Springe zum Inhalt →

Best Of Design Lifestyle 29. Oktober 2018

Inspired by Ruth Barry und der Black Isle Bakery of London

Es fühlt sich an, als würde man eine Galerie betreten: hohe weiße Wände, an denen sorgfältig kuratierte Fotografien hängen und Wand-Schriftzüge, die die Stillleben ergänzen. Der Blick in die offene Backstube und der Duft von frisch gebackenen Tarts erinnert dann doch daran, dass die Black Isle Bakery ein Café und kein weiterer Ausstellungsraum für moderne Kunst in der Linienstraße ist.

„Ich wollte mit der Black Isle Bakery of London eine galerieartige Umgebung schaffen, in die jeder gerne kommt. Das Café erzählt die Geschichte meiner Herkunft: Black Isle ist das schottische Gebiet, in dem ich geboren wurde, London der Platz, an dem meine Vision begann und Berlin der Ort, an dem ich lebe.“ – Ruth Barry

Inspirierender könnte die Geschichte von Gründerin Ruth Barry nicht sein. Nach ihrem Abschluss in Bildhauerei an der Kunsthochschule arbeitete sie im Guggenheim in New York und war sich zu diesem Zeitpunkt sicher, für immer in der Kunstbranche zu bleiben. In ihrer Freizeit hat die Schottin viel gebacken, Rezepte ausprobiert und ihre wahre Leidenschaft für das Handwerk entdeckt. Nach drei Jahren in der Kunstbranche entschied sie sich etwas komplett anderes zu tun und zog kurzerhand nach Paris, um in der besten Bäckerei, im Du Pain et Des Idées, eine Ausbildung zur Konditorin zu machen.

„Ich habe mit den bekanntesten Künstlern der Welt zusammengearbeitet. Aber ich bin nicht dazu bestimmt, Teil der Maschinerie zu sein. Vielmehr bin ich ein Macher und wollte kreativ und praktisch arbeiten. In meiner Freizeit habe ich immer viel gebacken. Also dachte ich, warum nicht Konditorin werden?“ – Ruth Barry

Nach ihrer Zeit in Paris zog die Schottin nach London und schließlich nach Berlin um dort die Black Isle Bakery of London zu eröffnen. Jeden Tag steht Ruth Barry früh auf, um Kuchen und Tarts für den Tag vorzubereiten. Die Rezepte stammen alle von ihr. Dabei ist die Devise: keep it simple and satisfying! Die Zutaten kommen soweit möglich aus der Region, den Kaffee bekommt Ruth von der Rösterei Casino Mokka aus Budapest.

„Ich habe wirklich mein Ding gefunden. Jeden Morgen freue ich mich auf den bevorstehenden Tag im Café. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, wieder mehr Zeit zu haben, um neue Rezepte zu kreieren.“ – Ruth Barry

Jenes ist klar, die Black Isle Bakery ist kein weiteres australisch-inspiriertes Café in Berlin Mitte. Vielmehr wollte Gründerin Ruth Barry die Dinge etwas anders gestalten: eine Atmosphäre schaffen mit Anekdoten, die ihre Herkunft widerspiegeln, Rezepte entwickeln, die sie selbst gerne isst und ihre Gäste mit viel Wärme willkommen heißen.

Fotografie: © Robert Rieger

Kommentare sind geschlossen.