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Österreich Travel 27. Juli 2015

Design, Genuss und Käferbohne: Auf nach Graz

Welterbestadt und City of Design. Menschenrechtsstadt, Genusshauptstadt (seit dem Jahr 2008), die Stadt im Grünen (übrigens mehr als 60% der Stadtfläche sind mit Grün bedeckt) und ehemalige Kulturhauptstadt Europas (nämlich im Jahr 2003). Wer schon mal in Graz war, wird es nur bestätigen können: Graz ist immer anders und wahnsinnig vielfältig und charmant. Demnach ist es kein Wunder, dass die Mur-Metropole als Geheimtipp unter Globetrottern gilt.

Graz
Schlossberg © Michael André Ankermüller

Vor allem, wenn es um Architektur geht: hier werden die Gegensätze der Stadt am besten für die Augen sichtbar. Neben eindrucksvollen Bauten, mittelalterlichen, fast schon italienisch anmutenden Gässchen und verträumten Innenhöfen zeigt sich immer wieder spektakuläre moderne Architektur wie die des Kunsthauses. Graz ist nicht wahnsinnig groß: dafür kann man sich ganz schnell einen leichten Überblick verschaffen. Und das obwohl die Stadt einen der größten erhaltenen Altstadtkerne Mitteleuropas besitzt, der im Jahr 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erhoben wurde. Wer die Augen aufmacht, findet an jeder Ecke etwas: zum Beispiel ein üppiges barockes Portal, eine kleine Madonna, verzierte Häuserfassaden mit Gesichtern, der feuerspeiende Panther oder die vielfältigen Rottöne der Grazer Dachlandschaft.

Graz
© Michael André Ankermüller

Besonders inspirierend: die historische Murvorstadt. Noch heute wird das Stadtbild vor allem durch einen äußerst ungewöhnlichen Bau beherrscht. Wie aus einer anderen Welt, von seinen Schöpfern, den britischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier „A Friendly Alien“ genannt, steht das Kunsthaus, ein Ausstellungsraum für nationale und internationale zeitgenössische Kunst sozusagen in der Mitte der Stadt. Nur knapp 100 Meter entfernt liegt der Mariahilfer Platz mit einer beeindruckenden Pfarrkirche und dem vermutlich schönsten Blick auf den Schloßberg. Zudem hat das ehemalige Scherbenviertel rund um den Mariahilfer Platz und das Kunsthaus sein großes Comeback. Heute ist die Mariahilfer Straße mit zahlreichen Stores, Restaurants und Bars ohne Zweifel das Zentrum der Kreativen.

Graz
© Michael André Ankermüller

Kommen wir zurück zum Genuss: als erster österreichischen Stadt wurde Graz der Titel Genusshauptstadt verliehen. Regionale Spezialitäten, regionale Kochkunst auf Haubenniveau und regionale Besonderheiten. Bürgerliche Kochkunst, Bauernkost, Einflüsse des Habsburgerhofes, aber auch der verschiedenen Regionen der alten Donaumonarchie bestimmen die Vielfalt der Grazer Kulinarik. Übrigens: wusstet ihr, dass Graz die größte Dichte an Bauernmärkten und die meisten Markttage aller österreichischen Städte überhaupt hat? Mein Tipp: der Markt am Lendplatz. Und im Sommer auch unbedingt am Abend. Nicht nur ich, sondern auch viele Grazer schwören auf diesen Bauernmarkt rechts der Mur. Heimische Produzenten bieten dort ihre Köstlichkeiten an. Und wer eine echte Grazer Institution kennenlernen möchte, muss ein Brötchen im „Frankowitsch“ essen. Seit den 1930ern sozusagen das Delikatessenmekka und Brötchendorado von Graz.

Und was hat es mit Design in Graz nun auf sich? Als eine von zehn Städten weltweit erhielt Graz den Titel UNESCO City of Design. Unter einer einzigartigen Dachlandschaft zeigt sich ein abwechslungsreiches Nebeneinander von alter und wahnsinnig moderner, neuer Architektur. Historische Bauwerke treffen auf aktuelles Design: eine gute Mischung für das Erscheinungsbild einer Stadt, wie ich finde. Ein Beispiel: Kastner & Öhler in der Sackstraße 7. Seit nun etwa 140 Jahren eine Grazer Institution. Das Warenhaus hat eine typische Fassade der Jahrhundertwende, eine Mischung aus Späthistorismus und Jugendstil, während das Glasdach von dem Architektenbüro Szyszkowitz-Kowalski modernisiert wurde. Mein Tipp: unbedingt mit der Rolltreppe bis ins Dachgeschoss fahren und die aufregendste Aussichtsplattform der Stadt besichtigen. Von dort hat man den besten Blick auf die Westseite des Schlossbergs und auf unzählige sich ineinander verschachtelte Hausdächer.

Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller

Okay: Graz hat keinen Goethe, keinen Klimt oder Mozart. Dennoch kommt man in Graz trotz seiner kleinen Größe, wenn man Kultur erleben will, auf seine Kosten. Ob während des Musikfestivals Styriarte oder der Avantgarde-Kunst im steirischen herbst, sowie der vielfältigen Theater- und Literaturszenen, sowie mehreren Museen, Galerien und sogar einem Festival der Straßenkunst.

Und was darf man nicht vergessen? Natürlich ein Spaziergang auf dem Schlossberg. Laut Legende wurde der grüne „Berg“ inmitten der Stadt vom Teufel im Zorn dorthin geschleudert. Dem Teufel sei Dank!

Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller

 


Allgemeine Infos

Übernachtung: Natürlich und unbedingt im Hotel Daniel. Wer sich eine besonders tolle Nacht leisten möchte, kann über den Dächern von Graz in einem Loft-Cube schlafen. Muss man gesehen haben! Empfehlenswert sind natürlich auch das Hotel Wiesler plus das dazugehörige Restaurant „Speisesaal“ oder Hotel Weitzer mit dem dazugehörigen Restaurant „Der Steirer“.

Hotel Daniel
© Michael André Ankermüller
Hotel Daniel
© Michael André Ankermüller
Hotel Daniel
© Michael André Ankermüller
Hotel Daniel
© Michael André Ankermüller
Hotel Daniel
© Michael André Ankermüller

Anreise: Der Flughafen in Graz ist optimal von verschiedenen Flughäfen in Deutschland (z.B. München, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt) zu erreichen. Aus Süddeutschland kommend, kann man auch problemlos mit der Deutschen Bahn anreisen.

Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller
Graz
© Michael André Ankermüller

Dieser Beitrag wurde inspiriert von einem Themenvorschlag von Graz Tourismus. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder.

5 Kommentare

  1. Toller Artikel, da hab ich auch was über meine Heimatstadt gelernt!

    • Philipp

      Hey!

      Ich kenn keine Musikfestival mit dem Namen syriarte sonsder Styriarte. Sonst ganz netter Artikel.

    • Danke für den Hinweis: da hat sich leider ein Rechtschreibfehler eingeschlichen. Ist korrigiert. Aber wie Du siehst, kommt es vor, dass man sich mal verschreibt. 🙂

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