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Digitaler Nomade Personal 8. September 2017

Weil Selbstbestimmung der Weg zu einem achtsamen und erfüllten Leben ist

„Hochsensibel fängt Maria Anna Schwarzberg Emotionen in Wort, Ton und Bild ein. Mit guten und schlechten Gefühlen geht sie voran und zeigt, dass Emo nicht gleich Eso ist.“ heißt es auf ihrer Website. Und weil wir Maria und ihre Arbeit spannend finden, war es an der höchste Zeit, dass Sie selbst zu Wort kommt…

Es ist der 4. Oktober 2015 an dem ich schlaflos mit einer Wärmflasche in meinem Bett liege und seit mindestens 36 Stunden nicht geschlafen habe. Ich drehe mich noch einmal mehr um, schließe die Vorhänge und krieche wieder zurück in mein Bett, zwinge mich, in den Schlaf zu finden und wache doch genau so müde und rastlos wieder auf. Eine Stunde Schlaf. Bei allem, was ich nicht weiß, weiß ich immer noch, dass das nicht ausreichend, nicht gut ist und kann die Tränen und den rauen, dicken Kloß im Hals nicht länger unterdrücken. Wie interessant, dass Tränen über die Wangen bis zum Kinn laufen, auf die Brust tropfen und sich immer wieder ihren Weg bis zum Herzen bahnen als würden sie wissen, dass genau das krampft und schlägt und unermüdlich versucht, diesen Spagat zwischen Ist und Soll wieder abzugleichen.

Genau elf Tage danach sitze ich in einem Wartezimmer eines Psychotherapeuten und mustere den Patienten, der gerade das Zimmer verlässt, das ich gleich betreten werde. „Wie geht es Ihnen Frau Schwarzberg und warum sind Sie hier?“ reicht aus, um mich völlig aus der Fassung und den Tränenstrom wieder in Gang zu bringen. Fremdbestimmung ist der Killer in uns. Heute sitze ich an meinem Schreibtisch und merke das klamme und aufwühlende Gefühl in der Brust, das mich daran erinnert, dass es diese Zeit gab, diese Zeit der maximalen Fremdbestimmung, in der ich nicht einmal mehr entscheiden konnte, dass ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit gehen kann, weil niemand ohne Schlaf und hektisch suchend arbeiten sollte, in der ich nicht ausreichend essen, geschweige denn vernünftig atmen konnte.

Und alles, was ich damals wollte, war Ruhe und Ausgeglichenheit, endlich Ankommen, nicht mehr Suchen, kein Herzrasen und kein Kopfkarussel mehr. Ich wollte gelassen und Glücklich sein, so wie die Menschen, die zur Arbeit spazieren, einfach im Café einen Kaffee trinken und genug Zeit für Smalltalk auf der Straße haben, die fröhlich zur Arbeit und anschließen nach Hause gehen. Ich wollte zufrieden sein. Und wir haben es SELBST in der Hand. Eine Therapie, zwei Jahre und eine eigene Coaching-Ausbildung später lebe ich Gelassenheit und dieses Ding namens glücklich Sein nicht nur selbst, ich unterstütze andere Menschen auf ihrer Suche nach sich und ihrem Lebensweg. Weil nicht jeder diese Bauchlandung hinlegen muss, um zu erkennen, was wirklich im Leben zählt.

Und wenn ich all die Menschen, die ich unterstütze ansehe und ihre ganz eigenen Geschichten vergleiche, sind es immer wieder die gleichen drei Schritte, die es zu einem erfüllteren und achtsameren Leben braucht – das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist: Es tut ein bisschen weh, ist anstrengend und braucht Zeit und Ruhe. Aber es lohnt sich.

© Maria Anna Schwarzberg

Der erste Akt: Selbstwahrnehmung.

Das mit der Selbstwahrnehmung ist so eine Sache, weil wir immer alle denken, dass wir uns doch selbst wahrnehmen. Aber tun wir das wirklich? Oder nehmen wir nur das antrainiere und auferlegte Ich wahr, das eigentlich gar nicht unserem Wesen entspricht? Wer bist du eigentlich? Was macht dich aus? Wo willst du im Leben hin? Und bist du auf dem Weg dorthin? Das sind die essentiellen Fragen, die es zu beantworten gilt. Nicht kurz und unüberlegt aus dem Stegreif sondern in einem Prozess aus Stille, Alleinsein und Zeit, in der wir uns hinterfragen und unsere Vergangenheit ansehen können. Wie haben wir entschieden und gehandelt? Welche Fehler haben wir gemacht? Genau dort finden wir die Antworten auf das, was für uns im Leben zählt, für welche Werte wir eintreten und wegen welcher wir ganze Kriege vom Zaun brechen könnten.

