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Italien Travel 8. September 2016

Grado: eine Reise in die Vergangenheit

Gepflegte Strände und schroffe Berge, idyllische Flusslandschaften und sanfte Hügel, berühmte Städte mit internationalem Flair und malerische verschlafene Dörfer. So lässt sich der Nordosten Italiens wohl am besten zusammenfassen. Grappa und Wein, Schinken und Pasta, Meeresfrüchte und Fisch. Wer eine Reise nach Venetien und Friaul macht, landet in einem kleinen Paradies. #followgrado 

Die Sonne steht hoch am Himmel, der Himmel ist blau, wie er nur am Meer sein kann, es geht ein leichter Wind. Der Hauptstrand (Git Spa) füllt sich zunehmend mit Touristen und Einheimischen. Sonnenschirme stehen in Reihe und Glied. Mal blau, mal weiß, mal gelb, mal rot und markieren die verschiedene Strandabschnitte. Es riecht nach Sonnencreme. Das ist der Teil des kleinen historischen Badeortes Grado, den ich nicht so schön finde. Hier ist mir zu viel los. In der Ferne kann ich Karst, Triest und die Küste Istriens erkennen.

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Doch Grado ist mehr als bloß ein touristischer Badeort an der Nordküste der Adria. Knapp 9000 Einwohner zählt die Stadt gerade mal. Wer durch die Straßen Grados schlendert, hat das Gefühl, unzählige Jahre in die Vergangenheit gereist zu sein. Die Altstadt liegt nämlich dort, wo sich einst das Castrum Romanum befand, uns ist eine faszinierende Welt für sich, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Dazu kommt der malerische Fischerhafen, die beeindruckende Kirche Sant´Eufemia und die Piazza Luca D´Aosta. Auf dem glitzernden Wasser gleiten die Fischerboote leise dahin und am Horizont kann man kleine, üppig bewachsene Inseln erkennen. Besonders faszinierend und magisch ist die Straße durch die Lagune, die Grado mit dem Festland verbindet und die die Lagune in zwei Teile teilt.

Auch historisch ist Grado spannend: Fischerhäuschen aus Stein und Kirchen, die zu den ältesten der Christenheit gehören, prägen das Stadtbild. Auch wenn die Schlichtheit der Architektur des Mittelalters zunächst gewöhnungsbedürftig ist, erstaunt sie nach kurzer Zeit: Bögen und Säulen aus griechischem und keltischem Marmor mit prachtvollen Kapitellen, herrliche Mosaike, eine facettenreiche Architektur, die miteinander verschmilzt, erzählen die Geschichte Grados. Kleine Plätze erinnern an die campielli in Venedig, schmale Treppen, herrliche Balkons, mächtige Schornsteine auf roten Dächern, kleine Arkaden, die sich zwischen die Häuser spannen, bestimmen das Bild der Altstadt. Und es ist ruhig. Zumindest bis sich die Leute in den zahlreichen Restaurants, Pizzerias und Gasthäusern zum Dinner verabreden.

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Wer die einheimische Küche kosten möchte, empfehle ich das typische Gericht Grados „boreto“, d.h. Fischbrühe, aber auf Gradeser Art: Steinbutt, Meeräsche, Rotbarsch, Aal oder andere Fischarten dazu reichlich Knoblauch und viel Pfeffer als Fischsuppe. Dazu gibt es weiße Polenta. Ebenso klassisch sind die „sievuli soto sal“, d.h. in Salz eingelegte Meeräschen. Eine köstliche Vorspeise sind die gekochten „canoce“ (Fangschreckenkrebse), die mit Öl und Zitrone angemacht werden. Super lecker ist auch „pasta agil zottoli“ (Nudeln mit Tintenfisch).

Ich schließe die Augen und denke: Grado ist ein besonderer Fleck Erde. Auf der einen Seite die kleinen, engen Gässchen, auf der anderen Seite die unglaubliche Weite des Meeres. Ein idealer Ort, um sich mal für ein paar Tage treiben zu lassen… Was man sonst noch alles in und in der Umgebung von Grado erleben kann, gibt es hier zu lesen.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit TBnet und Grado Tourismus entstanden. Der Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder. Fotografiert mit meiner Olympus PEN-F.

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