Das Stadtbild der City West in Berlin wäre ohne das 5-Sterne-Hotel Waldorf Astoria unweit des Bahnhof Zoologischer Garten mittlerweile undenkbar. Zu ikonisch ragt der 118 Meter hohe Luxushotelturm über dem Berliner Westen.
Und doch lässt sich die Lage bis heute mit einem starken Kontrast zwischen sehr arm und sehr reich wohl am besten beschreiben. Vier Jahre wurde gebaut, bis das erste Hotel der Luxusmarke Waldorf Astoria in Deutschland mit 232 Zimmern und Suiten auf 31 Stockwerken Mitte Dezember im Jahr 2013 eröffnen konnte.
Seitdem hat sich Berlin in den vergangenen zehn Jahren rasant weiterentwickelt. Und doch zählt das Berliner Waldorf Astoria trotz der zahlreichen Konkurrenz unweit des Berliner Kurfürstendamm immer noch zu den teuersten und exklusivsten Adressen Deutschlands.
Hohe Erwartungen
Die Erwartungen an das Haus sind hoch, nicht zuletzt wegen seines berühmten Pendant in New York, das vielleicht berühmteste Hotel Amerikas, das mittlerweile seit mehr als fünf Jahren umfassend renoviert wird. Für den von deutschen Einwanderern abstammenden Millionär William Waldorf Astor war das alte „Waldorf“ vor mehr als hundert Jahren die Verkörperung eines Traums. Das Ziel: amerikanischer Komfort trifft auf europäische Eleganz. Diesen Traum versucht man in Berlin zumindest in Teilen zu leben und zu verwirklichen. Auch wenn das nur bedingt gelingen kann. Zu unterschiedlich die Zeiten, zu unterschiedlich die Ansprüche, zu unterschiedlich die wirtschaftlichen Herausforderungen.
Zweifellos gehört das Waldorf Astoria zu den besten Hotels in Berlin. An manchen Stellen fehlte es dennoch an der Wärme und Herzlichkeit, die man sich in einem Waldorf Astoria wünschen würde.
Zwei Beispiele: Der Empfang vom Portier beim ersten Betreten des Hotels ist sehr freundlich und zuvorkommend. Allerdings fehlt es an persönlicher Ansprache, die in vergleichbaren Häusern doch mittlerweile zum Standard geworden sind. Das Front Office ist sehr nett und aufmerksam, doch wäre es sicherlich schöner, wenn man ohne Nachfrage zum Zimmer begleitet werden würde. Ablehnen kann es der Gast ja selbstverständlich immer noch.
Unser Eindruck
Die Zimmer sind sehr schön, der Architektur entsprechend stimmig eingerichtet, die verwendeten Materialien klasse, die Ausstattung tadellos und das Bad in hellem Marmor sehr warm und gemütlich. Toll ist die Auswahl diverser Pflegeprodukte der Marke Aesop.
Spaß macht auch das Spa, das sich im fünften Stock befindet. Auf 1000 Quadratmeter finden sich fünf Therapieräume, ein wolkenförmiger Pool, eine finnische Sauna, ein Dampfbad, Hydrotherapie, eine kleine Boutique mit Produkten von Babor sowie ein rund um die Uhr gut eingerichtetes geöffnetes Fitnessstudio.
Sehr gut ist auch das Frühstücksbuffet und der Frühstücksservice. Auch wenn das Frühstücksrestaurant an sich auf den ersten Eindruck durch seine Größe und Inneneinrichtung etwas einschüchtert.
Etwas New-York-Gefühl bekommt man in der „Lang Bar“ im ersten Stock zu spüren. Die Bar wurde nach der Berliner Regisseur-Ikone Fritz Lang benannt. Eingerichtet ist die Bar im Art-déco-Stil, die Drinks schmecken wirklich gut und auch der Wunsch nach einem alkoholfreien Drink, der nicht auf der Karte zu finden war, wurde erfüllt.
Im Erdgeschoss befindet sich das Restaurant „Roca“, das einzige Restaurant des Hauses, das leider bereits täglich um 21 Uhr schließt, weswegen wir keine Gelegenheit hatten, es zu testen. Und zugegebenermaßen etwas irritiert über die Öffnungszeiten waren.
Kommentare sind geschlossen.