Meine Beine zittern ein wenig, während ich langsam über den Schnee gleite. 14 Jahre ist es mittlerweile her, dass ich auf Skiern gestanden bin. Das Gefühl ist etwas eigenartig, fremd aber auch vertraut. „Skifahren ist wie Rad fahren oder Schwimmen, heißt es. Das verlernt man nicht.“, behauptet zumindest mein Skilehrer, der mich wissen lässt, dass er seit 62 Jahren auf Skiern steht. Im Schneepflug rutsche ich meinem Lehrer hinterher und drehe die ersten Kurven. Ich konzentriere mich auf meine Körperhaltung, immer schön Richtung Tal und vergesse dabei die anfängliche Aufregung. Kurz schießt mir die Liedzeile von Wolfang Ambros durch den Kopf: „Weil i wü‘, Schifoan, Schifoan, wow wow wow, Schifoan, weil Schifoan is des leiwaundste, wos ma sich nur vurstelln kann. (…)“
Immer mehr kann ich verstehen, was Menschen so faszinierend am Skifahren finden. Ich fühle mich frei und vergesse für einen Moment all jene Dinge, die mich belasten. Nach knapp 45 Minuten Übung zum Wiedereinstieg geht es für mich auch schon auf eine leichte blaue Piste. Die erste Herausforderung begegnet mir in Form eines Schlepplifts. Der Bügel zischt an mir vorbei, bevor ich ihn greifen kann. Beim zweiten mal klappt es und der Lift zieht mich ganz sanft Richtung Abfahrt. Es regnet mittlerweile in Strömen und ich muss meine Skibrille abnehmen, da ich nichts mehr sehen kann. Der Himmel ist dunkel. Oben angekommen ziehe ich nicht mehr ganz so steif meine ersten Schwünge und fahre meinem Skilehrer hinterher. „Nicht auf die Ski schauen.“, ruft mir Walter zu. Von Abfahrt zu Abfahrt wird mein Gefühl besser. Ich lehne meinen Körper in den Abgrund, so gut es geht. Plötzlich wird es steiler vor mir und mein Körper schiebt sich aus Grauen vor der Tiefe ganz automatisch in Rücklage. Walter, der nur wenige Meter von mir entfernt ist, ruft mir zu, dass ich meine Knie mehr beugen muss und meinen Körper Richtung Tal drehen muss. Wie von alleine, als hätte sich eine Blockade gelöst, fahre ich wieder in seiner Spur. Unten angekommen freue ich mich über meinen Erfolg. Die ersten zwei Stunden Skikurs nach 14 Jahren hätten nicht besser laufen können.
Mittlerweile ist ein Tag vergangen. Das Wetter ist leider immer noch genauso bescheiden wie am Vortag: Keine Sonne, dafür Regen. Anstatt blauem Himmel, ist nur wenig Sicht auf der Piste. Doch das Gefühl auf Skiern zu stehen, macht frei. „Heute nehmen wir eine andere Abfahrt. Aber das schaffst Du schon“, lässt mich Walter wissen. Ich greife nach dem Bügel des Schlepplifts und lasse mich Richtung Abfahrt ziehen. Die Piste ist breit, etwas steiler und es ist deutlich mehr los, als gestern. Das Zittern ist zurück in meinen Beinen. Vorsichtig bewege ich mich auf der Piste. Walter zieht vor mir elegant seine Kurven, während ich versuche in seiner Spur zu bleiben, was mir mal mehr, mal weniger gelingt. Gar nicht so schlecht, denke ich, als ich unten am Lift angekommen bin. Von Runde zu Runde wird mein Gefühl auf Skiern besser. Wir drehen noch mehrere Runden, bis der zweite Tag meines 4-stündigen Skikurses zu Ende ist. „Blaue Pisten sind nun kein Hindernis mehr für dich“, motiviert mich Walter. „Für eine rote Piste müssten wir aber noch etwas üben. Zumindest einen Tag.“
Blöderweise ging es für mich am nächsten Tag wieder nach Berlin. Doch ich bin mir nahezu sicher, dass ich die rote Piste am nächsten Tag geschafft hätte. Das bange Gefühl, das ich zu Beginn des Kurses der Skischule Berwang hatte, war weg. Skifahren ist eben doch wie Rad fahren oder Schwimmen.
