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Europa Schweiz Travel 14. Juli 2016

Zürich lebt! – Eine Kunststadt mit Lebensqualität

Samstagabend bei lauen 25 Grad. Die Zürcher treffen sich am Steg der Limmat, schräg gegenüber des Bahnhofsplatzes, um bei einem Bier die Füße im Fluss baumeln zu lassen. Ganz mutige springen direkt ins kalte Wasser um sich von der Strömung treiben zu lassen. Es wird angeregt über Kunst und Kultur philosophiert, denn gerade die Kreativszene prägt das Stadtbild Zürichs enorm. Nebenan im Dynamo Jugendkulturhaus findet an diesem Abend ein Fest statt. Auf den ersten Blick wirkt das Szenario wie ein gemütlicher Sommerabend inmitten der Großstadt. Von Hektik ist weit und breit keine Spur.

© Michael André Ankermüller
Quaibrücke 2016 © Michael André Ankermüller

Die inoffizielle Hauptstadt der Schweiz wird nicht ohne Grund regelmäßig zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität  gewählt, denn welche Großstadt kann schon von sich behaupten einen See mitten im Zentrum zu haben. Ein weiteres Merkmal, das sich Zürich von der Masse vieler europäischer Städte abhebt: Trotz einer geringen Einwohnerzahl von etwas über 400.000 entpuppt sich die Stadt als Weltmetropole. Hochkultur wird hier groß geschrieben. Renommierte Museen, wie dem Museum für Gestaltung sowie zahlreiche Galerien, locken internationale Künstler und Kunstliebhaber. Zudem bietet „Züri“, wie es von Einheimischen genannt wird, unzählige Freizeitmöglichkeiten und das mit City-Flair.

Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
© Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller

Links und rechts der Limmat verläuft das Stadtzentrum. Zürich-West, das ehemalige Industriegebiet, erkennt man an hohen Beton-Bauten und der modernen Architektur. Nachdem die Industrie verschwunden war haben sich Studenten und Kreative die Gegend zum Eigentum gemacht. An der Hardbrücke, dem Dreh- und Wendepunkt von Zürich-West, befindet sich Frau Gerolds Garten. Ein Areal, das in einer kompakten Containerkonstruktion entworfen wurde. Zu den Container-Bewohnern zählen Designer, Concept-Stores, Cafés und Restaurants. Unter anderem ist der Freitag Flagshipstore und der Zeitschriftenladen Print Matters, der unabhängige Magazine wie Kinfolk oder Apartamento vertreibt, ansässig. Eine Ecke weiter gibt es Contemporary Labels wie Filippa K, Études studio, Henrik Vibskov und Brillen von Found Eye Wear beim Concept Store The Gloss. Ganz klar, Zürich-West, oder auch „District 5“ genannt, zählt zu den Trendvierteln der Stadt.

© Michael André Ankermüller
Freitag Tower 2016 © Michael André Ankermüller

Weiter nördlich, im Oerlikon-Quartier, ist das Swissôtel in einem Beton-Hochbau der 70er-Jahre gelegen. Das Hotel war einst Herberge für Piloten der Swissair und dessen Reisepersonal, die hier zwischen Langstreckenflügen übernachtet haben. Mittlerweile ist das Hotel für jedermann geöffnet. Das Gefühl von Freiheit und Reiselust spürt man bereits beim Betreten des Hotels. Die authentische Piloten-Suite, im 26. Stock des Hotels, hat nicht nur einen wunderschönen Ausblick, sondern lädt auch zum Träumen ein. Das Interieur stammt noch aus den vergangenen Zeiten, ohne dabei altmodisch zu wirken.

Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Blick aus dem Swissotel © Michael André Ankermüller
Blick aus dem Swissôtel Zürich 2016 © Michael André Ankermüller

Auf der Kehrseite hat Zürich jedoch mit Vorurteilen zu kämpfen. Schließlich ist die Stadt nicht unbedingt preiswert und ihr wird oft vorgeworfen, Hauptstadt der Reichen und Elitären zu sein. Neben typischen Bankern und Millionären, die dieses Klischee verkörpern, trifft man aber auch auf eine Großzahl an Kreativen. Gerade eine jüngere Generation räumt mit den vorherrschenden Behauptungen auf. Viele von ihnen gehen für Studium und Praktika ins Ausland, kommen dann aber mit ihren Erfahrungen zurück um sich selbst kreativ zu verwirklichen. Die Shop Local Initiative ist ein perfektes Beispiel dafür. Die Bewegung setzt sich für die Förderung lokaler Unternehmen und Produkte ein. Johann Olzon, der Besitzer von Soeder, ist einer dieser Initiatoren. Er stellt eine handverlesene Auswahl an Alltagsprodukten her. Oberstes Gebot dabei ist, dass alle Materialien nachhaltig produziert und verarbeitet werden. Zu der Shop Local Initiative zählen unter anderem auch Fabrikat, Viu Eyewear und Kaffeepur.

© Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller

Bio und Nachhaltigkeit sind auch in der kulinarischen Szene Zürichs ein wichtiges Thema. Gerade Freunde des guten Kaffees, finden hier einige Plätze um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Direkt am Helvetia Platz liegt das Café Bank. Im ehemaligen Bankgebäude wird in stylischer Atmosphäre Cold Brew getrunken. Nebenan ist auch John Baker, der Bäcker des Vertrauens vieler Zürcher. Zwei Tage braucht Geschäftsführer Jens Jung um das perfekte Brot herzustellen. Dabei werden ausschließlich frische Zutaten aus dem Kanton verwertet. In der Nähe des Bahnhofs Shilquai ist Auer & Co. ein Café im Co-Working Space Impact Hub. Ein cooler Spot für exzellenten Kaffee in kreativer Atmosphäre. Auch bei Jack & Jo, dem Slow Fast Food Restaurant in der Lagerstraße wird großes Augenmerk auf die Qualität der Zutaten gelegt. Grüne Säfte, Chia Pudding und Salate werden angeboten, genauso wie jegliche Art von Burger.

Café Bank © Michael André Ankermüller
Café Bank 2016 © Michael André Ankermüller

Als Reisender wird einem schnell klar, warum die Zürcher ihre Stadt so sehr lieben. Die Kombination aus Lebensqualität und Kreativität ist wohl das Geheimnis, was sie so einmalig macht: das Gefühl von Lebendigkeit und Gelassenheit, welches man hier fast an jeder Ecke spürt. Ein Gefühl, das sich sehr gut mit Zürich verbinden lässt. Wir lieben es.

Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller
Zürich 2016 © Michael André Ankermüller

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Swissôtel Zürich entstanden. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder. Fotografiert mit meiner Olympus PEN-F.

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