Knapp zwei Jahre sind vergangen, als Joseph und ich uns das letzte mal gesehen haben. Dennoch kann ich mich noch richtig gut daran erinnern: Augustin Teboul zeigte in einem alten Supermarkt aus den 1960er Jahren in Berlin ihre Spring / Summer 2014 Kollektion: schöne, lange schwarze Kleider aus fließender Seide, Chiffon mit Cut-Outs und Embroideries, gemusterte Spitze und ein bisschen Fell.
Vor dem Supermarkt: eine unendlich lange Schlange von ModejournalistenInnen, BloggerInnen und FotografenInnen. Strahlender Sonnenschein, gefühlte 30 Grad. Und viel Gin Tonic. Und eben der Fotograf Joseph Wolfgang Ohlert, der sofort aus der Menge heraussticht. Damals hatte ich schon zu Ihm gesagt, dass wir mal gemeinsam etwas machen müssen ohne genau zu wissen, was eigentlich? Seine Antwort: „Klar, wieso nicht?“ Und heute: Zeit für Begegnungen mit Ihm auf Blog Bohème.
„Joseph Wolfgang Ohlert wurde 1991 in Prien am Chiemsee (Bayern/Deutschland) geboren, und hat nach seinem Schulabschluss an verschiedenen Theatern in München und Berlin als Regie- und Bühnenbildassistent gearbeitet. Außerdem war er für verschiedene Filmproduktionen hinter und vor der Kamera tätig. Von Kindheit an hat er sich immer intensiver mit Kunst und Fotografie auseinandergesetzt.“
“In seiner persönlichen Interpretation geht er dabei sowohl auf das weibliche, als auch auf das männliche Geschlecht ein. Seine Arbeiten sind allesamt inszeniert, wirken aber nicht gestellt. Das „Objekt“ bleibt scheinbar sich selbst überlassen. Die Sujets sind stets real, das Licht ausschließlich natürlich oder aber er verwendet vorhandenes Kunstlicht. Der Ausdruck und auch die Stellung der liegenden Protagonisten zieht den Betrachter sofort in den Bann seiner Bilder. Die von ihm porträtierten Menschen sind zwar meist nackt, jedoch gelingt es Joseph auf sehr subtile Art und Weise die Erotik dabei im Hintergrund zu belassen. Dadurch schafft er eine sehr authentische und natürliche Darstellung.“ schreibt Marc Schuhmann.
J.W. Ohlert versucht mit unterschiedlichen Medien dem Ursprung von Jugend, Schönheit und Kunst näher zu kommen. Er ist davon überzeugt, dass jedes Individuum einen „Nullpunkt“ besitzt, der bei jedem gleich ist und uns alle miteinander verbindet.
“Ein Künstler ist vom Kunstwerk zu trennen. Das Kunstwerk steht für sich und darf nicht abhängig vom Künstler sein. Der Künstler ist tot. die eigentlichen Künstler sind die Betrachter und Konsumenten der Kunst. Kunst ist Denken und hat nichts mit dem Objekt zu tun. ” schreibt Joseph. Recht hat er.
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