir fest: Viel Geld zu besitzen ist etwas anderes, als viel Geld haben zu müssen. Ein einfaches Leben bedeutet kein ärmliches Leben zu führen, sondern das Gegenteil. „Mit überflüssigem Reichtum kann man nur Überflüssiges erwerben. Nichts von dem aber, was die Seele notwendig braucht, kann man mit Geld kaufen“, so Thoreau.

Und wenn du jetzt immer noch denkst dass du nicht reich genug bist, arbeite primär an deinen Erwartungen. Dann bin ich mir sicher, dass Du bald zu den Superreichen auf dieser Welt gehören wirst.

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