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Feuilleton Literatur 2. Februar 2018

Literarisches Sixpack mit Melanie Raabe

Im Frühjahr 2015 erschien Melanie Raabes Roman „Die Falle“, heute ein Bestseller und in rund 20 Sprachen übersetzt. Die 1981 geborene Schriftstellerin, die im Osten (Jena) geboren wurde und im Westen in einer Kleinstadt in NRW aufgewachsen ist, studierte in Bochum Literatur, um schließlich nach dem Studium nach Köln zu gehen, um dort als Journalistin tagsüber zu arbeiten und nachts Romane zu schreiben, wie sie mich selbst wissen lässt.

Im Sommer 2018 wird ihr neuer Roman erscheinen, an dem Melanie gerade schreibt. Aus diesem Grund freuen wir uns doppelt, dass Melanie Zeit gefunden hat, uns ihre sechs aktuellen Lieblingsbücher für eine neue Folge des „Literarischen Sixpacks“ zu verraten.

Ihr Lieblingszitat zum Schreiben stammt von Pulitzerpreisträger Junot Díaz: „You see, in my view a writer is a writer not because she writes well and easily, because she has amazing talent, because everything she does is golden. In my view a writer is a writer because even when there is no hope, even when nothing you do shows any sign of promise, you keep writing anyway.“

1.) Patti Smith: Just Kids

Just Kids ist das vermutlich schönste Buch über Freundschaft, das ich kenne. Patti Smith erzählt darin so lyrisch wie mitreißend von ihren ersten Jahren in New York und von ihrer Beziehung zu Robert Mapplethorpe. Kaum ein Buch habe ich in den letzten Jahren so häufig verschenkt, wie dieses.

2.) Marina Abramovic: Durch Wände gehen

Eine meiner liebsten Autobiographien. Die Künstlerin erzählt ebenso schonungslos, wie sie in ihren Performances mit sich umgeht. Eine faszinierende Lebensgeschichte, die mich sehr inspiriert hat. Was für eine Frau!

3.) Warsan Shire: Teaching My Mother How to Give Birth

Anfang 2017 habe ich den Vorsatz gefasst, mehr Lyrik zu lesen. Eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre ist für mich Warsan Shire. Ihre Gedichte sind wuchtig und zart zugleich und treffen bei mir stets einen Nerv. Bekannt wurde sie übrigens, als Beyoncé einige ihrer Gedichte für ihr Visual Album „Lemonade“ verwendete.

4.) Maya Angelou: I Know Why the Caged Bird Sings

Noch so eine große Autobiografie. Ich verehre Maya Angelou sehr. Sie als Frau, ihre Lyrik, ihre Prosa. „I Know Why the Caged Bird Sings“ erzählt grandios von ihren Anfängen – von Härte, Schmerz, frühen Rückschlägen – und dem ersten Begreifen der eigenen Stärke.

5.) Jonathan Safran Foer: Alles ist erleuchtet

Vielleicht mein Lieblingsbuch überhaupt. Ein absolut magischer Roman über Liebe, Erinnerung, Schmerz und das Leben an sich. Kunstvoll gewoben, zart, witzig, gehaltvoll – ein absolutes Meisterwerk.

6.) Siri Hustvedt: The Blazing World

Dieses Buch habe ich bewusst langsam gelesen, weil ich einfach nicht wollte, dass es jemals endet. Hustvedt erzählt davon, was es heißt, Künstlerin zu sein. „The Blazing World“ ist ein komplexes, kluges, feinsinniges, feministisches Werk, vor allen Dingen aber schlicht ein mitreißender Roman.

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