„Komm lass uns einen Schnaps trinken.“ So oder so ähnlich haben Tim und ich uns damals in Hamburg auf einer Vernissage unweit des Hamburger Hafens kennengelernt. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen. Seitdem verfolge ich intensiv die fotografischen Arbeiten von Tim. Ihm gelingt es mühelos die Leidenschaft des Lebens in seinen Bildern einzufrieren. Zum Beispiel die Dynamik und Stimmung eines guten Konzerts. Alles wirkt spontan. Tims Fotografie gelingt es Nähe und Verbundenheit zu schaffen. Nähe, die man beispielsweise von Nan Goldin oder Larry Clark kennt. Aber doch anders, vertrauter.
Wem es schwer fällt, das Gefühl von Jugend- und Subkulturen in Worte zu fassen, sei folgendes empfohlen: macht Euch auf die Suche nach Tim Bruenings Bildern. Denn dort werdet ihr jenes Lebensgefühl wieder finden, welches sich so schwer beschreiben lässt. Tim seine Freundin hingegen sagt: „Tim seine Arbeit ist aufrichtig. Dadurch, dass sie nicht nach dem Makellosen sucht, findet sie das wahrhaftig Schöne.“
Tim Bruening wurde 1983 in Hamburg geboren, lebt dort und arbeitet überall. Unter anderem für das Interview Magazin, Zeit Magazin, Tissue Magazin, Purple Magazin, Sleek, den Spiegel, Jetzt und Vice. Zu seinen Werbekunden zählen unter anderem Samsung, Deichkind, Converse und Adidas.
Tim: schön, dass Du bei „Begegnungen“ dabei bist. Es wird Zeit, dass wir endlich mal wieder gemeinsam nen Schnaps trinken. Übrigens: als ich Tim vor kurzem gefragt habe, wie er seine Fotografie beschreiben würde, hat er mir folgendes geantwortet: „Mir selbst fällt es immer schwer über meine Arbeit zu reden. Das fängt schon beim Small-Talk an, wenn die Frage kommt: „Was machst du denn so?“ Eigentlich eine ganz normale Frage, aber in unserer (Berlin–)Generation, wo jeder was sein will / muss und alle sich ständig produzieren müssen, ist mir das irgendwie zuwider. Mir ist das irgendwie unangenehm, warum weiß ich nicht? Vielleicht weil es bei meiner Arbeit oft um Kollaboration und um Begegnungen auf Augenhöhe des Anderen geht. Ich kann nichts mit Bildern anfangen, wo ich sehe, dass der Fotograf sich über das Model stellt oder anders herum. Das funktioniert für mich nicht. Dieser ganze oberflächliche Scheiß. Coole Posen und schöne Mädchen oben ohne fotografieren kann jeder.“
Wenn Dir ein Fotograf oder eine Fotografin einfällt, der / die unbedingt bei „Begegnungen“ auf Blog Bohème dabei sein soll, schreib es mir doch einfach in die Kommentare, per Mail oder auf Facebook. Es gibt noch soviel zu entdecken…
Kommentaren