Zunehmend und immer wieder stelle ich mir die Frage, wie viel Besitz ich eigentlich brauche? Nicht, weil das Thema „Minimalismus“ gerade im Trend ist, sondern weil ich mich in den letzten Jahren von sehr vielen materiellen Dingen getrennt habe, da ich die positive Erfahrung machte, dass Besitz anstrengend ist. Ich trennte mich beispielsweise von unzähligen Kleidungsstücken, die ich kaum getragen habe, weil sie mir entweder nicht mehr gefielen, noch nie gefallen haben oder richtig passten. Wer kennt es nicht? Ein unüberlegter Spontankauf wegen des unschlagbaren, vermeintlichen Sonderangebots?
Oder von zahlreichen Turnschuhen, die ich während meiner Studienzeit gesammelt habe. Außerdem von mehreren Kisten Büchern, sowie Technikgeräten, vereinzelt von Möbeln, unbrauchbarem Kleinkrams, einem zweiten Fahrrad und einer teuren Soundanlage, für die ich dummerweise Monate sparte, aber dann doch nur sehr selten nutzte.
Die 14-Tage Routine
Mittlerweile lebe ich nach folgendem Prinzip: Jeder Gegenstand, den ich nicht mindestens einmal in 14 Tagen verwendet habe, kommt weg. Möglichkeiten gibt es dafür einige. Klamotten kann man beispielsweise spenden. Aber nur, wenn Du der Meinung bist, dass sich jemand darüber freuen könnte und deine Spende in einem guten Zustand ist. Vor wenigen Jahren habe ich ehrenamtlich in einer Kleiderkammer der Caritas ausgeholfen. Dort habe ich mit eigenen Augen gesehen, dass teilweise völlig unbrauchbare, ungewaschene, verdreckte und nicht mehr tragbare Klamotten gespendet wurden. Ich persönlich verschenke mittlerweile nur noch Dinge, die wirklich (meiner Meinung) jemand brauchen kann. Jeder kennt die abgestellten und ausrangierten Dinge, die sich so in den Hausfluren ansammeln, um irgendwann dann doch vom Hausmeister entsorgt werden zu müssen.Natürlich kannst Du die Sachen auch verkaufen. Möglichkeiten gibt es dafür viele. Zum Beispiel Gebrauchtwarenhäuser, Flohmärkte, eBay, momox, Kleiderkreisel, Facebook-Gruppen, Kleinanzeigen.
Wieso eigentlich?
Wieso mache ich das? Ich habe relativ früh festgestellt, dass Konsum langfristig nicht glücklich macht. Zumindest mich. Und das unser ungebremster Konsum, Raubbau an unserem Planeten ist. Als ich noch zur Schule ging, habe ich, um mein Taschengeld aufzubessern, nebenbei auf einem Recyclinghof gearbeitet. Das ist mittlerweile über zehn Jahre her. Doch bereits „damals“ war ich erschrocken, was alles weggeschmissen wird. Und noch fragwürdiger fand ich die Tatsache, was überhaupt alles produziert wird, um letztendlich wenige Zeit später weggeschmissen zu werden. Brauchbare Digitalkameras, noch funktionstüchtige Fernseher, billiges Kinderspielzeug, Fahrräder vom Discounter, Küchengeräte – eigentlich alles, was man sich vorstellen kann, landete hier im Container. Diese Zeit hat mein Konsumverhalten bis heute entscheidend geprägt.
Nun hatte ich folgende Idee: Immer mehr beobachte ich in meinem Bekannten- und Freundeskreis den Wunsch sich zunehmend von materiellen Dingen zu trennen, die sich über die Jahre angesammelt haben. Das Problem: Sie wissen oft nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen. Daher: Es ist ganz einfach.
Trenne Dich heute noch von einem Gegenstand, den Du sowieso nicht mehr brauchst. Morgen am besten von zwei Gegenständen. Und immer so weiter. Minimalismus bedeutet nicht, sich einschränken zu müssen. Sondern bedeutet, sich bewusst dafür zu entscheiden, seinen Konsum kritisch zu hinterfragen und wirklich nur das zu besitzen, was für DICH wichtig ist.
Wir sind gespannt, von welchen Dingen Du dich trennst? Zeig es uns auf Twitter, Facebook und Instagram: #minimalboheme @blogboheme
Also ich empfehle die Tabula-rasa-Methode. Sie hilft einem herauszufinden, was man wirklich verwendet und was man gar nicht braucht. Dann ist das Ausmisten besonders einfach. Siehe: http://www.einfachbewusst.de/2017/12/ausmisten-tabula-rasa-methode/
Einfach bewusste Grüße
Christof
Finden wir gut.
[…] geschrieben, den ihr hier nachlesen könnt. Ein ähnlicher Beitrag ist vor wenigen Wochen auch auf Blog Bohème […]
Ein schönes Thema!
Ich habe letztes Jahr im Sommer, als ich mit der Schule fertig wurde, angefangen, vieles wegzuschmeißen oder zu verschenken. Irgendwie hat mich meine Sammelleidenschaft damals einfach genervt.
Und das hält bis heute an… Ich versuche, wenig Neues zu kaufen und gebe weg, was ich nicht nutzen werde. Geschenke kriegt man ja doch auch unbrauchbare.
So wie du kann ich das aber dann doch nicht durchziehen. Ich wasche oft wesentlich seltener als alle 14 Tage… Und auch zum Backen komme ich manchmal wegen Stress nicht sofort, aber deswegen würde ich nicht darauf verzichten wollen.
Liebe Grüße
Hi Tabea!
Natürlich habe ich auch meine persönlichen Ausnahmen… vielleicht schreibe ich dazu bald mal was. Auf jeden Fall schön, dass Dir mein Beitrag gefällt. Grüße aus Berlin, Michael
Ich habe mir für ein Jahr ein Shopping Verbot gegeben.
Sehr cool und spannend. Wie läuft es bisher? Grüße aus Berlin
[…] Michael hat in einem seiner letzten Posts zur Minimalismus Challenge aufgerufen: […]
Also mal sehen ob ich es schaffe peu à peu auszusortieren. Es belastet mich aber ich gehe es bereits an.
Ich dachte schon, wir sortieren radikal aus, aber Du gibst dem Begriff Minimalismus eine ganz neue Bedeutung. Hut ab, das ist mutig!
[…] an meine Fastenzeit wurde ich vom Blog.Bohème inspiriert. Michael hat in einem schönen Artikel seine Gedanken zum Minimalismus verfasst. Good read […]