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Fashion Feuilleton Fotografie 21. August 2016

Peter Lindbergh: ehrlich und unheimlich berührend

Intim, ausdrucksstark, erotisch und vor allem kraftvoll sind die Bilder des Fotografen Peter Lindbergh, der mit seinen Arbeiten weltweit Modegeschichte geschrieben hat. Erst vor kurzem fotografierte er für Pirelli den neuen Kalender für das Jahr 2017. Und dabei fällt vor allem eine Sache auf: Seine Bilder sind perfekt, obwohl sie sich dem Jugendwahn widersetzen, dem Frauen heutzutage ausgesetzt sind. Umso beeindruckender, dass Lindbergh weder Make-Up noch Photoshop für sein Shooting verwendete. Doch vielleicht gerade deswegen wirken seine Bilder so ehrlich und unheimlich berührend.

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Ursprünglich wollte Lindbergh eigentlich Künstler werden und unternahm seine erste große Reise auf den Spuren von Vincent van Gogh nach Südfrankreich. Aus dieser Reise wurden zwei Jahre andauerndes Reisen. 1988 kam dann der große Moment für Lindbergh, der bereits 20 Jahre als Fotograf tätig war. Anna Wintour, neue Chefredakteurin der amerikanischen Vogue zog eine Lindbergh Produktion aus ihrer Schublade, die alle Grenzen der bisherigen Modebranche brach: weiße Hemden, offene Haare, keine Mode, natürlich statt glamourös. Der Rest ist sozusagen Geschichte.

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Nun präsentiert die Kunsthal Rotterdam ab dem 10. September eine Retrospektive seines Werks. Der dazugehörige Bildband „A Different Vision on Fashion Photography“ zeigt seine Zusammenarbeit praktisch mit allen wichtigen Designern der letzten 50 Jahre. Seine Inspiration: expressionistische Filme, amerikanische Reportagefotografie aus den 50er Jahren oder das Tanztheater.

„Lindberghs Bildsprache ist von einer filmischen Ausdrucksweise bestimmt und vom Spiel mit weiblichen Archetypen. Seine Aufnahmen haben einen extrem hohen Wiedererkennungswert und sind längst Klassiker und Ikonen. Ein Urteil, dem sich auch die prominenten Zeitgenossen uneingeschränkt anschließen, die in diesem Band zu Wort kommen, darunter Jean Paul Gaultier, Nicole Kidman, Grace Coddington, Cindy Crawford und Anna Wintour, die ihn einst für die US-Vogue mit an Bord holte.“

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Peter Lindbergh. A Different Vision on Fashion Photography
Peter Lindbergh, Thierry-Maxime Loriot
Hardcover, 23,9 x 34 cm, 524 Seiten, TASCHEN Verlag (59,99 Euro)

2 Kommentare

  1. Hallo Michael,
    das Peter Lindbergh eine Ikone in der Fotografie, ist unumstritten. Seine Bilder sind fesseln, atemberaubend und Schönheit. Das er weder Make-Up noch Photoshop bei seinen Shootings einsetzt ist noch mal beeindruckender. Ob dies auch für den Pirelli-Kalender zutrifft? So oder so Lindbergh ist unglaublich inspirierend. Ein Mann der selbst ein gutes Charakterportrait abgeben würde.
    Viele Grüße aus dem Norden
    André

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