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Fashion Lifestyle 10. Januar 2015

11 Fragen an Joachim Baldauf

Lena Gercke, Clemens Schick, Claudia Schiffer. Die Liste ist nahezu unendlich. Der im Allgäu geborene Joachim Baldauf hatte in über 20 Jahren Arbeit als Mode- und Werbefotograf schon sehr viele schöne, attraktive und vor allem interessante Menschen vor seiner Linse. In Zukunft gibt es auf Blog Bohème die Reihe „11 Fragen an…“, in der ich bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten exakt 11 Fragen stelle: Direkt, auf Augenhöhe und hoffentlich keineswegs langweilig. Dabei haben aber alle Gesprächspartner eine Gemeinsamkeit: Sie machen Dinge, die ich bewundernswert finde, sie haben Ideen, auf die ich niemals gekommen wäre oder sie besitzen ein Talent, dass ich niemals haben werde. Menschen mit Ecken und Kanten. Und mit einer eigenen Meinung. Ich freue mich, dass kein anderer als Joachim Baldauf die Reihe der „11 Fragen an…“ eröffnet. Wenn ihr eine Idee habt, wem ich unbedingt 11 Fragen stellen sollte, schreibt es mir doch einfach in die Kommentare. Aber jetzt zu den Fragen:

Analog oder Digital?

J.B.: Kein Analogkäse. Nein, im Ernst: Ich habe 1999 angefangen auch digital zu fotografieren und seit 2004 arbeite ich ausschließlich digital. Ich liebe es.

Allgäu oder Berlin?

J.B.: Das Eine geht für mich im Moment nicht ohne das Andere.

Bier oder Champagner?

J.B.: Weder noch. Apfelschorle.

Was macht Modefotografie eigentlich spannend? Werden allzu schöne Menschen mit der Zeit (nach 20 Jahren) nicht irgendwann langweilig?

J.B.: Da kann ich nur für mich sprechen. Ich mag an der Modefotografie die Dynamik. Die immer neuen Ideen der Modedesigner, die Trends, die Saisons.  Und Menschen finde ich grundsätzlich spannend. Ob schön oder nicht.

Du gehörst sicherlich zu den bekanntesten Modefotografen auf der Welt. Nervt es nicht, dass Journalisten immer die gleichen Fragen wie „Was war ihr
spannendster Auftrag? Mit wem würden Sie mal gerne arbeiten? Mit wem arbeiten Sie am liebsten und warum?“ stellen? Sei ehrlich.

J.B.: Das nervt wirklich ein wenig. Meist geht es gar nicht mehr um die Fotografie an sich.

Deine Fotos sind eklektisch, suchend und subtil humorvoll. Kannst Du mir das mal genauer erklären?

J.B.: Das hat mal jemand über meine Arbeit geschrieben. Stimmt wohl. Eklektisch, weil ich viele Informationen verarbeiten muß. Ich lese viel und muß das Gelesene visuell umsetzen, sonst entsteht ein Überdruck. Suchend, weil ich voller Fragen bin. Und humorvoll, da ich als eher ernsthafter Mensch versuche, mich selbst nicht allzu ernst zu nehmen.

Wer an Deutschland denkt, wird nicht sofort an Mode denken. Wieso eigentlich? Hier gibt es doch so viele spannende Designer?

J.B.: Diese Frage stelle ich mir ganz oft und habe leider keine Antwort gefunden. Die Deutschen geben am meisten Geld für Wohnen und Autos aus. Vielleicht
liegt es auch einfach daran.

Wie viele Stunden in der Woche sitzt Du eigentlich im Flugzeug?

J.B.: Ich fliege nicht mehr seit 10 Jahren, da ich Flugangst habe.

Du unterrichtest ja an verschiedenen internationalen Hochschulen? Womit nerven Dich deine Studierenden am meisten?

J.B.: Mit nicht eingehaltenen Abgabeterminen und damit, dass sie sich ständig mit Anderen vergleichen und sich damit blockieren.

Was ist aktuell deine Lieblingsplatte?

J.B.: Empire State Human von The Human League. Die Platte ist 1979 entstanden und aktueller denn je. Es geht um Größenwahn. 

Kann ich irgendwann mal vorbeikommen, damit wir ein Foto zusammen machen?

J.B.: Ja. Sehr gerne.

Joachim Baldauf, Skyscrapers #1, Anna-Mariya Urazhevskaya, Paris 2008
© Joachim Baldauf: Skyscrapers #1, Anna-Mariya Urazhevskaya, Paris 2008
Joachim Baldauf, Marvel #1, Rick Genest, Berlin 2012
© Joachim Baldauf: Marvel #1, Rick Genest, Berlin 2012
Joachim Baldauf, Eva Padberg & Michael Gwisdek, Unwiederbringlich, Berlin 2014
© Joachim Baldauf: Eva Padberg & Michael Gwisdek, Unwiederbringlich, Berlin 2014

Joachim Baldauf hat vor Kurzem seinen Blog „Jeden Tag ein wenig“ veröffentlicht. Dort gibt es noch viele weitere Fotografien zu sehen. Prädikat: absolut sehenswert!

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