„Berühmte Museen und renommierte Galerien, Kunstgespräche mit Experten und Künstlern an Bord: art2sea ist eine vielschichtige und inspirierende Reise in die Welt der Kunst.“ Frau Dr. Lisa Zeitz, Chefredakteurin der Weltkunst lächelt, als sie mit diesen Worten vor einer illustren Runde kunstinteressierter Passagiere im bordeigenen Kino der EUROPA 2 auf die anstehende Reise von Hamburg nach Lissabon anstimmt, während wir bereits einige Stunden von Hamburg entfernt über das aufgewühlte Meer stampfen.
Thole Rotermund, Kunsthändler aus Hamburg, greift zum Mikrofon und fügt hinzu, wie viel Kunst tatsächlich in den nächsten Tagen auf dem Programm steht. Beispielsweise Vorträge und Gesprächsrunden über Museen wie das MAAT in Lissabon mit dem Romanisten Prof. Dr. Rafael Arnold, das weltweit bekannte Guggenheim-Museum in Bilbao sowie die Royal Academy of Arts in London. Außerdem, so Rotermund werden wir über Kunstsammlungen und Auktionsrekorde sowie leidenschaftliche Sammler sprechen.
Frau Uta Grosenick, Verlegerin des Berliner Kunstbuchverlags DISTANZ und Axel Rüger, Direktor des Van Gogh Museums freuen sich ganz besonders auf die Frieze London, mitunter eine der wichtigsten Kunstmessen der Welt und ein Highlight der diesjährigen art2sea Reise.
Alle paar Sekunden hebt sich langsam der Bug der EUROPA 2. Die Nordsee ist rau und unberechenbar an diesem Tag. Ich schwanke durch die Gänge der EUROPA 2, vorbei an zahlreichen Gemälden und Fotografien. Über 890 Originalkunstwerke finden sich insgesamt an Board. Darunter beispielsweise Werke von Gerhard Richter, Ingrid von Kruse, Minjung Kim und Damien Hirst, um nur ein paar wenige zu nennen. Und eine Porträtfotografie des japanischen Schriftstellers Kenzaburō Ōe von Mathias Botor, vor der ich täglich mehrere Minuten stehen bleibe.
Am dritten Tag unserer Reise erreichen wir schließlich London, wo wir unerwartet aufgrund schlechter Wetterverhältnisse im Hafen von Tilbury anstatt in Greenwich anlegen. Nach knapp zwei Stunden Busfahrt in die Innenstadt von London, huschen wir über die Frieze Art Fair und bekommen einen kurzen Blick in die komplexe Welt der Kunst. Vorbei an den ausgestellten Werken von Galerien wie Sprueth Magers, Gagosian und Rudiger Schöttle. Und vorbei an Highlights wie einer neue Installation von Alicja Kwade sowie Werke von Thomas Ruff und Louise Bourgeois. Für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, dass die Welt ausschließlich aus Kunst besteht. Ein gutes Gefühl. Ich schließe die Augen.
Tags darauf sitze ich erneut im Bus Richtung London: eine kleine Gruppe hat es sich nicht nehmen lassen, um 7 Uhr aufzustehen, um zwei Ausstellungen in der Royal Academy of Arts in London zu besuchen: Jasper Johns und Henri Matisse. Uta Grosenick und Thole Rotermund führen durch die Ausstellungsräume und erklären mit Witz und Charme und einer Menge Fachwissen die Biographien der ausgestellten Künstler und deren Werke.
Zurück an Board, legen wir pünktlich Richtung Saint Peter Port ab. Doch natürlich geht es auch an Board mit Kunst weiter. Lisa Zeitz und die Mode-Fotografin Sarah Moon luden zum Tea Talk auf hoher See ein. Frau Carola Persiehl hingegen in ihre schiffseigene Galerie, um dort die Möglichkeit zu bekommen, der Künstlerin Minjung Kim über die Schulter zu schauen. Und Rupprecht Matthies erwartete seine Gäste in seinem Buchstaben-Atelier auf hoher See.
Etwas verfrüht, gehe ich in Bilbao von Board. Am Flughafen vermisse ich bereits die zahlreichen Kunstwerke, die mich die letzten Tage begleitet haben. Und eine Welt, die aus fantastischem Essen, grandiosen Service und der Kraft des Meeres bestand. Frau Zeitz hat übrigens nicht zu viel versprochen, als sie sagte, dass art2sea eine vielschichtige und inspirierende Reise in die Welt der Kunst sei. Außer, dass ich mir manchmal deutlich mehr Zeit für die besuchten Ausstellungen und einen tieferen Austausch mit den Künstlern an Board gewünscht hätte.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Hapag Lloyd Cruises entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder.
Kommentaren