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Anzeige Personal 25. Januar 2019

1 Tag, 1000 Worte #8: Lasst uns gemeinsam helfen

Vergangenes Jahr schrieb ich bereits an anderer Stelle folgendes: „Gestern Abend (15.02.2018) habe ich an einer Diskussionsrunde zum Thema „Obdachlose in Berlin – wirkungsvoll helfen?“ teilgenommen. Wie nicht anders erwartet: Das Thema ist unglaublich vielschichtig, die Antwort auf die Frage keinesfalls leicht zu lösen. Vor allem nicht mit kurzfristigen Lösungsansätzen.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Politik sehr wohl darum bemüht ist, das Problem langfristig zu lösen. So gut es eben möglich ist. (…)

Nun zu folgendem Gedankenexperiment: Stell Dir vor, Du bist obdachlos, lebst auf der Straße, 24 Stunden täglich – bei Sonne, Hitze, Regen, Schnee und Frost. Du besitzt nur, was Du bei Dir tragen oder irgendwo verstecken kannst. Wo isst Du? Wo wäscht Du Dich? Wo wäscht Du deine Kleidung? Wo kannst Du warm und sicher schlafen?

Die Zahl der wohnungs- und obdachlosen Menschen steigt seit dem Jahr 2008. Nach aktueller Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. leben etwa 335.000 Menschen ohne Wohnung in Deutschland, davon etwa 39 000 auf der Straße. Vermutlich wird sich die Wohnungslosenzahl dieses Jahr auf 540.000 erhöhen.

Ich habe einen Wunsch, eine Vision, träume von einer Utopie. Lasst uns gemeinsam – gerade in Zeiten von Social Media, wo sekündlich Unsinn geteilt wird, helfen. Ohne Bürokratiewahnsinn, einfach machen. Konkret: Ich werde weiterhin regelmäßig und ehrenamtlich helfen, wo es geht. In Form von Geld- und Sachspenden, meiner Zeit, einem respekt- und würdevollem Umgang mit jedem Menschen, der mir auf der Straße, verwahrlost in der U-Bahn oder alkoholisiert in der Früh beim Bäcker begegnet. Nie, auch wenn es wahnsinnig schwer ist, darf man nicht vergessen, dass jede Obdachlosigkeit eine lange, tragische Geschichte mit sich zieht.

Seitdem ich diese Zeilen veröffentlicht habe, hat sich einiges für mich persönlich getan. Unter anderem folgendes: Ich habe mich mit der dänischen Uhrenmarke Nordgreen zusammengetan, um zu helfen. Kurz zusammengefasst: Wer eine Uhr bei Nordgreen bestellt, hilft mit dem Kauf automatisch mir und der Bahnhofsmission Berlin-Zoologischer Garten. Ein Teil des Verkaufspreises, nämlich 17 Euro gehen direkt an die Bahnhofsmission, um jeweils einen Schlafsack zu finanzieren.

Armut auf Deutschlands Straßen ist keinesfalls leicht. Ich glaube jedoch, dass genau, dass die Herausforderung ist. Wie so oft im Leben braucht es für manches eine Überwindung. Raus aus der Komfortzone. Und weil mir die Frage in letzter Zeit immer mal wieder gestellt wurde, wieso ich das eigentlich mache? Die Antwort ist ganz einfach: Weil es mir wichtig ist.

Zum Hintergrund: Für die Zusammenarbeit mit Nordgreen bekomme ich ein kleines Honorar sowie 10% des Verkaufspreises. Dieses Honorar nutze ich ausschließlich dafür, um Aktionen wie diese in die Tat umzusetzen. Es würde mich freuen, wenn ihr mich und Blog Bohème unterstützt.

© Madlen Krippendorf

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