Du willst auch wieder auf Skiern stehen?
Seit dem letzten Winter bietet die Tiroler Zugspitz Arena den „Rote-Pisten-Führerschein“ mit Geld-zurück-Garantie an. Aufgrund der großen Nachfrage geht der Skikurs in die zweite Runde – diesen Winter ist er sogar ganzjährig über die Skischulen in Lermoos, Ehrwald, Berwang und Biberwier buchbar. Außerdem wurde das Angebot erweitert: Zum ersten Mal können Skifans auch einen Führerschein für grüne, blaue und schwarze Pisten absolvieren. Somit sind die Kurse ideal auf die Ansprüche der unterschiedlichen Könnensstufen abgestimmt. Vom Einstieg bis zur Perfektion gibt es vier Schwierigkeitsstufen. Unter dem Motto „Mein erfolgreicher Skistart“, gewöhnen sich die Teilnehmer beim „Grünen-Ski-Führerschein“ an die Ausrüstung und machen mit dem Skilehrer erste Gleit-, Schuss, und vor allem Bremsübungen. Beim „Blauen-Ski-Führerschein“ fahren die Schüler erst einmal im Pflug. Sie üben Pflugdrehen und – steuern, Kurven fahren und parallel geführte Skier im Rutschen zu steuern. Auf der roten Piste sind die Skier dann schon parallel und die Stöcke kommen zum Einsatz. Hier wird das parallele Skifahren mit gleichzeitigem Umkanten, Drehen und Steuern der Skier geübt. Beim schwarzen Führerschein geht es um sportlich sicheres Skifahren bei hohen Geschwindigkeiten auf harten Pisten. Steilhänge, Tiefschnee, Buckelpiste und Freeriden: In dem Kurs werden die Experten von morgen geformt. Das Beste: Die einzelnen Kurse können einzeln oder aufbauend – je nach Level und Dauer des Urlaubs – gebucht werden.
Anreise
Mit dem Flugzeug nach Innsbruck (75 km), München (110 km) oder Memmingen (100 km)
Mit dem Zug nach Garmisch-Partenkirchen oder Reutte, von hier ist die Tiroler Zugspitz Arena gut zu erreichen. Bahnhöfe finden sich in Ehrwald, Lermoos, Lähn-Wengle, Bichlbach und Heiterwang am See. Von München gibt es eine Direktverbindung.
Übernachten
Mein Favorit ist das Singer Sporthotel & SPA in Berwang. Fantastisches Abendessen, super Wellnessbereich.
Allgemein
Die Tiroler Zugspitz Arena umfasst die Orte Ehrwald, Lermoos, Berwang, Bichlbach, Biberwier, Heiterwang am See, Lähn-Wengle und Namlos.
Höhe
994 m (Ehrwald) bis 1.336 m (Berwang), bzw. 2.962 m (Zugspitze)
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Österreich Werbung und der Tiroler Zugspitz Arena entstanden. Der Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder.
Ich liebe Skifahren, hatte aber lange eine Verletzung aber es geht mit jedem Jahr besser! Freue mich schon wieder, in 2 Wochen geht’s ins Sporthotel nach Vetzan, dann wird wieder die Piste erobert!
Ich bin früher relativ viel Ski gefahren, aber in den letzten 15 Jahren kaum mehr Schnee gesehen. Diesen Winter wollen wir aber wieder richtigen Winterurlaub machen, und ich will unbedingt wieder Skifahren, aber habe auch total Angst davor! Dein Text gibt mir aber wieder Mut, ich werde es auch schaffen!Danke und liebe Grüße!
Sophie
Ich war auch seit langem mal wieder im Skiurlaub. Hatte auch Angst, dass ich es nicht mehr kann, aber siehe da, es klappte noch 🙂 Der letzte Urlaub ging diesmal in ein Hotel in Sölden! War auch super!
Klingt gut. Liebe Grüße aus Berlin.