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Fashion Personal 27. November 2015

Wir müssen nicht perfekt sein: Esprits #ImPerfect Kampagne

Alles muss perfekt sein. Egal, ob in der Liebe oder im Beruf. Und das eigene Aussehen sowieso. Ja, immer wollen wir alles richtig machen. „Perfektionismus prägt den Zeitgeist, dominiert unsere Köpfe“, schreibt Psychiater Raphael Bonelli in seinem neuen Buch „Wenn das Soll zum Muss wird“. Dort erklärt ein Wiener Psychiater, der an der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien lehrt, wie der Wunsch der ständigen Selbstverbesserung in handfesten psychischen Erkrankungen münden kann. Keine Fehler machen zu wollen ist die oberste Devise eines Perfektionisten. Tadellos durch das Leben gehen und unangreifbar sein. Kommt es dann doch mal anders, ist die Enttäuschung sofort riesig. Deswegen: man muss aufhören irgendeinem vorgegebenen „Leistungs – und Schönheitswahn“ der Gegenwart hinterherzulaufen.

Bonelli beschreibt in seinem Buch zwei Formen des Perfektionismus: den introvertierten, bei dem man sich selbst gegenüber die höchsten Ansprüche hat und diesen niemals gerecht werden kann. Und den extravertierten, bei dem man fürchtet, den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden und sie zu enttäuschen. Beides völliger Blödsinn, auch wenn wir alle wahrscheinlich gelegentlich in diese Falle tappen.

© Esprit 2015
© Esprit 2015

Bonelli ist sogar der Meinung, dass „Perfektionismus in unserer Gesellschaft (…) massiv zugenommen hat. Er ist epidemisch geworden.“ Und er hat recht. Umso schöner, dass das Modelabel Esprit vor kurzem eine Kampagne mit dem Titel #ImPerfect gestartet hat. Eine Kampagne, die daran erinnern möchte, dass wir nicht perfekt sein müssen. Sondern das Perfektionismus ein Konzept ist, welches überhaupt nicht existiert. Auch wenn die Models in der Kampagne alle perfekt aussehen. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn sich diesbezüglich Esprit mehr getraut hätte. Aber es ist okay: denn die Message ist gut. Es ist ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Perfektionismus führt zum Tunnelblick und ist langweilig… I am not perfect. Nobody is perfect.

© Esprit 2015
© Esprit 2015

 

Übrigens: dieser Beitrag wurde nicht von Esprit finanziert, sondern stellt die persönliche Meinung des Autors dar.

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