Und schon wieder gibt es einen Grund nach Hamburg zu reisen: kurz „blurred edges“. Zum 10. Mal präsentiert das Hamburger Festival für zeitgenössische, experimentelle Musik vom 5. bis 20. Juni 2015 analoge sowie elektronische Sounds, Fieldrecordings, Lectures, Performances, Workshops und Urban Soundwalks. Im Jahr 2005 vom Verband für aktuelle Musik ins Leben gerufen, wird das zweiwöchige Veranstaltungsformat, seit jeher aufgrund seiner erfrischenden Widersprüche gefeiert. Es ist eine stetig wachsende, große Plattform des Austausches und der Vernetzung von lokalen und internationalen KünstlerInnen, Ensembles und der Öffentlichkeit. Der Gedanke von verwischten und unklaren Genregrenzen durchzieht blurred edges auf mehreren Ebenen und auch das Publikum selbst wird stellenweise aktiv in Konzerte und Interventionen mit einbezogen – wie beispielsweise bei den Electrical Walks der Berliner Künstlerin Christina Kubisch, den DIY Synth und Fieldrecording Workshops oder dem diesjährigen HAW-Klangsymposium „klingt gut!“.
Raus aus der gewohnten Umgebung, hin zu neuen Eindrücken. blurred edges zieht ganz Hamburg in seinen Bann, denn das Festival weitet sich im kompletten Stadtraum aus. Mich würde es nicht wundern, wenn der Funke auf die Bundesrepublik überspringt. Die teilnehmenden KünstlerInnen schicken das Festivalpublikum mit dem Ziel auf Entdeckungsreise, die Sinne zu weiten und Offenheit für Neues zu schaffen. Es geht darum, sich in einer neuen Umgebung auf einen Perspektivenwechsel einzulassen. Um so viele Grenzen wie möglich aufzuheben, entscheiden bei einigen Konzerten die BesucherInnen über die Höhe der Eintrittsgelder. Und ja: wenn man selbst die Wahl bekommt zu entscheiden, was man zahlen möchte, gibt man meistens mehr. Hier findet sich ein spannender Artikel dazu.
10 Jahre Offenheit und Vielfalt: Underground trifft Avantgarde. blurred edges wird von keiner übergeordneten Instanz kuratiert, sondern vielmehr mit Anspruch an Offenheit und Vielfalt vom Verband für aktuelle Musik Hamburg koordiniert. Ein fünfköpfiges Team bestehend aus Gregory Büttner, Xiao Fu, Gunnar Lettow, Michael Maierhof und Heiner Metzger stellt in Zusammenarbeit mit den zahlreichen beteiligten Spielstätten die notwendigen Verbindungen zwischen MusikerInnen, Lecture-PerformerInnen, Visual-Artists und KlangkünstlerInnen her. Sie möchten die Freisetzung neuer Kräfte ermöglichen, jedoch nicht diktieren. Das Koordinations-Team legt lediglich einen Zeitrahmen, einen Möglichkeitsraum, fest. „Der Reiz eines Produzenten-Festivals gegenüber einem kuratierten Festival liegt im Unvorhersehbaren. Diese Art der Organisationsstruktur, die die direkten Verbindungen der veranstaltenden Musiker und Musikerinnen nutzt, passt konzeptionell perfekt zu der dargebotenen, experimentellen Musik. blurred edges ist Jahr um Jahr in jeder erdenklichen Faser ein einziges Experiment, das schon zahlreiche Akzente in der nationalen und internationalen Szene der aktuellen Musik setzen konnte“, so der Verband für aktuelle Musik.
„Immer gut für Überraschungen!“, schreibt die TAZ. „Mit allen local playern der Stadt und ebenfalls mit internationalen Gästen.“, schreibt das Hamburger Abendblatt. „So unkonventionell wie die Sounds, so speziell ist auch die Organisationsstruktur des Festivals.“, sagt Deutschland Radio Kultur. Es wäre wünschenswert, wenn es mehr solcher Festivals in der gesamten Bundesrepublik geben würde. Eine tolle Vorstellung, wenn man nur daran denkt.“, schreibt Blog Bohème.
Tickets
Auch dieses Jahr wird es wieder einen hochwertig gestalteten Festival-Pass geben, mit dem alle Veranstaltungen zum Vorzugspreis von 45,00 Euro besucht werden können. Verkaufsstelle: Hanseplatte, Neuer Kamp 32 – 20357, Hamburg, Tel: 040 28 57 01 93 E-Mail: shop(at)hanseplatte.de. Einzeltickets können ausschließlich an der Abendkasse erworben werden. Nach und nach werden alle teilnehmenden Spielorte und KünstlerInnen auf der Website und auf Facebook bekannt gegeben.
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