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Europa Travel 13. Februar 2017

Riga: Ein Potpourri aus unzähligen Stilen und Einflüssen

Es ist kalt an diesem Samstagmorgen, als ich aus dem Flugzeug steige. Rasend schnell ziehen graue Wolken am Himmel vorbei und es schneit leicht. Riga ist leider nicht bekannt für sein Wohlfühlklima. Und trotzdem kommen seit wenigen Jahren immer mehr Touristen in die Stadt. Zum Beispiel eine große Gruppe kommt in die Stadt, um sich auf die Spuren baltendeutscher Vergangenheit zu begeben. Doch auch Musikfans bilden eine große Gruppe: Denn Riga ist nicht nur die Stadt der Chöre und Kirchenkonzerte, sondern der Dirigent Maris Jansons hat den Ruhm des Rigaer Opernbetriebs in die ganze Welt getragen. Und auch moderne Kunst spielt in Riga eine große Rolle: Das Speicherviertel „Spikeri“ mit seinen gelben Ziegelsteinhäusern, in denen sich eine kommunale Galerie-Szene ausgebreitet hat, erinnert stark an die Auguststraße in Berlin. Früher war in diesem  Viertel Rigas der alte Marktspeicher, in dem die Arbeiter zu Hause waren.

Rigas Altstadt

Und dann gäbe es da noch die „Alberta iela“, Rigas Jugendstilperle. Jene Straße, sozusagen ein architektonisches Freilichtmuseum, das in seiner ganzen Länge von prächtigen, historischen Gebäuden des „Art nouveau“ Stil umsäumt wird. Dutzenden Patrizierhäuser reihen sich aneinander, verschwenderisch verziert mit Erkern, Türmchen, Brüstungen, Balkonen, Frauen- und Tierfiguren, dass man kaum weiß, wohin man zuerst gucken soll.

Oder die Rigaer Altstadt (1201 gegründet), die ein Potpourri aus unzähligen Stilen und Einflüssen darstellt. Neogotik aus dem 19. Jahrhundert geht Hand in Hand mit mittelalterlichen Bauten, orthodoxe Kirchen stehen neben alter Hanse-Herrlichkeit. Manchmal bekomme ich das Gefühl, dass Riga nur gebaut wurde, um hier Filme drehen zu können. Das Tragische: Riga ist Schein und Schönheit zugleich. Nach der Sowjetzeit (Ära der sowjetischen Okkupation ab 1940 bis zum Jahr 1991 Zeit der „Singenden Revolution“) wurden einige der beschriebenen Prachtbauten reprivatisiert. Doch die Besitzer haben kein Geld, sie zu sanieren. So ist in manchen Häusern höchstens der erste Stock bewohnt.

Ich stehe auf der Aussichtsplattform der Petrikirche. Die Aussicht ist fantastisch. Mit etwas Einbildung kann man das Meer riechen. Sehen kann man es nicht, doch es kann nicht fern sein. Anstelle dessen blicke ich auf fünf gewaltige Rundbogendächer, unter denen sich der größte, lauteste und bunteste Mark des Baltikums versteckt. Dort gibt es alles, was die Äcker, Gärten und Gewässer des Nordostens hergeben: Beeren, Pilze, Tomaten, Sauerkraut, Äpfel, Stockfisch, Räucheraal und Gebäck. Alles zu unverschämt günstigen Preisen.

Riga ist eine Stadt der Gegensätze, eine Stadt voll von Kontrasten. Jedoch eine Stadt, die man gesehen haben muss.

Anreise

airBaltic fliegt von vielen deutschen Flughäfen (beispielsweise Berlin) direkt nach Riga. Meiner Meinung nach ist airBaltic weit entfernt von einer Billigfluggesellschaft. Ich bin beispielsweise mit einer komplett neuen Bombardier CS 300 von Riga nach Berlin geflogen. Super Service, sehr viel Platz und sehr gut klimatisiert. Teurere Fluggesellschaften können sich hier definitiv eine Scheibe abschneiden.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit #NBEfinland und Investment and Development Agency of Latvia entstanden. 

 

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