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Personal 12. Oktober 2016

World Sight Day 2016: Jetzt Augenlicht schenken

„Am besten schließt Du jetzt die Augen für ein paar Minuten, damit Du Dich an den dunklen Raum gewöhnen kannst. Es wird ein bisschen dauern, bis Du Dich an die Umgebung gewöhnt hast.“, lässt mich Raphael wissen, der mir seine Wohnung in den nächsten eineinhalb Stunden zeigen wird. Meine Sinne schärfen sich so langsam. Besonders intensiv nehme ich den Geruch des Menthol Bonbons wahr, das sich Raphael gerade in den Mund gesteckt hat und meinen eigenen Körpergeruch. Es läuft Musik: französischer Chanson von Serge Gainsbourg. „Bonnie and Clyde“. Ich stoße mit dem Knie gegen einen Tisch, vermutlich ein Schreibtisch und öffne vor Schreck die Augen. Doch alles bleibt schwarz. Raphael ist seit seinem sechsten Lebensjahr blind und hat sein Augenlicht bei einem Unfall verloren. Wir sind zwar nicht in Raphaels Wohnung unterwegs, sondern in einem komplett abgedunkelten Raum im MuZIEum in Nijmegen, der dazu dient ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, fast 100% blind zu sein.

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Raphael spricht leise. Er liebt es Musik zu hören, zu lesen, spazieren zu gehen. Nach und nach bekomme ich ein Gefühl dafür, wie das Wohnzimmer von Raphael wohl aussehen könnte. Die Couch steht in der Mitte des Raumes, der Schalplattenspieler ist der wichtigste Gegenstand im Raum, ein bisschen Deko, ein Schreibtisch, ein Teppich, ein paar Zimmerpflanzen. Doch alles um mich herum bleibt schwarz. Raphael nimmt mich an der Hand und führt mich zum Ausgang seiner Wohnung, da ich mit dem Blindenstock nicht wirklich klarkomme. Wir unterhalten uns über Literatur. „Er ist ganz verrückt nach den Texten von Herman Hesse“, lässt er mich wissen. Durch den Türschlitz sehe ich einen hellen Lichtstrahl. Meine Augen sind anfangs überfordert, doch so langsam sehe ich wieder alles klar und deutlich vor mir. Für Raphael bleibt seine Umgebung dunkel. Ich nehme Ihn in den Arm und verabschiede mich. Diese Begegnung ist mittlerweile knapp über ein Jahr her.

Weltweit sind 285 Millionen Menschen blind oder sehgeschädigt. Bei 80% von ihnen wäre dies vermeidbar. Der jährliche „World Sight Day“, der dieses Jahr am 13. Oktober gefeiert wird, soll weltweit das Bewusstsein für Blindheit und Sehschwächen schärfen. Gemeinsam können wir viel bewegen: Für jede verkaufte Brille unterstützt TOMS eine Person in Not dabei, ihr Augenlicht zurückzugewinnnen.
 Wir unterstützen dieses Projekt wahnsinnig gerne. Also worauf wartet ihr noch. Schnell eine neue Brille bestellen und Augenlicht schenken.

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Fakt No.1

90% aller sehgeschädigten Menschen leben in Entwicklungsländern. Die Giving-Partner von TOMS kümmern sich in entlegenen Gegenden um die Prävention von Blindheit und Behandlungsangebote. (Quelle: International Agency for the Prevention of Blindness, 2015)

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Fakt No. 2

Wir lernen zu 80% über das Sehen. Kinder, die geeignete Korrekturbrillen erhalten, verbessern sich in ihrer schulischen Leistung und sind im Unterricht weniger verhaltensauffällig. (Quelle: American Academy of Optometry, 2015)

Fakt No. 3

Katarakte (Grauer Star) sind weltweit die häufigste Ursache für Blindheit, insbesondere in Entwicklungsländern, wo es an Ressourcen fehlt, um die Erkrankung in einer einfachen, 15-minütigen Operation zu behandeln. (Quelle: WHO, Vision 2020)

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