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Lifestyle Technik 15. Oktober 2018

Punkt.: Digital Detox Deluxe

“Ein Mobiltelefon hat viel mit einer Uhr oder einer Brille gemeinsam. Sie sind alle ziemlich persönliche Gegenstände und wir erwarten, sie für eine lange Zeit behalten zu wollen. Das MP01 wurde so entworfen und gebaut, dass es ein Vergnügen ist, es zu besitzen.” meint Petter Neby, Gründer von Punkt.

Nun gut: Sicherlich lieben viele Menschen ihr Smartphone, vielleicht sogar manchmal mehr als ihren Partner. Dafür muss man keine wissenschaftliche Studie zur Hilfe ziehen. Jene Phones haben sich bereits so smart in unser Leben geschlichen, dass sie auch nicht mehr wegzudenken sind. Und das ist auch okay so. Doch gefährlich wird es, wenn man mehr Lebenszeit mit seinem digitalen Begleiter verbringt, als mit seinen Mitmenschen.

Im 20. Jahrhundert – noch gar nicht so lange her – galt das Motto: „Hier und jetzt“. Heute hingegen habe ich das Gefühl, da die Wirklichkeit oftmals enttäuscht, wir eine Flucht ins Virtuelle antreten.

Andreas Altmann schreibt in seinem neuen Buch über Mexiko „In Mexiko – Reise durch ein hitziges Land“ folgendes: „Ein paar Schritte von der Mond-Pyramide entfernt, legten die Teothihuacanos einen auf den Quadratmeter genauen Ort fest: „qincune“, der Nabel der Welt. Und davor stehen die Besucher nun Schlange, um sich per Selfie zu fotografieren: Ich bin das Zentrum, die Welt ist der Rahmen! Sie spielt die zweite Geige, wenn überhaupt. Es geht nicht mehr darum, anderen die Ferne zu zeigen, sondern das big myself. (…) Der moderne Mensch kennt nur noch eine Ort der Sehnsucht: sich.“ 

© Punkt.

Okay: Ich gebe zu, dass ein analoges Mobiltelefon, übrigens von Jasper Morrison gestaltet, nicht unseren digitalen Narzissmus stoppen wird. Aber es ist schon wahnsinnig erfrischend, ein Handy zu besitzen, das nur zwei Dinge kann: nämlich telefonieren und Nachrichten verschicken. Pixels sind großartig, aber gibt es nicht mehr im Leben?

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