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Hotels Travel 30. August 2017

Das Hotel Zoo Berlin, die Berliner Bohème und was macht ein gutes Hotel aus?

Lange haben wir überlegt, wie wir das künftig mit der Vorstellung und Empfehlung von Hotels und Restaurants auf Blog Bohème machen wollen? Schließlich gibt es bereits zahlreiche Blogs, offiziell anerkannte Hotel- und Restaurantführer, Tageszeitungen und Fachpresse, die nichts anderes machen, als eben genau das: Hotels und Restaurants bewerten, vorstellen und empfehlen. Oft liest man dann Bewertungen wie „ein gutes bürgerliches Hotel / Restaurant“, „sehr komfortables Hotel“ oder „erstklassiges internationales Hotel“.

Alles Bewertungen, die man relativ schnell vergessen sollte. Schließlich ist es nahezu unmöglich ein Ferienhotel mit einem Stadthotel zu vergleichen oder ein familiengeführtes Boutique-Hotel mit einem Hotel einer Luxus-Hotelgruppe, zumal die Bedürfnisse der Gäste dort schwer vergleichbar sind. Das Gleiche trifft auch auf  Restaurants zu.

Ähnlich verhält es sich mit der Ausstattung eines Hotels: Wir waren in den letzten Jahren immer mal wieder in Häusern zu Gast, wo die Rede von einer „sehr luxuriösen Ausstattung“ war. Während die Zimmer aus größtenteils geschmacklosen zusammengestellten und irre teuren Antiquitäten bestanden, fand man im Badezimmer Zahnputzbecher aus Plastik und scheußlich riechende und billige Beautyprodukte. Vergessen wir also auch diese banalen Kategorisierungen besser schnell.

Was aber macht ein gutes Hotel aus?

Stil, das heißt eine Linie, die durchgehalten wird, spielt eine entscheidende Rolle. Wir lieben Hotels, die anders sind und sich nicht in eine 08/15 Schablone pressen lassen. Hotels, die eine faszinierende Historie haben. Und Hotels, deren Eigentümer eine spannende Geschichte erzählen zu haben.

Zudem gibt es natürlich einige Details, die ein Hotel ausmachen: beispielsweise eine Bar, die mehr anbietet als Gin Tonic und Cuba Libre. Und ein Restaurant, das zu jeder Tages- und Nachtzeit eine geschmackvolle Kleinigkeit zu Essen anbietet. Auch auf dem Zimmer sollte man nicht von zu viel Technik wie übergroßen Fernsehern, i-Phone Ladestationen und Tablets erschlagen werden. Eine weitere Sache, die wir in den letzten Jahren gelernt haben: Ein Spa-Bereich macht nur Sinn, wenn er gründlich gepflegt ist. Dasselbe gilt für die zahlreichen Schwimmbäder in den Hotels dieser Welt. Und natürlich ein guter, nicht erzwungen freundlicher Service. Und ein absolutes No-Go: künstlich riechender Raumduft.

Ein solches Hotel ist das „Hotel Zoo Berlin“, einst „Hotel am Zoo“, welches Ende des 19. Jahrhunderts als Residenz einer wohlhabenden Familie erbaut wurde und in den 1950er Jahren zum VIP-Hotel der Berliner Festspiele wurde. Grace Kelly, Romy Schneider, Sophia Loren und Hildegard Knef wohnten in dem Haus am Kurfürstendamm 25. Denn rundum standen die Berlinale-Kinos wie die Filmbühne Wien, das Marmorhaus, der Gloria-Palast oder der Zoo-Palast – der als einziges dieser Filmtheater überlebt hat und seit dem Jahr 2014 wieder Berlinale-Spielstätte ist. Und auch die Berliner Bohème feierte in den Räumlichkeiten des Hotels (be)rauschende Feste.

© Michael André Ankermüller

Heute zählt das Hotel 130 individuell designte Zimmer und 14 Suiten mit zahlreichen Tierskulpturen im Hof, mehrere samtene Sofas und Polstersesseln in der einladenden Lobby, in der ein imposanter Kronleuchter an der sieben Meter hohen Decke hängt sowie große Spiegeln in den Fluren. Das Herzstück des Hotels ist jedoch zweifelsohne das Restaurant „Grace“ und die „Grace Bar“ mit Wintergarten. Geschmackvoll sind auch die Handtücher, Nachthemden und Bademäntel von Maison Martin Margiela auf den Zimmern.

Genau genommen, bleibt eigentlich kein Wunsch offen im Hotel Zoo Berlin. Außer, dass man gerne mehr über das Hotel wissen wollen würde. Zu schade, dass die Wände am Berliner Kurfürstendamm 25 nicht sprechen können. Beispielsweise über garantiert faszinierende Geschichten der Anfangszeit im Jahr 1891, von der Umgestaltung zum Hotel im Jahr 1911 und natürlich über die aufregende Zeit der Berlinale.

Achja: Ihr wollt nun sicherlich wissen, wie wir das ab sofort mit der Empfehlung und Vorstellung von Restaurants und Hotels auf Blog Bohème machen wollen? Die Antwort ist ganz einfach: wir empfehlen einfach nur noch jene Hotels und Restaurants, die wir auch unseren besten Freunden vorschlagen würden. Ganz ohne ausschmückende und adjektiv-überladene Bewertungen.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Hotel Zoo Berlin und Design Hotels entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder. 

3 Kommentare

  1. […] gar nicht mehr weiß, wo man anfangen soll. Aus diesem Grund kam uns bereits vergangenes Jahr die „Idee“, auf Blog Bohème vermehrt Orte vorzustellen, die wir besonders, anziehend, ästhetisch und […]

  2. Olli

    Hallo, der Beitrag ist toll geschrieben, allerdings: wie kann ein Artikel Objektivität ausstrahlen, wenn der Beitrag offensichtlich in Kooperation mit dem Hotel entstanden ist? Viele Grüße, Olli

    • Hi Olli! Danke für deinen Kommentar und die Anmerkung. Rechtlich gesehen muss der Artikel mit dem Vermerk „Kooperation“ gekennzeichnet sein, auch wenn kein Cent an uns bezahlt wurde.

      Ich habe eine Nacht in dem Hotel auf Einladung des Hotels übernachtet, um einen besseren Eindruck zu bekommen. Die Meinung des Artikels, in dem Fall von mir, ist von der Einladung jedoch ehrlicherweise nicht beeinflusst. Wäre das Hotel Zoo Berlin ein miserables Hotel, hätten wir das auch genau so geschrieben. Oder hätten auf einen Artikel komplett verzichtet.

      Grüße,

      Michael

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