Endlich lässt sich wieder im Luzerner Luxushotel Palace, das Mitglied der Swiss Deluxe Hotels ist, übernachten. Fünf Jahre waren die Türen geschlossen. Wir sind für ein Wochenende im Sommer eingecheckt.
Das neue Mandarin Oriental Palace wurde erst Ende September 2022 direkt an der historischen Seepromenade eröffnet. Es ist ein Prunkbau, das direkt am Ufer des Vierwaldstättersees liegt und als Hotel Palace im Jahr 1906 erbaut wurde, ein Zeugnis des Belle Époque. Die unglaubliche Summe von über 100 Millionen Schweizer Franken hat der chinesische Investor und Milliardär Yunfeng Gao in das neue Grandhotel investiert. Was bereits beim Betreten des Hotels auffällt: Das lokale Architekturbüro Iwan Bühler und die Innenarchitekten Jestico + Whiles aus London haben es geschafft, die Geschichte des Gebäudes zu respektieren, gleichzeitig aber neuere und frische Kunst sowie passendes Interieur für das Grandhotel zu finden. Keine zwingend leichte Aufgabe bei einem denkmalgeschützten Bau dieser Größenordnung und Geschichte. Selten hat sich die Mischung aus Alt und Neu, die Symbiose aus Moderne und historischen Charme so stimmig für mich angefühlt wie im Mandarin Oriental Palace.
Umwerfend schön ist der Salon Alpine: Der Türrahmen ist vergoldet, die Wände dunkelrot, die Decke voller Stuckaturen sowie original Belle-Époque-Dekor. Eben so wie es im Jahr 1906 gewesen ist. Doch man kommt nicht aus dem Staunen heraus. Bereits die Lobby des Hotels haut einen um: edler Marmor sowie stilvolle Möbel. Auch das Treppenhaus mit seinen historischen Stuckmarmorsäulen ist nicht weniger beeindruckend. Auf den Gängen zu den Zimmern und Suiten sowie in den Restaurants und Zimmern hängen zeitgenössische Bilder, die Themen der Region rund um den Vierwaldstättersee aufnehmen und die Schönheit der Schweiz versinnbildlichen. Mal Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert, die aus der Sammlung des Hauses stammen. Mal Werke zeitgenössischer Künstler, welche die alten Bilder stimmig neu interpretieren.
Insgesamt hat das Hotel vier Restaurants und 136 Zimmer, darunter sind 48 der größten Suiten in Luzern. Die Zimmer stehen in verschiedenen Kategorien zur Verfügung (Grün steht für Deluxe und Superior, Blau für Junior Suite und Rot für die Presidential Suite). Herausragend ist fast schon selbsterklärend der Blick vom Balkon auf das grandiose Bergpanorama und den Vierwaldstättersee. Das Interieur und die Textilien meines Zimmers überzeugen auf ganzer Linie, was man allerdings bei einem Preis von mindestens 850 Schweizer Franken pro Nacht erwarten darf.
Auch kulinarisch wird man im Mandarin Oriental Palace mit seinen vier Gastrokonzepten nicht enttäuscht. Am spektakulärsten ist sicherlich das japanische Omakase-Lokal „Minamo, das allerdings mit seinen sechs Sitzplätzen während meines Aufenthalts und auch für die nächsten Wochen und Monate ausgebucht war. Doch auch die Küche des All-Day-Restaurant „MOzern“ ist sehr gut, wobei ich mir hier etwas mehr Raffinesse und spannende alkoholfreie Alternativen gewünscht hätte.
Was man unbedingt bestellen sollte, sofern man Fisch isst: einen ganzen Wolfsbarsch garniert mit Zitronengras, Chili, Koriander und Limettendressing. Als Beilage empfiehlt sich der sehr gut gebratene Reis mit Kimchi und Wachtelei. Verwirrend hingegen finde ich, dass bei schlechtem Wetter das Terrassenrestaurant „Quai 10“ einfach in die Räumlichkeiten des „MOzern“ verlagert werden und lediglich eine andere Speisekarte dem Gast geboten wird. Das filmreife und geschmackvolle Ambiente im „MOzern“ mit der runden, eingemitteten Bar, die sich übrigens morgens zum Frühstücksbuffet wandelt, lässt das schnell vergessen. Der alte Marmorboden im Schachbrettmuster wurde freigelegt, der teilweise noch gut erhalten war. In Kombination mit den korallenfarbenen Säulen aus Stuckmarmor, die von einer Schweizer Firma in Handarbeit gefertigt wurden und kiwigrünen Wänden, fühle ich mich sehr wohl. Im Restaurant „Colonnade“ erwartet den Gast hingegen eine ambitionierte saisonale französische Küche.
Besonders beeindruckt bin ich von dem besonders aufmerksamen Housekeeping und den vielen kleinen Details, die mich bei der Rückkehr in mein Zimmer überraschen. Meine Sonnenbrille liegt plötzlich fleckenbefreit auf einem schönen Brillenputztuch, das Buch, das ich aufgeschlagen liegen gelassen habe, enthält plötzlich ein Lesezeichen, meine Ladekabel sind mit Klett-Kabelbinder ordentlich aufgerollt. Die Mandarin Oriental Hotelgruppe mit asiatischen Wurzeln ist bekannt für seine Perfektion.
Man kann von Glück sprechen, dass sich die Hotelgruppe dieser Mammutaufgabe, das „Palace“ in Luzern in die Neuzeit zu transformieren, angenommen hat. Das „Palace“ war unter Luzernern immer ein Treffpunkt, der durch die fünfjährige Schließung wegfiel. Und jetzt spätestens seit der Eröffnung im September vergangenen Jahres wieder zu einem Ort der Luzerner Haute Volee geworden ist. Aber keine Scheu: Das Haus steht natürlich für jeden offen.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Swiss Deluxe Hotels entstanden. Der Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.
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