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Anzeige Personal 26. März 2017

Der Wald, Sehnsucht, Nachhaltigkeit und das Bergwaldprojekt

Ein kurzer Blick in die deutsche Weltliteratur genügt, um festzustellen, dass der Wald seit Jahrhunderten ein Sehnsuchtsgebiet darstellt: Er gibt Menschen Sinn, ist Ausgleich zum stressigen Stadtleben und stillt das Bedürfnis nach Einsamkeit, Ruhe und Erholung.

Wer hingegen der Meinung ist, dass der Wald eine bloße Ansammlung von Bäumen ist, nimmt ihm seine Entzauberung. Und glücklicherweise – spätestens 30 Jahre nach dem großen Waldsterben – ist das Interesse an Ökologie, Nachhaltigkeit, an einem schonenden Umgang mit Ressourcen und an natürliche Kreisläufen mitten im gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Großstädter rollen ihre Yogamatten zwischen den Bäumen aus, um in den Einklang mit der Natur zu kommen und sich zu entspannen. Oder pflanzen ehrenamtlich Bäume in Zusammenarbeit mit dem Bergwaldprojekt: Zum Beispiel auf der Insel Amrum.

Peter, Förster und Projektleiter beim Bergwaldprojekt, deutet auf ein hüfthohes Bäumchen: „15 Jahre alt.“ Er spricht über Fotosynthese und darüber, dass auch Bäume schwitzen können und welche Folgen das haben kann. Über Laubaustrieb an warmen Tagen, über die Notwendigkeit von Niederschlägen für bestimmte Arten und noch viel mehr. Und er betont, dass die Wiederaufforstung eines Waldes ein mühsames Geschäft ist, das über viele Jahrzehnte verfolgt werden muss, während er auf die zahlreichen Spaten und Äste mit Wurzelwerk, aus denen mal meterhohe Bäume werden sollen, neben ihm deutet.

Mir schießt ein Zitat von Ludwig Tiek durch den Kopf: „Erst unter dem Blätterhimmel werde der Mensch zum Menschen…“ und greife nach einem Spaten sowie einem Sack mit Jungbäumen aus Ahorn und Fichte. Die Sonne scheint, doch der kalte, schwache Wind auf der Insel erinnert mich daran, dass es immer noch nicht richtig Frühling geworden ist. Ich grabe ein erstes Pflanzloch in den Waldboden, um daraufhin ein Ahornbäumchen, das mit einer Kunststoffspirale gegen aggressive Kaninchen umwickelt ist, zu pflanzen. Vorsichtig drücke ich mit meinen Fäusten die Erde um die Wurzel fest. Bäumchen für Bäumchen. Neben mir noch 15 weitere Mitstreiter: Erde fliegt durch die Luft, es wird gelacht und geschwitzt. 200 Bäume sind es am Ende, die wir innerhalb weniger Stunden gepflanzt haben. Ein gutes Gefühl.

Derartige Waldpflege- und Pflanzaktionen des Bergwaldprojekts gibt es bereits seit 1991 in Deutschland. Mehr als 30 000  Menschen haben sich auf diese Weise in den letzten Jahren engagiert. Mehr als zwei Millionen Bäume wurden gepflanzt, Hunderte Hektar Wald und Biotope gepflegt, Schutzwälder saniert, viele Wildbäche renaturiert und Dutzende Hochmoore wiedervernässt.

„Unter den Teilnehmern finden sich junge Leute ebenso wie Rentner, und für Familien mit Kindern gibt es auch Spezialwochen. Außer der Anreise entstehen für die Freiwilligen keine Kosten. Menschen aus allen Lebensbereichen mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen und Erfahrungen kommen beim Bergwaldprojekt zusammen. Sie alle kommen mit der Motivation, etwas Sinnvolles für und in der Natur zu tun.“ lässt mich Stephen Wehner, Geschäftsführer und Vorstand des Bergwaldprojekt e.V. wissen.

Was sind aber eigentlich die Ziele des Bergwaldprojekts?

  1. Die Ökosysteme stabilisieren
  2. Die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst machen
  3. und Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sensibilisieren

Sicherlich: Man kann über tolle Projekte schreiben und sprechen. Doch die Erfahrung, welche Freude dabei entstehen kann, nicht nur über guten Ideen zu sprechen, sondern auch danach zu handeln, hat mich das Bergwaldprojekt spüren lassen. Denn „Nachhaltigkeit“, „FSC Zertifizierung“ und  „Umweltschutz“ sind mehr als nur beliebte Buzzwords.


Dieser Beitrag ist in Kooperation mit OTTO entstanden. OTTO setzt sich nachhaltig für Umweltschutz ein und ist bereits seit vier Jahren Partner des Bergwaldprojekts. Mit der Aktion „Ein Kauf. Ein Baum. Ein Wald“ unterstützt OTTO den ökologischen Waldumbau auf der Nordseeinsel Amrum. In regelmäßigen Zeiträumen pflanzt Bergwaldprojekt e.V. für jedes verkaufte Möbelstück aus OTTO´s FSC-Massivholzsortiment  einen neuen Baum auf Amrum. Der vorliegende Beitrag spiegelt die persönliche Meinung des Autors wieder.

5 Kommentare

  1. find ich super das ihr versucht die menschen für die wälder zu sensibilisieren, leider ist vielen noch nicht bewusst wie wichtig sie für unser aller leben hier sind.

  2. Was für ein schönes Projekt! Finde ich super, wenn es bei Blogger Events nicht immer so oberflächlich daher geht 🙂

    LG
    Steffi

  3. Hach, so schön!
    Und interessant, dass jeder doch einen etwas anderen Fokus hatte!

    Liebe Grüße,
    Vera

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