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Europa Griechenland Travel 2. Oktober 2016

Griechenland: ein eigener kleiner Kontinent?

In großen weißen Buchstaben steht „Heraklion“ auf der Anzeigetafel. Darunter etwas kleiner der Name der Airline: Aegean Airlines. Außerdem ist das Wetter der nächsten drei Tage angezeigt. Die Sonne strahlt auf Kreta. Und das gleich dreimal: Jackpot. Die Temperatur: 28 Grad. Immer wieder bin ich erstaunt, dass man nur wenige Stunden fliegen muss, um mit einem wunderbaren Wetter belohnt zu werden. Von München nach Heraklion sind es gerade mal 2,5 Stunden. Großartig!

Die Stimme des Kapitäns ertönt aus den Lautsprechern in der Flugzeugkabine: „Auf der linken Seite ist der Olymp, das höchste Gebirge Griechenlands zu sehen.“ Einige Minuten später: „Und nun sehen Sie auf der linken Seite Santorin.“ Blöderweise sitze ich genau auf der gegenüberlegenden Seite und sehe nur das Meer, ein paar winzige Schiffe, die weiße Linien hinter sich nachziehen und eine kleine Insel, die mit ein wenig Phantasie wie ein großer blauer Edelstein aussieht. Es ist windig und das Flugzeug wackelt ein wenig, während der Boden immer näher kommt. Gelandet. Und die Anzeigetafel hat nicht gelogen. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm.

Man bekommt den Eindruck, als wäre man auf einem eigenen kleinen Kontinent gelandet: Die Natur zeigt sich auf Kreta in allen Variationen. Auf der einen Seite gibt es von Bergen umschlossene Hochtäler, schneebedeckte Gipfel, auf der anderen Seite einsame Strandbuchten und bis zu kilometerlange Olivenhaine. Kreta (übrigens die größte griechische Insel) ist eine Mischung aus Mythos, Geschichte und südländischer Lebensart.

Für mich geht es nach Agios Nikolaos, vermutlich eine der schönsten Städte im Osten von Kreta. (Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen dauert etwa 40 Minuten.) Ja, fast mystisch ist die Atmosphäre dort, wenn man den dortigen touristischen Trubel vergisst. Und das Ortszentrum: malerisch an einem Süßwassersee gelegen, der zwar nur 137 Meter breit ist, aber dafür sehr tief, nämlich 67 Meter. Wie bei allen Natur Phänomenen gibt es auch hier eine mythologische Abhandlung über den See. So soll der Sage nach die Göttin Athene hier gebadet haben.

Agios Nikolaos 2016 © Michael André Ankermüller
Agios Nikolaos 2016 © Michael André Ankermüller

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Und wo wohnt man am besten?

Diese Frage lässt sich ziemlich leicht beantworten: knapp 15 Minuten zu Fuß von Agios Nikolaos entfernt, befindet sich das Minos Beach Art Hotel. Strahlend weiß sind die Bungalows, die größtenteils direkt am Meer liegen. Der Garten des Hotels riecht nach frischen Blumen. Und an jeder Ecke versteckt sich ein Kunstwerk. Wer mit offenen Augen durch die Hotelanlage läuft, reist durch einige Jahre Kunstgeschichte. Essen kann man wunderbar in den drei verschiedenen Restaurants, die das Hotel bietet. Mein Favorit: Das „La Boulliabaisse“ mit seinem charismatischen Küchenchef Kiriakos Milonas. Spätestens seit den 1970er Jahren ist das Restaurant bekannt für seine großartige Küche und seine Toques d’Or – Auszeichnungen zwischen 2003 und 2009. Doch was wäre eine Hotel ohne sein Personal? Selten habe ich so eine Herzlichkeit in einem Hotel gespürt, wie im Minos Beach Art Hotel.

Und wohin sonst noch?

Unbedingt die Insel Spinalonga besuchen. Dort haben die Venezianer im späten 17. Jahrhundert eine Festung gebaut, die sie jedoch bald nach der Fertigstellung den Türken übergeben mussten. 1903 richteten die griechischen Behörden dort eine Lepra-Kolonie ein, nicht zuletzt, um die letzten ansässigen Muslime zu vertreiben. Die Lepra-Station wurde erst 1957 aufgegeben, die letzte in Europa. Die Stimmung auf der Insel: eigenartig, als wäre man in ein anderes Jahrhundert gereist.

 

Spinalonga 2016 © Michael André Ankermüller
Spinalonga 2016 © Michael André Ankermüller

Es ist 5:40 Uhr morgens. Ich stehe am Flughafen in Heraklion. Die Warteschlange zum Sicherheitscheck führt durch die komplette Flughafenhalle. Auf der Anzeigetafel steht „Munich“. Zwei graue Wölkchen mit Regentropfen sind zu sehen. 13 Grad. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und denke mir, dass ich bald wieder kommen muss. Kreta, Du bist einfach wunderschön.

Kreta 2016 © Michael André Ankermüller
Kreta 2016 © Michael André Ankermüller

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit discovergreece, aegean airlines und dem Minos Beach Art Hotel entstanden. Der Beitrag spielt die persönliche Meinung des Autors wieder. Fotografiert mit meiner Olympus PEN-F.

4 Kommentare

  1. Ich fliege diese Woche auch noch nach Kreta. Wohne allerdings in Chania, werde aber versuchen einen Abstecher nach Agios Nikolaos zu machen 😉

    LG Katharina
    http://photopraline.com

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