45 Sekunden dauert der Fußweg von der Rezeption des CERES bis zum Strand und zu der Seebrücke in Binz. Keine Sekunde länger. Zentraler lässt es sich in Binz nicht wohnen. Und auch nirgendwo sonst in Binz dürfte man den vielen flanierenden Gästen sowie dem durchschnittlichen Tourismus auf Rügen so gut entkommen, wie im CERES.
Das CERES ist in seiner konzeptionellen Radikalität fast schon das genaue Gegenteil von Binz. Oder zumindest das, was viele eben nicht von Binz erwarten. Bereits mit dem Gebäude des CERES fängt es an: Am besten Platz in Binz gelegen, unweit der Seebrücke, linkerhand der Kurplatz und die Promenade, die direkt am Haus vorbeiführt. Eingerahmt von Villen mit gedrechselten Balkonen, Türmchen, Pilaster und antiken Figuren. Die Fassade des Hauses strahlend weiß, die Fenster schwarz gerahmt und eine beeindruckende gläserne Kuppel, die an den Berliner Reichstag erinnert.
Das Streben nach Einzigartigkeit
Dieses Haus strebt nach Einzigartigkeit. Und nach dem kompletten Umbau des Hauses in den vergangenen zwei Jahren (2021-2023) mehr denn je. Das spiegelt sich in jedem Stein, jedem Fenster wider. Die Farben, weiß, schwarz und verschiedene Grautöne, drücken es aus. Als Farbtupfer etwas grün. Die Materialien selbst erzählen eine Geschichte – das rauchdunkle Eichenparkett, das geölte Holz der Wände und der chinesische Sandstein auf den Fluren. Als Kontrast: Vor der Green Lounge ein strahlend grüner und sehr gepflegter Garten mit Sonnenterrasse.
Moritz Lau-Engehausen, der Kopf und Architekt hinter dem CERES liebt das Wesentliche. Also das Einfache, das Klare, das Unaufgeregte. Und das bekommt man als Gast in jeder Ecke des Hotels zu spüren. Sei es beim Frühstück, welches à la carte serviert wird, in einem der wohl durchdachten, aber sehr wohnlichen 37 Suiten und Zimmer, im komplett neuen SENSO SPA mit diversen Saunen und auf 33 Grad beheizten Pool sowie beim Sieben-Gänge-Menü im Gourmet Restaurant „Haco by the Sea“.
Regional ohne Dogmen
Björn Juhnke, der von Gault Millau mit 15 Punkten und vom Guide Michelin mit einem grünen Stern ausgezeichnet wurde, ist für die gastronomische Welt im CERES verantwortlich. Und folgt der Perfektion des Hauses. Serviert wird beispielsweise Beelitzer Spargel mit Rügener Rapsöl und Wildkräutern sowie Heilbutt mit Weißweinsauce und Holunderkapern und Kalbsfilet mit Frühlingslauch und Mairübchen. Ohne Übertreibung gehört das Haco by the sea mit seinen gerade mal zehn Tischen zu den besten gastronomischen Adressen auf Rügen.
Ende September vergangenen Jahres (2022) schrieb ich: „In diesem Haus ist alles wunderbar stimmig und unaufgeregt. Perfekter kann es nur noch werden, wenn das Hotel und der Spa hoffentlich zeitnah in seiner Gesamtheit wieder zu besuchen sind.“ Das ist mittlerweile der Fall. Und das CERES zurück als einzigartiger, alleinstehender Planet im Hotel-Universum auf der Insel Rügen.
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