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Best Of Feuilleton Fotografie 23. Mai 2018

Begegnungen mit Ilona Falk

„(…) ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.“ so Helmut Newton einst über seine Arbeit als Fotograf. Betrachtet man jenes Zitat im Zusammenhang mit der Bilderflut unserer Zeit, wirkt Newtons Anspruch an die Fotografie fast schon ironisch.

Die atemberaubende, manchmal atemraubende Technologie von digitaler Fotografie macht uns alle zum Fotografierenden. Aber noch lange nicht zum Fotografen. Oder zum Sehenden. Denn nicht die Technik, sondern vor allem das Auge ist entscheidend.

Ilona Falk, u.a. Studium der Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Jürgen Teller, beherrscht beides: Sie sieht Dinge, die für viele verborgen bleiben. Und sie kombiniert gekonnt analoge mit digitaler Fotografie, die in Zeiten von monotonen Instagram-Bildsprachen erfrischend anders ist. Zeit für eine neue Folge „Begegnungen“.

Door of visions, Analoge Fotografie, Neumarkt, Deutschland, 2013
Das deutsche Vorstadtflair und dessen teilweise absurd anmutende Gärten faszinieren mich immer wieder.


Surrealism, Analoge Fotografie, Nürnberg, 2014
Entstanden im Studium Design an der TH Nürnberg zum Architekturführer Nürnberg. Das Gebäude war überhaupt nicht vorgesehen für den Architekturführer Nürnberg, ich finde die Symmetrie aber nach wie vor erstaunlich und herrlich surreal.


Weakness, Analoge Fotografie, ehemaliges Quelle-Gebäude Nürnberg, 2013
Das Foto ist der Serie ‚Gender‘ entnommen, die im Modul Fotografie unter Yvonne Seidel an der TH Nürnberg entstand. Einen Mann, schwach und auf Asphalt kauernd darzustellen, wie man es als Bildkomposition aus der Dokumentarfotografie nur zu oft mit einer wehklagenden Frau verbindet, war mir ein Anliegen in Bezug auf das Thema Gender.

Goal, Analoge Fotografie, München, 2017
München, Fußball, Tradition. Zu oft fallen mir all diese symbolträchtigen Objekte bei jedem München-Besuch auf. Hier verbinden sich Natur und Pragmatismus vor meinen Augen zu einem kunstvollen Objekt.


Minimalism, Collage, Analoge Fotografien, Hamburg & London, 2017
Die brutalistische Architektur Londons, die strenge Architektur der Hamburger Messe und die dunkle, glitzernde Fassade eines Wohnhauses am Hamburger Hafen haben sich ganz natürlich zu einer minimalistschen Ansicht vereint. Die Bilder entstanden bereits im Jahr zuvor, als ich viel zwischen Hamburg und London pendelte.

On Your Own, Analoge Fotografie, Essaouira, Marokko, 2013
Ich bin zum ersten Mal alleine verreist, hatte alle Zeit der Welt zu Lesen und Schreiben und niemals Hast oder die Sorge, die Freunde seien genervt, weil man schon wieder 50 Meter zurückliegt, um fasziniert alle 2 Meter ein Bild festzuhalten.

One, Analoge Fotografie, Wöhrder See, Nürnberg, 2013
Ein Baum und dahinter vermutlich 500 Mietparteien. Oder mehr? Plattenbauten finde ich architektonisch sehr interessant und ich frage mich ob sie in ein paar Jahren unseren Altbau-Holzdielen-Wunsch ablösen zu einem Minimalismus-Betonboden-Wunsch, der sich einfacher finanzieren ließe. Dieses Gebäude hat leider wenige Bäume dafür einen ganzen See und dessen Grünanlagen vor sich.

Music knows me, Analoge Fotografie, Heizhaus Nürnberg, Studio Klangkollektor, Model Hatice Balkaya
Entstanden für einen Katalog des Künstlerkollektivs Heizhaus Nürnberg, dem letzten Teil des ehemaligen Quelle-Geländes, das von Kreativen noch als Büro, Atelier, Studio und Open Workspace genutzt werden darf. Insgeheim schwebt mir manchmal eine Beinfraktur vor, die mich wochenlang ans Bett fesselt und ich mich somit ausgiebig mit diversen Synthesizern beschäftigen kann. Gesundheit und Fotografie ziehe ich allerdings schon vor.

Go Walk, Analoge Fotografie, Bayerische Alpen, 2016
Ich habe die Frage ob man lieber Meer oder Berge wählen würde nie so wirklich verstanden. Gebirgsseen vor Viertausendern oder Gebirge vor Ozeanen – alles ist möglich und mit zunehmenden Wunsch nach Reisen, Natur, Erfahrung sowie Entspannung auch erwünscht. Dazwischen eine Prise Hauptstadt und die tägliche Dosis Großstadt mit all seinen großartigen, inspirierenden Menschen absolut notwendig.

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