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Deutschland Travel 30. Juni 2015

Wandern: langweilig oder wieder im Trend?

Selten gibt es Momente, die rundum perfekt sind. Meistens gibt es dann doch die eine oder andere Kleinigkeit, die einen stört oder beschäftigt. Und dann gibt es manchmal doch Momente, in denen nahezu alles stimmt: beispielsweise nach mehreren Stunden Wanderung und einigen zurückgelegten Höhenmetern am Berggipfel ankommen. Man fühlt sich im Reinen und im Einklang mit der Natur, so spirituell sich das auch anhören mag.

Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller

Wer Wandern geht, der wird mich wohl ganz gut verstehen können. Die Welt dreht sich zunehmend schneller: ständig 24 Stunden erreichbar sein. Der „Tick“ unserer Generation. Doch es kann eigentlich so einfach sein: man muss eben nur sein Handy und Laptop auch mal ausschalten können. Auch wenn es schwer fällt. Es könnte ja sein, dass man noch die ein oder andere „interessante“, meistens aber belanglose E-Mail beantworten muss. Mich wundert es also nicht, dass Wandern derzeit eine regelrechte Renaissance erlebt. Bewusst entscheidet man sich wieder dafür, seine Zeit in der Natur zu verbringen. Es ist an der Zeit sich von der spießigen Knickerbocker-Ära mit Filzhut, Wanderstöcken, und Volksliedern zu verabschieden. Man wandert wieder, ob mit der Familie, Freunden, alleine, in der Eifel, den Alpen oder im Schwarzwald. Wandern liegt wieder im Trend: und nicht nur bei Rentnern.

Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller

Der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau sagte einmal: „Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen.“ Recht hatte er.

Wer Blog Bohème auf Facebook und Instagram folgt, wird sicherlich gesehen haben, dass ich die letzten Tage im Nordschwarzwald unterwegs war und drei von fünf möglichen Etappen der Murgleiter gelaufen bin. Täglich knapp 25 Kilometer wandern: sicherlich eine Distanz, die man nicht unterschätzen sollte und einen ordentlich ins Schwitzen bringt. Auf sehr abwechslungsreichen Pfaden und naturnahen Wegen zieht sich die 111 Kilometer lange Murgleiter durch das tief eingegrabene Murgtal im nördlichen Schwarzwald. Übrigens: bereits seit 2008 zählt die Murgleiter zur Spitzenklasse deutscher Wanderwege und trägt nicht zu unrecht das Prädikat „Premiumwanderweg“.

„Im Nationalpark Schwarzwald, der zu 60 Prozent im Wanderhimmelgebiet liegt, begegnet der Wanderer sowohl bereits seit über 100 Jahren unberührter, bisweilen einmalig mystischer Natur, als auch ehemaligen Wirtschaftswald, der sich im Wandel befindet. „Eine Spur wilder“ lautet der Slogan des Nationalparks – und diese Spur ist sichtbar.“, schreibt Patrick Schreib, Tourismusdirektor von Baiersbronn. Und ja, er hat so recht. Wer im Schwarzwald wandert, taucht in eine fremde Welt ein. Und eines weiß ich jetzt schon sicher: sobald ich wieder komme, laufe ich die beiden anderen Etappen.

Was man gemacht haben muss.

Auf jeden Fall im Schloss Eberstein zu Mittag essen. Auf den Schliffkopf wandern und die Aussicht über den Schwarzwald genießen. Bei gutem Wetter kann man problemlos den Rhein und die Alpen sehen: ein fantastischer Ausblick. Und wer mit dem Ausblick nicht zufrieden ist, sollte auf jeden Fall im Nationalpark-Hotel-Schliffkopf zu Abend essen. Mindestes einmal einen typischen „Zibärtle“ getrunken haben. Und Röter Ziegenkäse gegessen haben. Außerdem Wilderdbeeren und Heidelbeeren pflücken. Und auf jeden Fall zum Huzenbacher See, der am tiefsten gelegene Karsee des Nordschwarzwaldes wandern, um dort zu picknicken. Angeblich treibt dort ein trauriger Kobold sein Unwesen.

Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
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© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller
© Michael André Ankermüller
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller Schloss Eberstein
Schloss Eberstein
© Michael André Ankermüller
Nordschwarzwald - Murgleiter
© Michael André Ankermüller

ANREISE nach Baiersbronn

Mit dem PKW: A5 Karlsruhe – Basel: Anfahrt durch das Burgtal: Ausfahrt Rastet (B462), Anfahrt über Schwarzwaldhochstraße: Ausfahrten Baden-Baden (B 500), Achern oder Appenweier (B 28), A 8 Karlsruhe – München: Ausfahrt Pforzheim (B 294) A 81 Stuttgart – Singen: Ausfahrten Horb (B 28) oder Rottweil (B 462)

Mit dem Zug: Von den ICE-Bahnhöfen Karlsruhe und Stuttgart fährt stündlich eine S-Bahn nach Baiersbronn. Die Teilorte Friedrichstadt, Baiersbronn, Klosterreichenbach, Hesselbach, Röt, Huzenbach, Schwarzenberg und Schönmünzach liegen an der S-Bahn-Strecke. Mit der Baiersbronner KONUS-Gästekarte nutzen Schwarzwald-Urlauber alle öffentlichen Verkehrsmittel (ausgenommen ICE und diverse Bergbahnen) kostenfrei.

Mit dem Flugzeug: Nach Karlsruhe-Baden-Baden oder Stuttgart Airport

Kommende Veranstaltungshöhepunkte 2015

3. Black Forest Parkour Cup (11.07.2015)

Buhlbachtalbeleuchtung – der Schwarzwald schimmert im Kerzenschein (01.08.2015)

Burgundernacht – Weinfest in luftiger Höh´(15.08.2015)

3. Baiersbronn Classic – Schwarzwald-Rallye für Genießer (24. – 27.09.2015)

 


Dieser Beitrag wurde inspiriert von einem Themenvorschlag der Baiersbronn Touristik. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.

2 Kommentare

  1. […] die letzten zwei Monate zurückdenke, wirkt alles so surreal. Ich bin einen Teil der Murgleiter im Nordschwarzwald gelaufen. Der kulinarische Jakobsweg führte mich durch die Tiroler Alpen. Ich war in Prag, im […]

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