Genau die gilt es zu erkennen, um unser Ich zu finden, das unter der Schale aus gesellschaftlichen Richtlinien und Ansehnlichkeiten liegt. Denn wir alle lassen uns zu Träumen und Wünschen verleiten, die eigentlich gar nicht die unseren sind. Weil alle anderen so erfolgreich, so schön, so schlank und klug, so bekannt und beliebt sind. Dabei vergessen wir, dass wir unserer Inneres mit ihrem Äußeren vergleichen – denn wissen wir wirklich, wie es in diesen Menschen aussieht? Sind das überhaupt für uns erstrebenswerte Ziele oder erfüllen uns ganz andere Dinge?

Und der zweite folgt sogleich: Selbstliebe

Wer anfängt sich anzuschauen, merkt ziemlich schnell, dass das doch weniger schlimm und schmerzhaft ist als gedacht, dass das ja sowieso schon alles da ist. Doch liegt die ganze Vergangenheit einmal ausgebreitet da, fällt es schwer, sich nicht in Fehlern zu sehen. Aber wir sind nicht unsere Fehler, wir sind der wichtigste Mensch in unserem Leben. Wir sind wundervoll, liebenswert, weise und vollkommen – von dem Moment, in dem wir auf die Welt kommen. Es gibt kein „Wenn ich xy erreicht habe, dann werde ich glücklich, erfolgreich oder perfekt sein.“ Unser Weg ist das eigentlich Ziel, weil das Erreichen von Zielen sich gar nicht so fulminant anfühlt, aber der Weg dorthin die meiste Zeit einnimmt und gerade deshalb von Freude erfüllt sein sollte. Zurück zu uns: Wie sollen wir unser gegenwärtiges Ich lieben können, wenn wir unsere Vergangenheit verurteilen und ständig so boshaft hart mit uns sind? Ohne unsere Vergangenheit wären wir nicht die Menschen, die wir heute sind. Punkt.

Und natürlich würden wir heute anders entscheiden – eben weil wir aus diesen Fehlern gelernt haben, aber für damals gilt: Du wusstest es nicht besser, deshalb hast du nach bestem Wissen und Gewissen genau so gehandelt. Verzeih dir und geh nicht so hart mit dir ins Gericht. Wenn wir unseren Worten über uns selbst zuhören und uns vorstellen, dass wir die genau so über und zu einem Freund sprechen würden, erschrecken wir oftmals, weil uns das erste Mal bewusst wird, wie fies wir zu uns selbst sein können. Stop it und nimm dich mal selbst in den Arm, du bist okay – und im Übrigen der Mensch, mit dem du den Rest deines Lebens aushalten musst. Also wäre es besser, wenn du am besten jetzt schon dein bester Freund wirst, mit dem du gern all die Dinge tust, die dir wichtig sind.

Aller guten Dinge sind drei: Selbstbestimmung

Wenn wir uns anschauen und und uns mögen, dann ist der Weg geebnet, um ein Leben nach unseren Bedürfnissen und Wünschen zu führen, eines, in dem wir uns pudelwohl fühlen. Natürlich gibt es die Kollegen, den Job, den Chef, den Partner oder die Freunde, die dies und das nicht richtig machen, Dinge tun, die euch stören und unglücklich machen – aber es liegt an euch, diese Dinge zu ändern, nicht an ihnen. Wir haben die Verantwortung für unser Leben und dass wir glücklich sind. Die anderen können uns positiv oder negativ beinflussen, aber Glück ist ein Gefühl und unsere Gefühle bestimmen nur wir selbst. I know, das ist schön, aber auch ganz schön scheiße. Es ist nämlich viel leichter, die anderen verantwortlich zu machen. Das Gute ist: Übernimmst du die Verantwortung für dein Leben, kannst du es auch selbst bestimmen. Dir gefällt dein Job nicht? Dann änder was. Du hast unausgesprochene Konflikte? Sprich sie an, geh mutig und verletzlich voran und auch die anderen werden sich öffnen.

Doch nicht nur das, kleinste Veränderungen, die wir bestimmen, können alles verändern: Beginne den Tag doch nicht gleich mit Arbeit sondern mit dem, was dir gut tut. Und wenn es nur eine halbe Stunde ist – so hast du etwas für dich getan und gehst ganz anders an die anstehenden Aufgaben als abgehetzt zuerst mit dem zu beginnen, an dem du keine Freude hast. Gönn dir Pausen, das, was dich erfüllt – du darfst es dir erlauben, glücklich zu sein. Denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, aber du musst auch gewillt sein, die Verantwortung für diesen wundervollen, weisen und liebenswürdigen Menschen zu übernehmen.

Du möchtest gelassen und erfüllt durchs Leben gehen? Deinen ganz eigenen Weg und dich selbst finden? Nicht mehr rast- und ruhelos auf fremden Pfaden wandeln? Dann komm doch mit zu meinem „Light your own fire“-Retreat, bei dem ich dich dabei unterstütze, deinen Weg zu finden, wir zusammen in deinen Kopf und nach Portugal reisen. Sei vom 10. bis 19. Oktober bei einer All-Inclusive-Reise mit persönlicher Weiterentwicklung dabei und lass dein inneres Feuer brennen.

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