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Design Lifestyle 14. Juni 2016

11 Fragen an sygns

„I loved you more than I can love.“ steht in leuchtenden Buchstaben an der Wand des HIX Mayfair Restaurant im 5* Brown´s Hotel in London. Ein Satz, der sich mittlerweile seit einigen Jahren in mein Gedächtnis eingebrannt hat. Wer die „I Promise To Love You“ Collection von der Künstlerin Tracey Emin kennt, wird wissen, was ich meine. Die Neon-Schriftzüge sind simpel, die Aussagen eigentlich banal und zugleich gewaltig. Und vor allem eines: sehr dekorativ.

In Berlin gibt es bekanntlich alles. Auch eine junge Firma mit dem Namen sygns, die zusammen mit Künstlern bzw. auf Kundenwunsch Neon-Installationen produziert. Jene Neon-Installationen, die mich an meine erste Begegnung mit den Schriftzügen Tracey Emins erinnern. Der Unterschied: bezahlbar. Ähnlich ging es wohl den Gründern Max, Anthony und Nils, die  sich für ihre Studentenbude ein bisschen Neonkunst ins Wohnzimmer holen wollten, aber in Galerien bloß auf unbezahlbare Preise stießen.  Also sagten sie sich: Das machen wir selbst! Heraus kam sygns. Ein guter Grund für eine neue Folge 11 Fragen. 11 Fragen an sygns.

LED oder Energiesparlampe?

Weder noch, Neon! Unsere Neonkunstwerke sind von Glasbläsern handgemachte und mundgeblasene Neonröhren aus Glas und Gas. Aber nach Neon LED, da wir auch in diesem Bereich an tollen Produkten tüfteln.

Wie kommt man eigentlich in unserer heutigen Zeit auf die Idee, Lampen herzustellen? Was versteckt sich genau hinter sygns?

Nachdem wir auf der Suche nach Neons für den Privatgebrauch waren, ist uns erst einmal bewusst geworden, dass dies nahezu unmöglich war. Neons waren nur an zwei Stellen verortet: Die Kunstszene und die Außenwerbung. Die Preise waren hoch und und der Prozess schien sehr kompliziert. Wir wollten einen einfacheren Zugang zu dieser seit einer Jahrhundert existierenden Lichtkunst schaffen und jedermann die Möglichkeit geben selbst als Designer tätig zu werden und sich ein eigenes Lichtkunstwerk zu gestalten.

Erzähl doch mal: Was für einen beruflichen / akademischen Hintergrund habt ihr? Und wie viele Leute arbeiten mittlerweile für sygns?

20 Personen arbeiten bei sygns. Wir sind wie eine ziemlich große und glückliche Familie mit diversen Backgrounds und Nationalitäten. Von Business über Kunst, jeder bringt spezielle Skills mit, die die Firma so besonders macht.

Eure Lichtinstallationen und Lampen erinnern mich stark an POP-ART. Mit welchen Künstlern würdet ihr sofort am liebsten zusammenarbeiten?

Das stimmt! Wir haben eine Edition, die ihre Inspiration beim König der Pop-Art fand, nämlich bei Roy Lichtenstein. Spontan gesagt, wäre eine Zusammenarbeit mit Robert Montgomery der Wahnsinn!

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Wieso ausgerechnet Berlin? Was hat Berlin, was München nicht hat? Würdet ihr sagen, dass die Stadt eure Arbeit beeinflusst?

Berlin ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Kunst- und Kreativszene, mit der wir gerne zusammenarbeiten. Auch schnuppern wir hier gerne die Startup-Luft und lassen uns vom Trubel der Stadt inspirieren.

Was ist für Euch aktuell die größte Herausforderung bei sygns? Und woher nimmt ihr eure Motivation?

Wir bei sygns möchten dem Glasbläserhandwerk eine zweite Revolution bescheren und jeder Person die Chance geben, eigenes Licht zu designen.

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Wenn ihr die Möglichkeit hättet, an fünf Orten dieser Welt eure Lichtinstallationen anzubringen, wo wäre das?

Der Louvre in Paris. Auf der Flamme der Statue of Liberty in NYC. Die Neon Galerie “Lights of Soho” in London. Wenn eine Reise in die Vergangenheit möglich wäre, würden wir ein Zitat von Georges Orwell in seinem Haus aufhängen! Man sollte immer große Träume haben!

Und an welchen prominenten Stellen findet man bereits Lichtinstallationen von sygns?

Unter anderem das Zuhause von der Modebloggerin Chiari Ferragni und die Berlinale!

Meiner Meinung nach ist die Welt voll von inspirierenden Dingen: Woher nimmt ihr eure Inspiration?

Inspiration kommt von allem, was einen umgibt. Vor allem durch Personen, große Denker und derer, die viel erreicht haben. Wir sind eine Firma, die Wertschätzung über alles stellt. Nicht nur bei unseren Kunden, sondern auch innerhalb unseren Teams, wo Meinungen und Ideen eine stetige Inspirationsquelle darstellen. Durch die vielen verschiedenen Backgrounds ist ein Melting-Pot aus Kulturen und Geschichten entstanden.

Was wäre eine Welt ohne Neon?

Dunkel.

© sygns Team
Die Gründer Nils, Max und Anthony (v. l.) von Sygns // © Robert Felgentreu

Wie sieht die Zukunft von sygns aus? Vielleicht eine Niederlassung in Österreich?

Wir arbeiten an verschiedenen Projekten, immer auf der Suche nach der besten Lösung, wie Licht sich in unserem Alltag integriert. Wir sehen Licht als Material, dessen Wirkung seinen praktischen Nutzen um einiges übersteigt, und als wichtiger Einflussfaktor auf die Stimmung fungiert. Eine Niederlassung in Österreich wäre definitiv eine Idee, da wir so auch unsere österreichischen Kunden vor Ort empfangen könnten.
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